Der Anfang - Doch wie fing er an?

Salve,

es geht um folgendes:
Die Wissenschaft geht unter anderem vom Urknall als möglichem Theorem der Weltentstehung aus. Aber warum fand dieser Urknall plötzlich statt? Der Anfang kann inzwischen durch Versuche am Cern sehr genau beschrieben werden, aber warum hat der Anfang plötzlich angefangen zu sein und somit die uns allen bekannten Wirkungskaskade aktiviert, die zu unserem heutigen Sein führt?

Kann man diese Frage nur mit Religiösität und einer über allen Sachen stehenden „Person“, dem Leviathan alles seins sprechen?

Danke für comments
Salve

Irrelevant…
Moinsen,

mal von mir als nicht-Philosophen:

Aber warum fand dieser Urknall plötzlich statt?

warum hat der Anfang
plötzlich angefangen zu sein und somit die uns allen bekannten
Wirkungskaskade aktiviert, die zu unserem heutigen Sein führt?

Kann man diese Frage nur mit Religiösität und einer über allen
Sachen stehenden „Person“, dem Leviathan alles seins sprechen?

Nun, plausibel wäre es, anzunehmen, daß „vorher“ auch schon ein Universum existiert hat, welches in sich zusammengefallen ist und im Urknall endete.

Die Frage ist, was ist davor gewesen, und davor, und davor… ad infinitum.

Das entscheidende Moment, bei dem man bei derartigen Fragen landet, ist die begrenzte Aufassungsgabe des Menschen von „Zeit“ und „Unendlichkeit“. Da wir so, wie wir heute sind, diese Barrieren kaum überschreiten können, gibt es keine Antwort auf die Frage, denn man müsste sich vom Begriff der Zeit trennen, vom Bild der Zeit als einer Gerade, ohne Anfang und ohne Ende, die euklidische Geometrie über einen Haufen werfen und nicht nur mit mehr als dreieinhalb Dimensionen RECHNEN, sondern sie ERFASSEN. Da das (behaupte ich mal jetzt einfach) nicht möglich ist, weil es dem Menschen in seinem Sein entgegensteht, bleibt nur der Rückgriff auf den Glauben.

Davon ab bin ich davon überzeugt, daß es zwar wichtig ist, daß wir Menschen uns solche Fragen _stellen_, es aber vollkommen irrelevant ist ist, ob wir darauf je eine Antwort finden werden - vielleicht steigen wir ja nach dem Tod in Ebenen auf, in denen wir solcherlei auf den ersten Blick erkennen.

Gruß,

Malte.

Hi,

ich sprech jetzt mehr als Naturwissenschaftler, weil ich in den Geisteswissenschaften ein Dilletant bin.

Also ein ‚vernünftiges‘ Davor gibt es beim Urknall nicht, weil es nach bekannten physikalischen Gesetzen kein ‚Davor‘ gibt. Die Zeit, bzw. das was wir als Zeit bezeichnen/empfinden, ist erst mit dem Urknall entstanden. Die Frage nach einer ‚Zeit‘ vor dem Urknall ist genauso müßig, wie die Frage worin dehnt sich das Universum aus.
Es gibt keine Entsprechung, die unseren beschränkten Intellekt befriedigen könnte.
Ob man sich die Frag nun religiös beantwortet sei Dir freigestellt. Naturwissenschaftlich korrekt wird die Antwort aber nicht sein.
Das ist dann Glaube.

Gandalf

Kein Anfang und kein Ende ?
Hallo!
Hab nicht unbedingt Ahnung vom Thema, aber hier ist was mir dazu einfällt:

Ich glaube, dass es keinen Anfang geben kann. Es gibt „Etwas“, wie sollte es dann jemals „Nichts“ gegeben haben ? Aus diesem „Nichts“ kann nicht „Etwas“ werden, folglich muss es immer „Etwas“ gegeben haben. Das „Etwas“ muss immer die gleiche Menge sein, wenn auch nicht von gleicher Beschaffenheit. Das „Etwas“ kann nicht mehr werden, weil dann wieder „Etwas“ aus dem „Nichts“ entstehen müßte.
Da das „Etwas“ also nicht mehr werden kann, gibt es nur eine begrenzte Zahl von Möglichkeiten der Anordnung. Unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit müßten sich diese Möglichkeiten unendlich oft wiederholen, d.h. unser heutiges Universum war schon unendliche Male da. Aber auch alle anderen Möglichkeiten waren schon unendliche Male da und werden noch unendlich oft da sein. Es gibt also keinen Anfang und kein Ende.

Kann man diese Frage nur mit Religiösität und einer über allen Sachen stehenden „Person“, dem Leviathan alles seins sprechen?

Wenn man die Annahme eines Anfangs verwirft glaube ich kommt man ohne Religiöse Erklärungen aus, zumindest habe ich versucht dies oben zu zeigen. Aber vielleicht hab ich auch gravierende Fehler gemacht.

Die Begriffe sind jetzt vielleicht etwas schwammig, aber das waren die besten die ich gefunden habe um meine Vorstellung einer Weltenstehung zu erläutern.

