Der alte Duden

ist mir abhanden gekommen, in dem noch die des Verbes „spinnen“ beschriebene Pastform mit „sponn“ ausgewiesen wurde.

In den neueren Wörterbüchern finde ich dagegen nur das Wort „spannte“.

Damit kann ich mich schon deshalb nicht zufrieden geben, weil ich ein Werkstück in meinen Schraubstock spannte, oder die Wäscheleine zwischen zwei Haken spannte.

Ebenfalls sah ich gestern einen Spanner, der spannte auch.

Aber mit „spinnen“ hat das doch nichts gemein.

Erinnere ich mich an das Märchen „Rapunzel“, das (Mädchen) sein Haar sponn, so frage ich mich nun:

wo ist dieses Wort geblieben?

Dank an alle Wissenden.

LG Uwe

ist mir abhanden gekommen, in dem noch die des Verbes
„spinnen“ beschriebene Pastform mit „sponn“ ausgewiesen wurde.

… ist eine seit geraumer Zeit außer Gebrauch gekommene Nebenform (Adelung: „daneben, als der täglichen rede angehörig verzeichnet, ich sponn“). Spinnen-spann-gesponnen.

In den neueren Wörterbüchern finde ich dagegen nur das Wort
„spannte“.

Was ein völlig anderes Wort ist (und selbstredend auch eine andere Bedeutung hat). Spannen-spannte-gespannt.

ist mir abhanden gekommen, in dem noch die des Verbes
„spinnen“ beschriebene Pastform mit „sponn“ ausgewiesen wurde.

Wie alt war dieser Duden?

In meiner Ausgabe von 1973 sind dieselben Formen zu finden wie in der aktuellen: http://www.duden.de/rechtschreibung/spinnen

In den neueren Wörterbüchern finde ich dagegen nur das Wort
„spannte“.

Zu „spinnen“ oder zu „spannen“? In welchen Wörterbüchern?

Gruß
Kreszenz

Ist die alte Form denn trotzdem nicht anzuwenden, um sogar Missverständnisse auszuschließen?

Und ich danke auch für die superschnelle Antwort.

LG Uwe

Im /t/er-spinnt-er-sponn/3857236

K.

Ich wurde '64 eingeschult, und immer war ein Duden im Haus. Frag mich nicht, ob er dann von '63 war, denn meines Wissens wird der „Duden“ alle 10 Jahre neu geschrieben; unter der Prämisse, dass nicht etwa zwischenzeitlich eine Rechtschreibreform stattfindet / -fand.

Ich danke sehr.

Dies stimmt mich zufrieden, da ich also nicht der Einzige bin, der „Rapunzel“ kennt. (kleine Anm. am Rande)

Leider tue ich mich schwer, unendlich zu surfen, besonders in Archiven.
Aber dein direkter Link war/ ist ein feiner Zug von dir.

Danke

LG Uwe

guten Tag!

in dem noch die des Verbes
[…] beschriebene Pastform […)

„Pastform“ ist ein furchtbarer Anglizismus und weder im alten, noch im neuen Duden zu finden.
Und die von Dir verwendete eGenitivkonstrukton ist erst recht, vorsichtig ausgedrückt, exotisch. Der neue duden kennt sie nicht, der Duden (Ost) kannte sie nucht, und ich denke, der ale duden (West) wird sie erst recht nicht kennen

die franzi
immerhin Jg. '73

Ich wurde '64 eingeschult, und immer war ein Duden im Haus.
Frag mich nicht, ob er dann von '63 war

Nein, denn der Eintrag ist mindestzens seit 1942 (12. Auflage) bis heute unverändert.

denn meines Wissens
wird der „Duden“ alle 10 Jahre neu geschrieben

Öfter. Von 1942 bis heute waren es 13 Auflagen in 60 Jahren, wobei die abstände auch vor der Rechtschreibreform immer kürzer wurdem.

Gruß,
Max

Nein. Wie dem von mir zitierten Adelung zu entnehmen ist, war ‚sponn‘ schon 1811 nur umgangssprachlich üblich - aber keine Schriftsprache. Von daher ist die Verwendung etwa in einem Märchen lediglich als stilistisches Element zu werten, das ‚Authentizität‘ („dem Volk aufs Maul geschaut“) suggerieren soll. Das klang schon zu Zeiten der Brüder Grimm altväterlich und bäurisch.

Gruß,
Ralf

…und deshalb steht das auch nicht im Märchen. Rapunzel spinnt an keiner Stelle. Sie hat Haare wie gesponnenes Gold und will später aus Seide eine Leiter flechten.
In „Dornröschen“ gibt es eine alte Frau, die spann.

Gruß

Jo

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Ist ja nett, liebes Kätzchen, aber deinen Text kann ich wahrlich ebenso schlecht entziffern, wie du vielleicht den meinen.

