Depressionen

Liebe/-r Experte/-in,

mein allerbester Freund hatte vor ca. 2 Wochen einen Autounfall. Seitdem ist er sehr deprimiert. Er bezeichnet sich selbst als großen Pechvogel, da auch in allen anderen Lebensbereichen derzeit nichts wirklich klappen will (Job, Beziehungen, usw.)

Ich möchte ihm gerne irgendwie helfen. Ich dachte mir, dass es das beste wäre, wenn ich ihn irgendwie auf andere Gedanken bringe. Hab ihn z.B. ins Kino eingeladen, aber das hat er abgelehnt.

Wir wohnen 5 Autominuten voneinander entfernt. Ich habe ihm gesagt, er kann jederzeit vorbei kommen. Aber er möchte lieber alleine sein.
Wir sind per Handychat miteinander in Verbindung. Und da schreibt er mir dann oft, dass er grübelt und weint und …

Er zieht wohl auch schon ernsthaft in Erwägung, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Wie kann ICH ihm helfen?

Ihn zu „zwingen“, sich abzulenken, bringt doch auch nichts, oder?

Ich hab ihn wirklich sehr gerne und möchte ihn unterstützen, so gut es geht - aber welcher Weg ist hier der richtige?

Wenn ich ihn in Ruhe lasse, fühlt er sich vielleicht alleine gelassen. Wenn ich ihn ständig zu irgendwas überreden will, nerve ich ihn vielleicht bald…

Danke für jeden Rat!

Pfote

Lieber Pfote
Deine Fragen zu beantworten, ist etwas vom Schwierigsten überhaupt. Was wissen wir schon von der Seele von uns Menschen? Nur Bruchstücke.
Was bleibt?
Die Erfahrung anderer, die ein ähnliche Problem hatten.
Ich würde deinen Freund ermuntern, trotz dem oben gesagten, professionelle Hilfe anzunehmen. Ein zweites wäre, sich einer Selbsthilfe-Gruppe anzuschliessen. Hilf ihm, eine zu finden, der Kontakt mit Menschen, die gleiches erleben, verhilft oft zur Besserung des eigenen Leidens.
Zu dir selber: lass ihn nicht im Stich; gib ihm weiterhin das Gefühl, du seiest für ihn da; hilf ihm, eine gute Psychologin, einen guten Psychologen zu finden - in seinem Zustand ist das ohne Hilfe schwierig. Wichtig, er muss wissen, dass er in dir jederzeit einen Freund hat, der ihn mitträgt, was immer er auch tut.
Zu mehr kann ich dir nicht raten. Mir scheint, du tust schon jetzt sehr viel.
Mit herzlichem Gruss und der Hoffnung, dass du ihm weiterhin helfen kannst
Nikolaus

Hallo, grüße Dich. Ich hoffe ich kann Dir etwas helfen.
Auch ich habe in meinem Bekanntenkreis jemand der öfters mal total niedergeschlagen ist und in der Zeit möchte er wirklich mit niemand reden weder am Telefon noch sich treffen. Ich helfe ihm damit dass ich ihm zeige dass ich für ihn da bin sei es mit emails oder mit SMS, immer wieder. Auch wenn er nicht antwortet. Zeige dies auch Deinem Freund dass er sich jederzeit an Dich wenden kann wenn er dazu bereit ist. Ich denke er macht das einfach wie so viele es tun alles mit sich aus. Manche erzählen es dann überall und suchen dort Rat, er hingegen meint er muss alles mit sich selber im stillen Kämmerlein ausmachen. Ich werde da auch immer ganz verrückt wenn ich weiss jetzt ist wieder diese Phase da. Ich denke es wäre nicht gut wenn Du ihn überrumpeln würdest mit Besuchen die er einfach noch nicht möchte. Ich finde es schön dass Du Dir Gedanken machst ihm zu helfen, aber ich glaube einfach dass er noch Zeit braucht. Wie gesagt, schreib ihm Sachen über alles mögliche, lass ihn am Alltag teilhaben und ihn wieder für andere Sachen offen werden. Und erzähle ihm so beiläufig auch mal Deine kleinen Mißgeschicke und Deine Problem, vielleicht erkennt er dann dass es anderen auch nicht besser geht auch wenn er sich zur Zeit als ärmsten Menschen der Welt sieht. Sei einfach für ihn da und versichere ihm Deine Freundschaft. Und glaube mir irgendwann freut auch er sich wieder langsam über das Leben, über die Kleinigkeiten die das Leben liebenswert machen.

