machst du es dir nicht ein bischen einfach?
Machst du es dir nicht etwas einfach?
Dass das für den
Jungen nicht einfach ist hat glaube ich niemand bestritten, es
wurde im Thread meines Wissens auch erwähnt.
Schon dieser Satz ist ein Widerspruch in sich, zeigt dein Konjunktiv nämlich, dass - zumindest bei dir - mitnichten klar ist, dass es der Junge nicht einfach hat. Es ist allerdings recht egal, was die Leute hier im Thread denken, ob es der Junge leicht hat oder nicht.
und wenn die UP derart eingeschränkt ist und psysisch
so weit am Ende, dass sie alle Versuche aufgibt, ihm Geduld
und Liebe entgegen zu bringen
Es mag sein, dass ich es auf den Augen habe. Aber von „allen Versuchen“ „Geduld und Liebe“ les ich bei der UP aber rein gar nichts. In eine riesigen Wust von Vorwürfen und Ansprüchen, die alle sehr einseitig formuliert wird (es ist nur der Junge, der sich anzupassen hat und außerdem dankbar zu sein hat, dass er überhaupt aufgenommen wurde, das Zimmer für ihn geräumt wurde, er zu essen bekommen hat, ihm die Wäsche gewaschen wurden…)
ist es viel zu einfach, weiter drauf zu hauen.
Das ist nicht einfach, aber nötig.
Man sollte psychologische Hilfe vom Jugendamt einfordern -
dazu sind die da. Der Junge hatte es nicht leicht - ok.
Dennoch kann man mit 16 Jahren etwas familienorientiertes
Verhalten erwarten.
Zunächst kann man als 16-jähriger erwarten, dass man von seinen Eltern geliebt wird und diese auch Verantwortung übernehmen. Zumindest der Vater scheint sich in dieser Angelegenheit höchst bedeckt zu halten. Jedenfalls ist von ihm nur sehr marginal die Rede. Alleine die Tatsache, dass der Junge in eine Notunterkunft kommt und dort nicht etwas stante pedes vom Vater heraus geholt wird, sondern dieser erst vom Jugendamt unter Druck gesetzt werden muss, spricht Bände!
Hier ist dem Jungen zunächst mehrfach demonstriert worden, dass er nicht sonderlich geliebt ist und dass es sein Umfeld mit Verantwortung tragen offenbar auch nicht so arg ernst meint. Und jetzt wird erwartet, dass er, in der ohnehin schwierigen Phase der Pubertät, erst einmal in Vorleistung gehen soll, was Verantwortung für die Familie angeht? Das würde bedeuten, dass es sich die eigentlich verantwortlichen Erwachsenen aber arg leicht machen.
Was die UP angeht: Die macht es sich auch leicht. Denn der Konflikt, den sie hat, ist nicht der zwischen ihr und dem Jungen, sondern zwischen ihr und dem Vater. Der ist verantworlich. Sie muss sich klar werden, was sie von der Beziehung will. Sieht sie in dem Vater auch einen verantwortlichen Miterziehenden für die eigenen Kinder? (Und will das auch der Vater?) Dann gehört dazu auch, sich über die eigene Rolle als Miterziehende klarzuwerden. Das gilt dann aber in guten wie in schlechten Zeiten!
Oder sie will das nicht. Dann muss sie dem Vater mit Frist vor die Tür setzen.
Grundsätzlich hat der Vater aber genau das gleiche Recht, mit seinem Sohn in der Beziehung zu leben, wie sie das Recht gehabt hat, ihre eigenen Kinder in die Beziehung zu bringen.