Der 1.Januar 1

Hi,

Was für ein Wochentag war der erste Tag in unserem Kalender?
Ich würd ja auf Montag oder Sonntag tippen aber sicher bin ich mir da nicht.

cu Desian

Der 1. Januar 2001 war ein Montag.

den 1.1.0001 meinst du?
da gibt’s aber ein problem:

der ewige kalender wurde nach dem osteralgorithmus des mathematikers c.f. gauß entwickelt.

er ist gültig seit 1583 - das war nach der kalenderreform durch den papst gregor der große - und wird gültig sein bis zum 2199.

gruß!
tino

Nach welchem Kalender? Die Zeitrechnung nach Jesu Geburt wurde ja erst im 4. Jahrhundert oder so eingeführt und das Ganze einfach auf daas Jahr 1 zurückgerechnet. Außerdem kam die Kalenderreform von Papst Gregor dazwischen, der damals ein paar Tage wegrationalisiert hat. Und die Rechnung mit den Wochentagen ist glaube ich auch jünger als der Kalender…

Gernot Geyer

Rehi!
Laut Linux (cal 1 0001 an der shell eingeben) war der 1.Januar 0001 ein Samstag- aber ob da alle „Kalenderpatches“ die es im laufe der Jahrhunderte gegeben hat, wirklich mit drin sind, weiss ich auch nicht so genau. AFAIK ist die Reform vom ollen Papst Gregor da allerdings mit drin.

Gruß

Weikko

Hatten im Jahr ooo1 die Wochentage denn überhaupt schon irgendwelche Namen? Und wenn ja: Hatte die Woche sieben Tage?

Gruß

Christoph

Genau das ist ja das Problem mit der Rückrechnerei…

Der olle Gregor ließ ja 10 Tage einfach ausfallen und davor lief die berchnung der Schaltjahre anders als heute… Wenn also das Programm mit den heutigen Werten rechnet, dann haut die sache nicht hin…
Ich versuche es trotzdem mal.
In 2000 rutscht der Wochentag 2000 Tage weiter (ohne Schaltjahr). Dazu kämen 500 Tage für Schaltjahre. Macht 2.500 Tage.
Seit Gregor fielen 3 Tage von Schaltjahren aus (1700,1800 und 1900), außerdem lies Gregor ja selber 10 Tage ausfallen. Das wären dann 2.487 Tage. Das sind 355 Wochen und 2 Tage.
Der 1. Januar 2001 war ein Montag, minus 2 Tage wäre Samstag.

Also war der01. 01. 0001 ein Samstag. Dann hat Linux recht, oder ich hab mich genau so verrechnet, wie die…

Gernot Geyer

Hallo Christoph.

Hatten im Jahr ooo1 die Wochentage denn überhaupt schon
irgendwelche Namen? Und wenn ja: Hatte die Woche sieben Tage?

Hier stellt sich die Frage nach dem Ort. Da aber die übliche Zeitrechnung im Zusammenhang mit Jesus gesehen wird, kann hier auf das Judentum/Juda zurückgegriffen werden. Dort wird die Woche (auch damals) in sieben Tage eingeteilt, wobei die Tage einfach gezählt werden und der siebte Tag der Schabbat ist. Somit heisst Sonntag übersetzt „der erste Tag“ (Jom haRischon).

Davon unabhängig wäre ich aber vorsichtig von heute dieses Datum zurückzurechnen, da es in der Vergangenheit öfters Änderungen am Kalender und der Kalenderberechnung gegeben hat und damals (am 1. Januar im Jahr 1) noch keiner diese Kalenderberechnung hatte.