Ich hoffe ich konnte Dir einigermaßen Mut machen und drücke eurer Freundschaft die Daumen.

Liebe Grüße
Gaby

Halo „Pfote“
wenn jemand in ein seelisches Loch gefallen ist, kann ich mir das für alle Beteiligten schwierig vorstellen. Ich kann keine Ferndiagnosen stellen und weiss nicht, inwieweit eine tatsächliche Depression vorliegt - und da braucht Dein Freund tatsächlich professionelle Hilfe - oder er einfach nur Selbstmitleid auslebt. Ich habe einer Freundin (die liebt es sich selbst zu bemitleiden) damit geholfen, indem ich ihr vorgeschlagfen habe, dass es ja OK ist Selbstmitleid zu haben und sie solle sich jeden Tag eine komplette Stunde zu einer festgelegten Uhrzeit dazu Zeit nehmen und es ausgiebig zelebrieren. In der anderen Zeit kann sie dann sein wie sie vorher war. Es hat geholfen. Vor allen Dingen war es lustig, dass sie dann zu der festgelegten Uhrzeit ga keine Lust mehr auf ausgiebiges Selbstmitleid hatte,
Schlage es ihm einfach mal vor und wenn er es blöd findet, dann sag ihm, er könnte es doch mal ausprobieren es schade ja nichts und wenn er es dann immer noch blöd findet kann er sich wieder umentscheiden und wieder den ganzen Tag schlecht drauf sein.

Ich hoffe, Deinem Freund gehtes bald wieder besser.

viele Grüße
P.

danke für die schnelle Antwort!!!

danke für die schnelle Antwort.
das mit den nachrichten (also über meinen alltag und so) tue ich ja :o))
danke!

wow, danke für die schnelle Antwort und den interessanten Ansatz

hallo, nein zwingen kannst du ihn zu nix, es muss freiwillig von ihm kommen, was aber so denke ich ja auch der fall ist wenn er sich professionelle hilfe holen möchte was auch der richtige weg ist, du kannst ihn aber moralich begleiten damit er weiss nicht alleine zu sein, denn ein guter freund, und das bist jawohl du, ist für einn freund immer da.
bitte nicht mit jetzt irgendwas drängen, er soll sich bei der krankenkasse erkundigen wo er hilfe bekommen kann, oder im telefonbuch.
das du ihm angeboten hast e kann zu jeder zeit vorbei kommen kann finde ich auch gut und das ihr sonst auch einen guten kontakt habt ist uch sehr gut, nur wie oben schon erwähnt, ihn zu nix drängen, mit ihn zusammen überlegen wie und wo er hilfe bekommt ist gut.
aber er braucht auf jeden fall professionelle hilfe ist wichtig

Liebe „Pfote“,

zunächst muss ich klarstellen, dass Deine Anfrage fehlgeleitet wurde (ich bin als Fachmann für SHAKESPEARE eingetragen) - aber wie’s so kommt, meine Freundin ist vom Psych-Fach.
Also:
Wenn Dein Freund schon an professionelle Hilfe denkt, dann ist das
a) ein Zeichen dafür, dass es ihm wirklich sehr schlecht geht, aber auch
b) ein Zeichen dafür, dass er auf dem besten Weg ist, die Situation in den Giff zu bekommen - was nicht immer ohne Hilfe von neutraler Seite geht.

