ist mir abhanden gekommen, in dem noch die des Verbes „spinnen“ beschriebene Pastform mit „sponn“ ausgewiesen wurde.
In den neueren Wörterbüchern finde ich dagegen nur das Wort „spannte“.
Damit kann ich mich schon deshalb nicht zufrieden geben, weil ich ein Werkstück in meinen Schraubstock spannte, oder die Wäscheleine zwischen zwei Haken spannte.
Ebenfalls sah ich gestern einen Spanner, der spannte auch.
Aber mit „spinnen“ hat das doch nichts gemein.
Erinnere ich mich an das Märchen „Rapunzel“, das (Mädchen) sein Haar sponn, so frage ich mich nun:
ist mir abhanden gekommen, in dem noch die des Verbes
„spinnen“ beschriebene Pastform mit „sponn“ ausgewiesen wurde.
… ist eine seit geraumer Zeit außer Gebrauch gekommene Nebenform (Adelung: „daneben, als der täglichen rede angehörig verzeichnet, ich sponn“). Spinnen-spann-gesponnen.
In den neueren Wörterbüchern finde ich dagegen nur das Wort
„spannte“.
Was ein völlig anderes Wort ist (und selbstredend auch eine andere Bedeutung hat). Spannen-spannte-gespannt.
Ich wurde '64 eingeschult, und immer war ein Duden im Haus. Frag mich nicht, ob er dann von '63 war, denn meines Wissens wird der „Duden“ alle 10 Jahre neu geschrieben; unter der Prämisse, dass nicht etwa zwischenzeitlich eine Rechtschreibreform stattfindet / -fand.
in dem noch die des Verbes
[…] beschriebene Pastform […)
„Pastform“ ist ein furchtbarer Anglizismus und weder im alten, noch im neuen Duden zu finden.
Und die von Dir verwendete eGenitivkonstrukton ist erst recht, vorsichtig ausgedrückt, exotisch. Der neue duden kennt sie nicht, der Duden (Ost) kannte sie nucht, und ich denke, der ale duden (West) wird sie erst recht nicht kennen
Nein. Wie dem von mir zitierten Adelung zu entnehmen ist, war ‚sponn‘ schon 1811 nur umgangssprachlich üblich - aber keine Schriftsprache. Von daher ist die Verwendung etwa in einem Märchen lediglich als stilistisches Element zu werten, das ‚Authentizität‘ („dem Volk aufs Maul geschaut“) suggerieren soll. Das klang schon zu Zeiten der Brüder Grimm altväterlich und bäurisch.
…und deshalb steht das auch nicht im Märchen. Rapunzel spinnt an keiner Stelle. Sie hat Haare wie gesponnenes Gold und will später aus Seide eine Leiter flechten.
In „Dornröschen“ gibt es eine alte Frau, die spann.
Ist ja nett, liebes Kätzchen, aber deinen Text kann ich wahrlich ebenso schlecht entziffern, wie du vielleicht den meinen.
Selbst dann, wenn auch meine Sprechweise exotisch sein mag (auch Schiller kann ich noch verstehen), so bin ich stets darauf bedacht, Groß- und Kleinschreibung auseinander zu halten, und auch den Text vor’m Absenden noch einmal auf seine orthographische Schreibweise hin zu überprüfen.
Ich denke, dies solltest du gerade in diesem Forum auch einmal bedenken.
Da wir ja nur Menschen sind und Fehler machen, muss es aber nicht heißen, dass jemand wegen seines Ausdrucks eine Stufe niedriger gestellt wird.
Ich glaube auch nicht, dass dein Text das Prädikat 4 verdient, es sei denn, dein Lehrer hat dich es derart gelehrt.
Ich diffamiere auch keine jungen Menschen mit ihrer heutigen Art zu chatten oder zu schreiben, aber in einem sogenannten „anständigen Briefwechsel“ sollte doch in erster Linie die Sprache an sich zur Geltung kommen.
Mein ältester Duden, d. h. der meiner Mutter, von 1954 nennt als Präteritum nur „du spannst“(, und kennt übrigens auch nicht den Genitiv „des VerbEs“ des Verbs).
Ich weiß ja nicht, aus welchen Säkulum der schöne Cantus stammt, in dem „Adam grub und Eva spann“, aber die taten dies sicher nicht nur, damit es sich auf den „Edelmann“ reimt.
(Trotz „reimen“ bitte nicht aufs Reli-Brett verschieben!)
Bist du sicher, dass jede dieser Auflagen eine Neubearbeitung
und nicht nur ein Nachdruck war?
Ja. Bis auf die 13. und die 14. Auflage habe ich alle selbst im Regal. Die 12. Auflage (von 1941, nicht 1942 - mein Fehler) war nationalsozialistisch geprägt, das wurde mit der 13. von 1947 wieder zurückgenommen. Steht auch hier:
Die 12. Auflage (von 1941, nicht 1942 - mein Fehler)
war nationalsozialistisch geprägt, das wurde mit der 13. von
1947 wieder zurückgenommen. Steht auch hier:
Bleibt also nur die 14. übrig, die ein Nachdruck sein könnte.
Ich glaub’s aber nicht.
Daran tust du recht. Die 14. Auflage ist die von mir erwähnte. Aus dem Vorwort:
„[…] Mit der 14. Auflage sind wir dem Ziel Konrad Dudens, die deutsche Einheitsschreibung zu fördern, wesentlich näher gekommen. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte im gesamten deutschen Sprachraum hat es ermöglicht, die in der 13. Auflage noch vermerkten zahlreichen Sonder- und Doppelformen entscheidend zu verringern […]
Darüber hinaus verfolgten wir das […] Bestreben, die Übersichtlichkeit der ‚Vorbemerkungen‘ durch eine völlige Neuordnung des Stoffes […] zu erhöhen. […]“
Gruß!
H.