Hallo,

Die Wissenschaft geht unter anderem vom Urknall als möglichem
Theorem der Weltentstehung aus.

Nicht „die Wissenschaft“, sondern die „Alphysikisten“. Ein Urknall ist schlichter Unsinn. Der kommt daher, dass Leute immernoch etwas Probleme damit haben, zu begreifen, dass der bislang verwendete Zeitbegrif nicht für eine Grundgröße im Universum steht, sondern lediglich die Folge eines Bewegungsablaufes ist. Ich habe versucht, hier etwas zusammenzufassen: http://kds-nano.de/physik-live/Zeitbegriff.htm
Beispiel dazu: Die Urknaller können dir zwar exakt sagen, dass die Welt vor 13,7Mrd. Jahren, 7:13 vormittags entstanden ist, haben aber Probleme damit, dir die Welt vor wenigen tausend Jahren zu beschreiben. Wer sowas wie einen Urknall propagiert, schafft es auch, von minus Unendlich bis Null zu zählen.
Zudem kann dir kein Naturwissenschaftler sagen, wer denn nun wann das erste Naturgesetz wo eingeführt hat und wodurch. Soetwas elementares wie ein Energieerhaltungssatz muß logischerweise erst nach dem „Urknall“ entstanden sein.

Gruß
Frank

Ich finde Deine Überlegungen ja im Prinzip nicht schlecht … Ahnung habe ich übrigens genauso wenig.

Was den Anfang angeht ist es jedoch so, dass nach neusten Beobachtungen das Universum beschleunigt auseinanderfliegt. D.h. es gibt wirklich einen Anfang und nicht etwa ein unendliche Wiederholung von Anfängen, denn dies würde ja ein Universum bedeuten, das wieder in sich zusammenfällt.

Was die Entstehung aus dem Nichts angeht, ist es so, dass aus dem Vakuum (dem Nichts) sehr wohl etwas entstehen kann. Teilchen nämlich die auch gleich wieder entfleuchen. Am Rande von schwarzen Löchern jedoch soll es möglich sein, dass ein Teilchen ins schwarze Loch fliegt, das andere hingegen nicht … womit dann wirklich Materie aus dem Nichts entstanden wäre.

Aber wie gesagt … alles soll … wenn … haben … hätte.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Die Frage ist, was ist davor gewesen, und davor, und davor… ad infinitum.

Hmm, wie wäre es mit einer zyklischen Zeitstruktur ? Der Urknall zum Ausblenden des Deja vu *g*.

Gruss
Enno

Hi,

Die Frage ist, was ist davor gewesen, und davor, und davor… ad infinitum.

Hmm, wie wäre es mit einer zyklischen Zeitstruktur ? Der
Urknall zum Ausblenden des Deja vu *g*.

Wer weiß! Möglich ist alles, und diese Variante erscheint mir noch nicht mal so abwegig… Wobei das ja im Prinzip jedweden Glauben an auch nur einen Hauch von Selbstbestimmung hinfällig machen würde, was vielen Menschen sicher nicht gefiele :smile:

Gruß,

Malte.

Naja, wie Malte bereits sagte. Der menschliche Vestand kann es nicht erfassen.

Nur weil das Universum wächst beweist das noch lange nicht, das es aus dem nichts entstanden ist.

Kannst du Dir etwas vorstellen, was sich ausdehnt und trotzdem unendlich groß ist ?

Siehst du,
Genau das ist nämlich unser Problem.

Gruß
Ich bin zwar Physik schon los, aber wie wäre es mit einer creatio ex nihilo, die in 2 Bestandteile zerfällt und sich wie Yin und Yang gegenüberstehen.
So was ähnliches wie Antimaterie, also dass zu unserem Universum noch ein Antiuniversum bestünde (das mit den Paralleluniversen ist doch nicht „bewiesen“, oder?).

Die Frage worin unser Universum existiert ist zirkulär. (worin befindet sich das Metauniversum?..)
Selbst wenn die Zeit und eine Art BigBang-BigCrash-Theorie korrekt wären, müsste es immer noch so etwas wie Grund für diese zirkuläre Existenz existieren.
Thomas von Aquin stellte diese Frage auch und plädierte auf Gott als erste Wirkursache. Ohne all zu wertend zu werden: Dies scheint mir auch der einzige hieb- und stichfeste Gottesbeweis.

Wenn man bei Null beginnen wollte, müsste man natürlich erst einmal einen hypothetischen Realismus voraussetzen und natürlich, dass es auf dieser Ebene ein Wirkungs-Ursache-Prinzip gibt (so würde ich den Gottesbeweis auch anzweifeln *g*). Aber da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, wenn man die Metaphysik ins Spiel bringt.

Ich verweise hier einfach mal auf den kleinen Junge auf der Landmasse, wie wir heute China nennen, im Jahre 6003 - nach unserer heutigen Zeitrechnung -, der mit Murmeln spielt. Diese Murmeln sind die 12 Super-Universen, jedes bestehend aus Milliarden von Spiralnebeln, von denen wiederum jeder Milliarden von Universen beheimatet. So schlösse sich doch das logische Dilemma.