Also dringend zunächst an den (Haus-)Arzt wenden, die Lage schildern, und zwar extrem, OHNE sich zu schämen, und sich zu einem Therapeuten überweisen lassen.
Die unbewusste Angst, dadurch Schwäche zu zeigen,
muss genommen werden.

Durch den Unfall ausgelöst, scheint es sich um eine aktuelle Depression zu handeln, die sich auf den Gesamtstatus bezieht. (Wie alt ist Dein Freund? Entwicklungskrisen hat man z.B.„gerne“ zwischen 27-30 J).

Was DU tun kannst? - Kontakt halten, Verständnis zeigen, keine Gegenargumente, sondern nachfragen, seine Gedanken vertiefen lassen. Ermutigen und helfen zum Arztbesuch.Das Vorübergehende betonen (auch wenn er momentan das Gefühl hat,es bliebe nun ein Leben lang so)*. Auf KEINEN Fall versuchen, ihn „aufzumuntern“ oder zu bagatellisieren - er empfindet sich dann nur noch chwächer/trauriger.
Gründe seiner Traurigkeit akzeptieren - versuchen zu erklären, dass es Vielen passiert, und dass man nach einer solchen Krise doppelt gestärkt dem Leben stellen kann (Sage vom „Phönix aus der Asche“)

Leute in diesem Stadium sollen helles LICHT um sich haben! Leider verkriechen sie sich aber meist in abgedunkelten Räumen.

Wir kennen den Fall ja nicht aus der Nähe, aber falls suizidäre Gedanken oder Andeutungen wahrnembar sind, diese ernst nehmen.
Google unter ‚Depression‘

Noch ein manchmal funktionierender Trick:
Er soll mal ein Datum nennen,egal wie weit weg, zu dem er hofft, dass dann Alles OK sei. Zur Not FORDERN ein Datum zu nennen.
Nennt er eins - dann sieht er zumindest schon einen Hoffnungsschimmer!

Mehr kann man ohne genauere Kenntnis nicht sagen

Soweit dies.
Alles Gute für das Weitere!

P+A aus H

Liebe „Pfote“,
erstens ist es sehr gut zu hören, wenn du dich so um deinen „Allerbesten“ Freund sorgst, weil er aus verschiedenen Gründen depressiv wirkt, vielleicht auch ist.
Es ist sehr schwierig, deine Frage zu beantworten. Du sagst dein allerbester Freund. Bist du für ihn auch der beste Freund? Hatte dein Freund schon immer Gemütsschwankungen, wenn bestimmte Dinge nicht klappten?
Richtig ist eines, du hast ihm Hilfe angeboten, auch dass er sich bei dir öffnen könnte, über seine Situation sprechen kann. Er weiß also, wenn er möchte, kann er sich dir anvertrauen. Sage es ihm vielleicht noch einmal klar. Bedränge ihn aber nicht, halte die Augen offen, wie er sich weiter verhält, noch mehr zurück zieht, oder auch nicht? Sei zur Stelle, wenn er dich tatsächlich braucht.
Ist die Situation kritischer, als du schreibst, ist professionelle Hilfe sicher das Beste. Wichtig, er muss sich helfen lassen wollen!
Überlege, wenn du ihn sehr gut kennst, was für ihn tatsächlich wichtig war, was er gern macht, vielleicht hast du doch eine Chance, ihn heraus zu locken, aus dem Schneckenhaus? Kennst du andere Freunde von ihm, auf deren Worte er viel Wert legt, Verwandte, Kumpel,o.ä. Dann gehe auf sie zu, und konfrontiere sie mit der Situation.
Mehr möchte ich nicht dazu sagen. Halte die Augen offen, damit nichts Schlimmeres passiert, was ein Eingreifen erfordert. Sondiere die Situation mit deinem Freund, ob du eine Chance hast, ihn aus einem solchen Tal heraus zu holen. Sei da, wenn er dich wirklich braucht.
Ich wünsche dir viel Glück!
Matt