Selbst dann, wenn auch meine Sprechweise exotisch sein mag (auch Schiller kann ich noch verstehen), so bin ich stets darauf bedacht, Groß- und Kleinschreibung auseinander zu halten, und auch den Text vor’m Absenden noch einmal auf seine orthographische Schreibweise hin zu überprüfen.

Ich denke, dies solltest du gerade in diesem Forum auch einmal bedenken.

Da wir ja nur Menschen sind und Fehler machen, muss es aber nicht heißen, dass jemand wegen seines Ausdrucks eine Stufe niedriger gestellt wird.

Ich glaube auch nicht, dass dein Text das Prädikat 4 verdient, es sei denn, dein Lehrer hat dich es derart gelehrt.

Ich diffamiere auch keine jungen Menschen mit ihrer heutigen Art zu chatten oder zu schreiben, aber in einem sogenannten „anständigen Briefwechsel“ sollte doch in erster Linie die Sprache an sich zur Geltung kommen.

Tippfehler sind- wie immer- ausgeschlossen.

Guten Tag

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Guten Abend!

die des Verbes
„spinnen“ beschriebene Pastform

„Pastform?“ Das von dir? Ich glaub, ich spinn.

Mein ältester Duden, d. h. der meiner Mutter, von 1954 nennt als Präteritum nur „du spannst“(, und kennt übrigens auch nicht den Genitiv „des VerbEs“ des Verbs).
Ich weiß ja nicht, aus welchen Säkulum der schöne Cantus stammt, in dem „Adam grub und Eva spann“, aber die taten dies sicher nicht nur, damit es sich auf den „Edelmann“ reimt.
(Trotz „reimen“ bitte nicht aufs Reli-Brett verschieben!)

Beste Grüße!
H.

Nein. Wie dem von mir zitierten Adelung zu entnehmen ist, war
‚sponn‘ schon 1811 nur umgangssprachlich üblich - aber keine
Schriftsprache.

Das stimmt so? Oder fehlen da nicht Kommata!?

LG Uwe

Prima Max,

dies kann ich ja dann meinem ehemaligen Deutschlehrer auch mal mitteilen. Er ist zwar schon in Rente, wurde aber kurzfristig wieder reaktiviert.

LG Uwe

Nein. Wie dem von mir zitierten Adelung zu entnehmen ist, war
‚sponn‘ schon 1811 nur umgangssprachlich üblich - aber keine
Schriftsprache.

Das stimmt so?

Ja.

Oder fehlen da nicht Kommata!?

Nein.
Was ist dein Problem?

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Von 1942 bis heute waren es 13 Auflagen in 60 Jahren

Bist du sicher, dass jede dieser Auflagen eine Neubearbeitung und nicht nur ein Nachdruck war?
Gruß!
H.

… sp a nn,
Stroh zu Gold,
also irgendwie das Gegenteil eines Schutzschirms.
H.

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Bist du sicher, dass jede dieser Auflagen eine Neubearbeitung
und nicht nur ein Nachdruck war?

Ja. Bis auf die 13. und die 14. Auflage habe ich alle selbst im Regal. Die 12. Auflage (von 1941, nicht 1942 - mein Fehler) war nationalsozialistisch geprägt, das wurde mit der 13. von 1947 wieder zurückgenommen. Steht auch hier:

http://www.duden.de/ueber_duden/auflagengeschichte

Bleibt also nur die 14. übrig, die ein Nachdruck sein könnte. Ich glaub’s aber nicht.

PS: Falls jemand die Lücken in meinem Regal füllen möchte - gerne auch Ost-Duden gehen mir noch ab.

Gruß,
Max

Hallo Max!

Die 12. Auflage (von 1941, nicht 1942 - mein Fehler)
war nationalsozialistisch geprägt, das wurde mit der 13. von
1947 wieder zurückgenommen. Steht auch hier:

http://www.duden.de/ueber_duden/auflagengeschichte

Bleibt also nur die 14. übrig, die ein Nachdruck sein könnte.
Ich glaub’s aber nicht.

Daran tust du recht. Die 14. Auflage ist die von mir erwähnte. Aus dem Vorwort:
„[…] Mit der 14. Auflage sind wir dem Ziel Konrad Dudens, die deutsche Einheitsschreibung zu fördern, wesentlich näher gekommen. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte im gesamten deutschen Sprachraum hat es ermöglicht, die in der 13. Auflage noch vermerkten zahlreichen Sonder- und Doppelformen entscheidend zu verringern […]
Darüber hinaus verfolgten wir das […] Bestreben, die Übersichtlichkeit der ‚Vorbemerkungen‘ durch eine völlige Neuordnung des Stoffes […] zu erhöhen. […]“
Gruß!
H.