Ausführlicher nachzulesen in meinem gerade veröffentlichten Artikel (im Brett „Astronomie“):

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Zugegeben, alles etwas unwissenschaftlich, aber doch schön, mal wieder drüber nachzudenken, finde ich.

Ron

Naja, wie Malte bereits sagte. Der menschliche Vestand kann es
nicht erfassen.

Nur weil das Universum wächst beweist das noch lange nicht,
das es aus dem nichts entstanden ist.

Hat das wer behauptet ? Nur aus der Tatsache des beschleunigten Wachsens ist halt zu schließen, daß es nur einen Anfang gab.

Das Materie und Antimaterie aus dem Nichts entstehen können, ist eine ganz andere Geschichte, aber gemessene Tatsache halt.

Nimmt man die angebliche CP-Verletzung dazu, müßte ja immer mal wieder ein Materieteilchen ohne entsprechendes Antimaterieteilchen entstehen. So dass dann Quasi aus dem Nichts wirklich Materie entsteht.

Kannst du Dir etwas vorstellen, was sich ausdehnt und trotzdem
unendlich groß ist ?

Wer sagt denn, dass etwas unendlich groß sei ?

hi,

Aber warum fand dieser Urknall
plötzlich statt?

das wort plötzlich kannst du nicht sinnvoll anwenden. plötzlich setzt eine zeitspanne voraus. es gibt aber „kein vor dem urknall“. der anfang der welt ist der absolute anfang, nämlich der anfang dessen, das wir zeit nennen. ein vorher gibt es nicht, nur ein „außerhalb der welt“. und was außerhalb ist, können wir nicht wissen. niemals. es liegt außerhalb des bereichs, für den die naturwissenschaft zuständig ist. deine frage mündet in die frage: warum gibt es die welt? diese frage kann dir keine wissenschaft beantworten, auch die philosophie nicht. die philosophie kann dir höchstens sagen, ob die frage selbst sinnvoll ist. wenn du religioin ausklammern willst, ist die antwort ein klares nein.

datafox

Klassisches Anfangsproblem
Wir sind doch hier im Brett „Philosophie“.

Das sogenannte „Anfangsproblem“ ist eins
der bekanntesten innerhalb der Philosophie
und wohl von so ziemlich jedem Philosophen
mal „gelöst“ worden.

Wie in der Philosophie üblich widersprechen
sich selbstverständlich die meisten
dieser Lösungen :smile:))

Gruss, Marco

Hallo,

Wie in der Philosophie üblich widersprechen
sich selbstverständlich die meisten dieser Lösungen :smile:))

das ist ja auch der Vorteil der Philosophie: sie legt sich eben nicht zu früh fest … :wink:))

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Also einer von diesen Relativitätskritikern ohne Ahnung, wovon sie eigentlich schreiben? Ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen, wie in diesem Artikel, der zudem noch mit solcher Inbrunst vorgetragen wurde. Die willkürliche Anwendung von Begriffen, die Bestritten und gleichzeitig zur Untermauerung angewandt werden, wäre alleine schon lächerlich, hinzu kommt aber noch das beinahe völlige Fehlen einer inhärenten Logik. Traurig.

Wieder einer, bei dem es mit dem nachdenken darüber hapert.
Ich wollte das oft genug im Physikbrett mal vernünftig durchdiskutieren. Mit diesen Urknallern diskutiere ich aber nicht mehr, ist mir echt zu doof.
Wenn du das mit der Logik nicht begreifst, liegt es nicht zwingend daran, dass sie nicht vorhanden ist. Im Gegenteil bildet sie den Kern des ganzen: http://kds-nano.dyndns.biz/physik-live/physik/der%20…

Salve,

es geht um folgendes:
Die Wissenschaft geht unter anderem vom Urknall als möglichem
Theorem der Weltentstehung aus. Aber warum fand dieser Urknall
plötzlich statt? Der Anfang kann inzwischen durch Versuche am
Cern sehr genau beschrieben werden, aber warum hat der Anfang
plötzlich angefangen zu sein und somit die uns allen bekannten
Wirkungskaskade aktiviert, die zu unserem heutigen Sein führt?

>> Hallo Moenderman,
Also ich werde auch halb verrückt über den Gedanken: wann und warum gab es einen Anfang des Universums. Ich meine es gab nie einen Anfang und wird auch nie ein Ende geben. Aber noch mehr beschäftigt mich die Frage: WOZU das ganze - d.h. ist ein Sinn erkennbar ? Aber eben: „philosophieren“ heisst Fragen stellen und nicht diese beantworten können. Dann wäre es ein graues „Wissen“ und damit uninteressant !
Mit Gruss: hardy

Kann man diese Frage nur mit Religiösität und einer über allen
Sachen stehenden „Person“, dem Leviathan alles seins sprechen?

>> Bin nicht religiös und die Religionen sind alles Andere als „glaubwürdig“!