Hallo Matze,
Du hast schon ein oder zweimal mit einer solchen Problematik hier gepostet, nicht wahr?
Helfen ist immer dann schwierig, wenn man sich selbst ohnmächtig gegenüber dem „Problem“ fühlt, und das ginge vermutlich jedem in Deiner Situation so.
Leider muss ich Dir sagen, dass man jemandem, der keine Hilfe möchte, auch nur schwer helfen kann, denn die meisten Versuche würden nur als Bevormundung verstanden werden.
Allgemein ist es vielleicht am ehesten so, dass du helfen kannst dadurch, dass Du da bist und akzeptierst. Du solltest dem anderen auch eigentlich nicht sagen, dass Du ihn verstehst, denn auch das kann häufig Widerwillen auslösen und es ist nunmal so: Wer selbst noch nie eine Depression hatte, kann es tatsächlich nicht verstehen. Vielleicht kannst Du den Zustand ein wenig nachempfinden, wenn Du an eine Situation denkst, in der Du Dich einmal wirklich hofflungslos und leer gefühlt hast. Grundsätzlich kennt solche Gefühle (fast) jeder Mensch. Der Unterschied zur Depression oder zu dem Zustand einer Depression ist der, dass solche Zustände bei Nicht-Depressiven meist eine konkrete Ursache haben (z.B. den Verlust eines geliebten Menschen), aber auch relativ(!) schnell vorübergehen.
Am besten hilfst Du als Partner oder Nahestehender dadurch, dass Du in der Nähe und verfügbar bist. Akzeptiere Wünsche nach Rückzug. Versuche nicht den anderen zu etwas zu drängen, denn wenn es für den anderen zuviel ist, aus dem Bett aufzustehen, was für eine ungeheuerliche, übermenschliche Anstrengung wäre (in der Vorstellung und aktuellen Realität des anderen) dann erst, das Leben in den Griff zu bekommen? Das ist nicht ironisch gemeint, sondern ganz ernst.
Und am wichtigsten: Vergiss Dich selbst nicht! Denn wenn auch Du noch krank oder überfordert wirst, kannst Du gar nicht mehr helfen. Vielleicht wäre eine sog. Selbsthilfegruppe für Angehörige etwas sinnvolles für Dich. Adressen häng ich Dir unten ein paar dran.
Ansonsten noch etwas: Wenn der/ die andere offen suizidale Absichten äußert oder sich selbst vor Deinen Augen verletzt, hast Du (auch gegen deren Willen) das Recht, einen Arzt oder Notarzt zu rufen! Man sollte Suizidankündigungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es mag hart sein, gegen den Willen des anderen zu handeln und das Gefühl zu haben ihn zu „verraten“, aber Hilfe zu rufen kann im wörtlichen Sinne Leben retten.
Also: achte auf Dich selbst, sei für sie/ Ihn da, wenn er oder sie das möchte oder braucht und setz Dich im Notfall über Zweifel hinweg.
Ich wünsch Dir alles Gute und viel Kraft,
Norah
P.S.: Die Adressen (von http://www.kompetenznetz-depression.de/ ):
Wenn ein Familienmitglied unter einer psychischen Erkrankung leidet, sind die Angehörigen vielfach ebenfalls betroffen. Sie übernehmen wichtige Aufgaben bei der Versorgung des kranken Menschen und müssen selber Wege finden, mit der oft belastenden Lebenssituation umzugehen. Selbsthilfegruppen für Angehörige können hier eine wichtige Unterstützung darstellen.
Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker e.V. (BApK)
Thomas-Mann-Straße 49 a
53111 Bonn
Tel. 02 28 - 63 26 46
Fax 02 29 - 65 80 63
e-Mail [email protected]
www.bapk.de
Geschäftszeiten: Montag - Freitag 10 - 12 Uhr
Beratung von Angehörigen für Angehörige
Am Dienstag und Donnerstag findet in der Zeit von 14:00 bis 16:30 Uhr eine telefonische Beratung für Angehörige psychisch erkrankter Menschen statt. Unter der Telefonnummer 0228 - 63 26 46 beraten Angehörige die Familienmitglieder von psychisch kranken Menschen und beantworten auch schriftliche und E-Mail-Anfragen (Adresse s.o.).