Schalom,
Eli

Immerwährender Kalender
Meine Vorredner haben natürlich recht: So einfach ist das nicht. Auf dieser Seite wird’s dennoch versucht:

http://www.pfeff-net.de/kalend.html

Zitat: „Die Handhabung des „Ewigen Kalenders“ ist ganz einfach. Man braucht nur zu wählen, ob das Datum dem gregorianischen Kalender (neuer Kalender, nach Papst Gregor VIII) oder dem julianischen Kalender (alter Kalender, nach Julius Cäsar) entsprechen soll. Dann wird das Datum eingegeben und auf berechnen gedrückt.
Als Ergebnis erhält man die vergangenen Tage seit Christi Geburt, den Tag in der julianischen Zählung, den Wochentag, die Kalenderwoche, den Kalendertag des Jahres und die Mondphase. Die Kalenderwoche wird nach DIN 1355 ermittelt. Für die Berechnung der Mondphase wird die Dauer des synodischen Monats (Zeit von Vollmond zu Vollmond) zugrunde gelegt. Das Ergebnis gilt für die Nordhalbkugel und kann von der tatsächlichen Mondphase um ± 1 Tag abweichen. Wer es genauer wissen möchte, sollte einfach mal auf den Mond klicken.“

Ergebnis :
Der 01.01.0001 war
3 Tage nach Christi Geburt

  • und ein Montag. :smile:

Liebe Grüße, Nike

Hallo!

Seit Gregor fielen 3 Tage von Schaltjahren aus (1700,1800 und
1900),

Hat er denn die Schalttage rückwirkend überhaupt mitgezählt? Und wenn ja, nicht auch mit der Ausnahme der Hunderter (die wieder ausgenommen von der 1000).
Und von welcher ‚Null‘ ist er dabei ausgegangen?
Die Rechnung ist verwegen aber spannend.

Martin

Hallo Martin,

die ursprüngliche Rechnung stammt ja vom alten Julius Caesar. Genauer, sie stammt von Kleopatras ägyptischen Hofastronomen, Caesar hat wohl nur unterschrieben (wie das Staatsmänner heute bei gesetzen auch machen), abe egal.
Danach war jedes 4. Jahr ein Schaltjahr. Deshalb hatt man ja zu Zeiten von Papst Gregor die 10 Tage zuviel. Der Jahesanfang war verrutscht. Der führte dann die Regel ein, wonach die vollen Jahrhunderte keine Schaltjahre sind, mit Ausnahme der durch 4 teilbaren Jahrhundertzahlen. Also hatte jedes 4 Jahr bis zu gregor einen Tag mehr, davon bin ich bei ,einer Rechnung ausgegangen. Die folgenden Jahrhunderte 1700, 1800 und 1900 waren keine Schaltjahre 2000 war eins (20 ist durch 4 teilbar).
Daran dürfte auch die Tatsache nichts ändern, daß das genaue Datum erst im 4. Jahrhundert rückwirkend bestimmt wurdde, bis zu Gregor rechneten ja alle nach der einfachen Formel.

Aber wie gesagt, sehr viel würde ich auf meine Berechnung nicht verwetten…

Gernot Geyer

Erst mal vielen Dank für die Antworten! Jetzt müsste nur noch geklärt werden, ob der 1.Januar 1 wirklich der Beginn der christlichen Zeitrechnung war. Ich sage bewusst der christlichen und nicht unserer Zeitrechnung. Denn so weit ich weiß fing das Jahr im alten Rom mal am 1.März an. Deshalb ist der Dezember ja der zwölfte Monat obwohl der Name übersetzt eigentlich „Zehnter Monat“ lauten müsste. Ob aber der 1.Januar oder der 1.März der Beginn der christlichen Zeitrechnung war, wage ich zu bezweifeln. Denn wir rechnen ab Christi Geburt und die wird am 25.Dezember gefeiert, wobei dieses Datum ursprünglich für das heidnisch-römische Saturnalienfest reserviert war und dann, nach Kaiser Konstantins Bekehrung zum Christentum in ein christliches Fest umgewandelt wurde. Aber welcher Tag ist nun der Beginn der christlichen Zeitrechnung und auf welchen wochentag fiel er?

Gruß

Christoph

Hallo Christoph,

ich weiß nicht recht, welchen Tag es sonst geben sollte.

