Der Atheist und die Liebe

Hallo!
Kann ein Atheist behaupten: Ich liebe meine Frau?

Meine Behauptung: Um an eine übergeordnete Macht zu glauben bedarf es der Fähigkeit zu Lieben! In der Verneinung einer übergeordneten Macht, liegt auch das Bekenntnis nicht lieben zu können, da für den Atheisten alles nur rational begründet sein kann. Also darf der Atheist auch nicht behaupten, dass er seinen Partner liebt.

Was ist Liebe: In Wikipedia wird extrem sachlich versucht Liebe zu definieren. Am ehesten kommt dem was ich meine, die „Liebe als geistige Grundhaltung“ am nächsten.
So wie es Lauster zum Beispiel beschreibt: Er nennt es „Generelle Liebe“. Generelle Liebe, also die Liebe, welche unabhängig von Erotik existiert - dieses viel Größere ist das Geheimnis, nach dem wir alle suchen. Liebe entsteht in der Dimension der Freiheit, sie kann nicht durch die Ratio angefordert werden. Erst wenn Ratio und Ego zurücktreten, kann diese Liebe möglich werden.

Das ging mir so durch den Kopf als eine Freundin kürzlich behauptete sie sei Atheist und sie liebt ihren Mann.

Gruß
Forrest

Rationale Begründung der Liebe
Hi ho,

Liebe ist ein elektrochemischer Zustand des Gehirns. Wieso sollte sich bei einem Atheisten dieser Zustand nicht auch einstellen können?

Gruss,

Herb

Unlogisch
Hallo Forrest

Meine Behauptung: Um an eine übergeordnete Macht zu glauben
bedarf es der Fähigkeit zu Lieben! In der Verneinung einer
übergeordneten Macht, liegt auch das Bekenntnis nicht lieben
zu können, da für den Atheisten alles nur rational begründet
sein kann. Also darf der Atheist auch nicht behaupten, dass er
seinen Partner liebt.

Allein der Umkehrschluss Deines ersten Satzes befinet sich schon jenseits der Logik Deiner Argumentation: Du sagst damit nämlich: Um an Gott zu glauben, bedarf es der Liebesfähigkeit. Man kann aber also auch Liebesfähigkeit besitzen und muss nicht an Gitt glauben, heißt das. Nur eben: Um an Gott lauben zu können, muss man liebesfähig sein. Das ist also schonmal der ERSTE Grundsatz Deiner hier vorgestellten Behauptung.
Nun können wir aber getrost weiter gehen und sagen: Beides hat NICHTS miteinander zu tun. Glaube an eine höhere Macht kann nämlich auch auf purer Angst beruhen und muss nicht unbedingt mit Liebe zu tun haben.
Gruß,
Branden

Hallo!

ein chemischer vorgang in deinem körper hat ja nichts mit gott zu tun!umgekehrt kenne ich viele "an gott glaubende,die wissen nicht mal wie man liebe schreibt,

liebe grüße
gerhard

Hallo Forrest,

Kann ein Atheist behaupten: Ich liebe meine Frau?

Natürlich kann er das. Du meintest wahrscheinlich etwas anderes. Entweder: kann ein Atheist wahrheitsgemäß behaupten, er liebe seine Frau oder aber: kann ein Atheist widerspruchsfrei behaupten, er liebe seine Frau. Versuche mal, Dir den Unterschied bewusst zu machen. Deine Frage ist nicht präzise formuliert. Was darf es denn sein?

Meine Behauptung: Um an eine übergeordnete Macht zu glauben
bedarf es der Fähigkeit zu Lieben!

Und worauf stützt sich diese Behauptung? Ein gewisser deutscher Reichskanzler glaubte onerschötterlich an die Vorrsehunk und trotzdem sind an seiner Fähigkeit, zu lieben, durchaus deutliche Zweifel angebracht.

In der Verneinung einer
übergeordneten Macht, liegt auch das Bekenntnis nicht lieben
zu können, da für den Atheisten alles nur rational begründet
sein kann.

Zunächst: wenn ein Atheist die Existenz eines Gottes verneint, weil diese nicht rational zu begründen ist, so heisst das nicht notwendig, dass für einen Atheisten alles rational begründbar sein muss, wie Du behauptest. Das nennt man eine unzulässige Verallgemeinerung.
Sodann: warum sollte die Fähigkeit, lieben zu können, nicht rational begründbar sein? Das ist eine unbegründete Prämisse Deinerseits. Ob sie beweisbar oder widerlegbar ist, will ich zunächst einmal offen lassen. Argumente für Deine Prämisse bist Du uns jedenfalls noch schuldig.

Jedenfalls ist auf dieser Grundlage Deine Behauptung

Also darf der Atheist auch nicht behaupten, dass er
seinen Partner liebt.

nicht im Geringsten nachvollziehbar. Wikipedia-Definitionen hin oder her - die retten Deine schwache Argumentation auch nicht.

Ich denke, Du solltest das Problem, das Dich offenbar interessiert, anders angehen. Nämlich grundsätzlich mit der Frage, worauf sich das Phänomen ‚Liebe‘ gründet. Auf diese Frage gibt es eine Vielzahl von Antworten - biologische, psychologische, philosophische - die ohne eine „übergeordnete Macht“ auskommen. Für ausschließlich theologische Antworten wiederum wäre das Brett ‚Ethik und Religion‘ passender.

Freundliche Grüße,
Ralf

Liebe ist ein elektrochemischer Zustand des Gehirns. Wieso
sollte sich bei einem Atheisten dieser Zustand nicht auch
einstellen können?

Lieber Herb,

mag ja sein, daß du Liebe als den chemischen Zustand deines Gehirns definierst. Aber es bleibt doch wohl fraglich, ob das so auch langt. Mir jedenfalls langt das bei Weitem nicht!
Der chemische Zustand deines Gehirns ist einem ständigem Wandel unterlegen. Das bedeutet, die Liebe wäre völlig auf diesen einen Moment bezogen. Was die Frage aufwerfen würde: Gibt es Zeitpunkte? -schweres Thema.
Spaß beiseite, vermutlich meinst Du etwas breitergefächertes, als ich hier vorraussetze. Doch selbst dann wäre die Liebe an einen sehr kurzen Zeitraum geknüpft.
Ich bin mir sicher, der Threadersteller spricht von der romantischen Liebe, diejenige die Menschen über den Tod hinaus zusammenschweißt. Damit meine ich keinesfalls Sex im Himmelreich :stuck_out_tongue:. Sondern das Phänomen, das sich jm an jm gebunden fühlt, auch noch lange nach dessen Tod.

Klarstellung: der Threadsteller redet wirres unlogisches Zeug. Das sehe ich als hinreichend begründet an.

Liebe Grüße an alle,

Schlorz.

P.S.: Alles wird gut.