Landesverbände sortiert nach Postleitzahlen
Landesverband der Angehörigen psychisch Kranker in Sachsen e.V.
WEGE e.V.
Anke Philipp
Lützner Straße 75
04177 Leipzig
Tel. 03 41 - 9 12 83 17
Fax 0341 - 478 58 98
e-Mail:[email protected]
Landesverband Sachsen-Anhalt der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Karin Hanschke
Taubenstraße 4
06120 Halle (Saale)
Tel. 03 45 - 5 50 55 94 (Karin Hanschke)
Tel./Fax 03 45 - 50 10 88
Landesverband Thüringen der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Irene Norberger
Geschäftsstelle Bahnhofstraße 1 a
07641 Stadtroda
Tel./Fax 03 64 28 - 5 62 18
Landesverband Berlin der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Jutta Cramer
Mannheimer Straße 32
10713 Berlin Wilmersdorf
Tel. 0 30 - 86 39 57 01 (AB)
Fax 030 - 86 39 57 02
Geschäftszeiten Montag - Donnerstag 14.00 - 18.00 Uhr
Landesverband Brandenburg der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Frank Richter
Kirchplatz 16
14712 Rathenow
Tel./Fax 0 33 85 - 51 21 46
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Ulrike Schob
Henrik-Ibsen-Straße 20
18106 Rostock (Evershagen)
Tel./Fax 03 81 - 72 20 25
e-Mail [email protected]
Internet www.lichtblick99.de
Landesverband Hamburg der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Detlef Schmidt
Postfach 710121
22161 Hamburg
Tel. 0 40 - 65 05 54 93
Landesverband Schleswig-Holstein der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Ernst Maß
Volkerstraße 14
23562 Lübeck
Tel. 04 51 - 4 98 89 29
Fax 04 51 - 4 99 43 36
Arbeitsgemeinschaft der Angehörigen psychisch Kranker in Niedersachsen und Bremen e.V. (AANB)
Rose-Marie Seelhorst
Wedekindplatz 3
30161 Hannover
Tel. 05 11 - 62 26 76 (Montag - Freitag / 10.00 - 13.00 Uhr)
Fax 05 11 - 62 49 77
e-Mail [email protected]
Landesverband Nordrhein-Westfalen der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Gudrun Schliebener
Graelstraße 35
48153 Münster
Tel. 02 51 - 5 20 95 22
Fax 02 51 - 5 20 95 23
e-Mail [email protected]
Landesverband Rheinland-Pfalz der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
c/o Monika Zindorf
Postfach 30 01
55020 Mainz
Tel. 0 61 31 - 5 39 72
Fax 0 61 31 - 55 71 28
Landesverband Hessen der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Prof. Dr. Reinhard Peukert
Ludwigstraße 32
Postfach 10 11 09 (PLZ 63011)
63067 Offenbach
Tel. 0 69 - 81 12 55
Fax 0 69 - 81 12 53
Landesverband Saarland der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Irma Klein
Königsberger Straße 42
66121 Saarbrücken
Tel./Fax 06 81 - 83 16 82
Landesverband Baden-Württemberg der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Paul Peghini
Hebelstr. 7
76448 Durmersheim
Tel. 0 72 45 - 91 66 15
Fax 0 72 45 - 91 66 47
e-Mail [email protected]
Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
Eva Straub
Landsberger Straße 135/III r.
80339 München
Tel./Fax 0 84 06 - 6 31
Terminpost an: Bergstraße 29, 85080 Gaimersheim
European Union of Family Organizations - EUFAMI
c/o Annegret Eck
Uerdinger Straße 26
40474 Düsseldorf
Tel. 02 11 - 42 25 07
Equilibrium
Verein zur Bewältigung von Depressionen
Ibelweg 20
6300 Zug
Schweiz
Tel.: ++41 (0) 848 143 144
e-Mail: [email protected]
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