Bis zum Ende des Weströmischen Reiches rechnete Rom die Jahre seit der Gründung Roms. Die Geburt Christi spielte da keine Rolle. Im späteren Oströmischen Reich (Byzanz) zählte man die Jahre der Regierungszeit des jeweiligen Kaisers (so naach dem Motte im 13. Jahr der Regierung von …)
Daas Geburtsjahr Christi wurde erst 525 von einem Mönch zurückgerechnet, ohne daß das allerdings sofort Auswirkungen auf die Zeitrechnung hatte.
Bis 776 wurden selbst die päpstlichen Urkunden nach der Regierungszeit der byzantinischen Kaiser datiert. Im fränkischen reich tauchen erst um die Jahrtausendwende wohl Urkunden auf, die nachträglich! auf die Zeitrechnung naach Christi Geburt umdatiert wurden.

Die ganze Geschichte bleibt unklar, das tatsächliche Geburtsdatum Christi ist es bis heute. So habe ich auch verschiedentlich den 28. Dezember gefunden aals Tag der geburt, das Jahr schwankt 7 v.u.Z. bis 3 v.u.Z. . Aber auch diese Daten beruhen alle nur auf Annahmen und Spekulationen. Tatsache ist, daß die alte Monatsrechnung der Römer einfach übernommen wurde. Dann wurde wohl, weil es mit der überlieferung in etwa hinkam, einfach das alte heidnische Fest zum Geburtstag Jesu erklärt und der nächste Monat als Jahresbeginn genommen.

Das Ganze spielte doch eigentlich damals keine Rolle. Die Jahre wurden ab Gründung Roms bzw. ab Beginn der Regierungszeit (in Byzanz) gezählt. feststehende Termine richteten sich nach den Feiertagen. Es inetessierte niemanden, ob etwas 745 oder 862 Jahre nach Christi Geburt geschah, man verglich allenfalls mit naheliegenden Ereignissen. Die Abgaben waren zu einem bestimmten termin des Kirchenjahres fällig, da fragte keiner, ob das der 8. oder 10. Monat im Jahr war und auch nicht ab es dedr 12. oder 22. Tag des Monats war.

Also wird es keinen wirklich exakten Beginn der Zeitrechnung geben. Wozu auch? Wir ändern unseren Kalender ja doch nicht.

Gernot geyer

Danke Gernot! Da war ich wohl falsch informiert. Nichts da mit Konstantin! Aber da wir uns auf so unsicherem Terrain bewegen, ist es doch einigermaßen erstaunlich, mit welcher Selbstsicherheit uns die Geschichtsbücher (schein)genaue Jahreszahlen für irgendwelche Ereignisse, die statt fanden, bevor die heutige Zeitrechnung üblich wurde, liefern.

Gruß

Christoph

Hallo Christian,

so schwer ist das nicht.

Die Römer konnten ja zählen. Sie zählten die Jahre seit der Gründung Roms. Und da es geschichtliche Ereignisse gab, die bei mehreren Völkern überliefert sind, war so auch eine Umrechnung zu den Persern, Ägyptern oder Griechen möglich.
Das ist also alles recht gut datiert in der Antike. Auch die erste Zeit danach war kein problem, durch die Umrechnung auf die Regierungsjahre der herrscher in Byzanz.
Echt schwierig wird es im 8. und 9. Jahrhundert. Die Antike war zerfallen, die neuen Feudalstaaten höchstens in Ansätzen vorhanden. Das war das finstere Zeitalter, in dem eigentlich auf Nichts mehr Verlaß ist. selbst die Unterlaagen im vatikan sind lückenhaft und in Byzanz ist durch die Eroberung während der Kreuzzüge und später durch die islamische Besetzung viel verlorengegangen. Wenn da einer ein paar Jahre eingemogelt oder weggelassen hat, das wäre kein Wunder. Aus dieser zeit sind auch die fränkischen Könige nicht mit exakten Daten belegt…

Aber das Problem mit Jesus ist ein anderes. Der Mann hat ja, trotz seiner Verurteilung und Hinrichtung keinerlei Spuren in der offiziellen römischen Geschichtsschreibung hinterlassen. Auch die Bibel, so sie denn überhaupt wörtlich genommen werden kann, nennt keine Jahreszahlen. Da beruht alles auf recht vagen Datierungen, zum beispiel der Statthalterschaft von Pontius Pilatus. Aber der war recht lange in Palästina, so daß auch dort wenig zu holen ist. Es ist schon ein Problem mit der exakten Datierung…

Gernot Geyer