Liebe® Pfote …
Danke für Deine ehrlichen Zeilen. Deine Reaktionen
auf die Depression Deines allerbesten Freundes ist
ganz natürlich, verständlich und in Ordnung …
Dein Freund ist schon vor dem Unfall in einer Negativ-
haltung gewesen und jetzt seid Ihr beide Ohnmächtig und nicht „Herr der Lage“ … aber das ist keines-
falls sinnlos oder unnötig … Denn es gibt keine Situation unsres Lebens die zufällig wäre. Ohnmachts-
gefühle haben zwei Seiten: Entweder sie blockieren
uns oder sie zeigen einen neuen Weg auf …
Ihr Freund hat schon lange ein Problem mit der Selbst-
annahme und scheint sich mehr oder weniger ständig
mit anderen verglichen zu haben. Was keinem wirklich gut tut. Denn jeder ist einmalig und hat schwache und
„starke“ Seiten. Entscheident dabei ist die Frage:
„Wie lieb hab ich mich selbst ?“ Hier wird schnell
deutlich, dass 99% der meisten Zeitgenossen damit ein
verständlich großes Problem haben. Gelöst wird es nur
dadurch, dass ich mich und damit auch mein jeweiliges Schicksal nicht von Anderen oder von mir selbst ab-
hängig mache, sondern erkenne darf, dass ich ständig
und bedingungslos (also ohne irgend eine Leistung)
von dem GELIEBT bin, der alles in der Hand hat, wirk-
lich ALLES. Der uns kannte und liebte bevor wir im
Mutterleib von IHM geschaffen wurden. Und das hat
wenig bis nichts mit einem Papst, Kirche oder from-
men Club, sondern einzig damit zu tun, worauf wir vertrauen bzw. ab sofort auf wen wir VERTRAUEN wol- len. Es gibt auf Erden kein größeres Ereignis als
dass CHRISTUS dafür am Kreuz starb und kurz darauf
wieder auferstand. Und es gibt keine anderen Weg
echte FREIHEIT, echten FRIEDEN etc. ins eigene Herz
zu bekommen …
Ansonsten hilft im äußeren Bereich, die Nähe des
Freundes, soviel Licht in der Wohnung wie möglich, eine regelmäßige Tagesstruktur, u.a. täglich bis
mittags eine halbe Stunde spazieren gehen …

CHRISTUS SEGNE EUCH mit SEINEN guten Gedanken.

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Liebe/-r Experte/-in,

mein allerbester Freund hatte vor ca. 2 Wochen einen
Autounfall. Seitdem ist er sehr deprimiert. Er be- zeichnet sich :selbst als großen Pechvogel, da auch in allen anderen Lebensbereichen derzeit nichts wirk- lich klappen will (Job,:Beziehungen, usw.)Ich möchte ihm gerne irgendwie helfen. Ich dachte mir, dass es
das beste wäre, wenn ich ihn irgendwie auf andere Gedanken bringe. Hab ihn z.B. ins Kino eingeladen, aber das hat er :abgelehnt. Wir wohnen 5 Autominuten voneinander entfernt. Ich habe ihm gesagt, er kann jederzeit vorbei kommen. Aber er möchte lieber allei- ne sein.Wir sind per Handychat miteinander in Ver- bindung. Und da schreibt er mir dann oft, dass er grübelt und weint und … Er zieht wohl auch schon ernsthaft in Erwägung, sich professionelle Hilfe zu suchen. Wie kann ICH ihm helfen? Ihn zu „zwingen“, sich abzulenken, bringt doch auch nichts, oder? Ich hab ihn wirklich sehr gerne und möchte ihn unter- stützen, so gut es geht - aber welcher Weg ist hier der richtige? Wenn ich ihn in Ruhe lasse, fühlt er sich vielleicht alleine gelassen. Wenn ich ihn stän- dig zu irgendwas überreden will, nerve ich ihn viel- leicht bald… Danke für jeden Rat! Pfote