Guten Abend,
ich muss Informationen zum Bau der Mauer 1961 besorgen, allerdings aus der Sicht der DDR-Führung, was garnicht so einfach ist wie ich feststellen muss…
Warum hat die DDR dem Bau der Mauer zugestimmt?
Was haben sie sich dadurch erhofft?
Gab es auf Seiten der DDR-Führung Skeptiker?
Wie kam es zum Bau auf Seiten der DDR?
Gibt es sonst noch wichtige Informationen?
Danke schonmal
Hallo,
ich glaube aus politikwissenschaftlicher Sicht gibt es auf die meisten Fragen Antworten in einschlägiger Literatur.
Kurze Antworten:
Warum hat die DDR dem Bau der Mauer zugestimmt? Was haben sie sich dadurch erhofft?
Um das Abwandern der DDR Arbeitskräfte zu stoppen, Loch in den Westen…
Gab es auf Seiten der DDR-Führung Skeptiker? Wenn dann versteckt, ob das zu finden ist, eher westdeutsche Quellen lesen
Wie kam es zum Bau auf Seiten der DDR? Schon beantwortet
Bitte nachlesen ist alles dokumentiert
Loitsch
Guten Abend,
Bitte hier keine Hausaufgaben erledigen lassen,
Danke
Hallo Lisa,
auf Deine Fragen möchte ich Dir heute so gut ich kann antworten.
Also: Das geteilte Berlin war ja ein Ergebnis des 4-Mächte-Abkommens über Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Es standen sich 2 verschiedenen Weltanschauungen gegenüber. Zum einen die kapitalistische Seite(USA, England, Frankreich) und zum anderen die sozialistische/kommunistische Seite mit der Sowjetunion.
Im September 1949 wurde ja im Bereich der kapitalistischen Sektoren die BRD gegründet und am 7. Oktober 1949 die DDR auf der Seite der sowjetischen Besatzungszone. Damit waren 2 Staaten entstanden, welche sich natürlich auch das Recht vorbehielten, ihre Grenzen zu sichern. Da aber das geteilte Berlin einen Sonderstatus innehatte, war hier keine Grenze, die Bürger konnten, wie man so schön sagt, ein und ausgehen. Es gab natürlich Kontrollpunkte, trotzdem war aber damit verbunden, dass DDR-Bürger über West-Berlin auch in den Westen ausreisen konnten.
Weiterhin befürchtete die DDR-Seite, dass westliche Agenten über dieses „Schlupfloch“ in die DDR einreisen und Stimmung unter der Bevölkerung gegen die Staatsmacht machen könnten.
Ein ganz wesentlicher Punkt, der zum Mauerbau führte war aber, dass gut ausgebildete Fachkräfte das Land über West-Berlin verlassen haben. Man muss bedenken, dass in der DDR vielen Bürgern ein Studium oder eine Fachausbildung ermöglicht wurde, unabhängig vom Stand oder den Einkünften der Eltern. Und die Ausbildung war sehr gut! Forschung und Lehre wurden bestmöglich unterstützt. Zum Zeitpunkt des Mauerbaus war die DDR ja nicht mal 13 Jahre- da konnte der Staat nicht riskieren, dass die Leute, die teuer ausgebildet waren sofort nach der Ausbildung das Land verlassen.
Weiterhin wollte die DDR-Führung auch entgültig ihre Grenzen sichern. Man darf auch nicht vergessen, dass der kalte Krieg gerade so richtig ausgebrochen war.
Der Bevölkerung wurde der Mauer-Bau auch so verkauft. Sicher gab es Gegner, aber man darf nicht vergessen, dass der 17. Juni 1953 noch in sehr guter Erinnerung war. Wer dennoch öffentlich „aufmuckte“, für den gab es ja noch Bautzen usw. Das gleiche galt ja auch für Abweichler in den Reihen der Regierung. Fakt ist aber auch, dass zum damaligen Zeitpunkt der Umbau der Regierung nach den Vorstellungen Ulbrichts eigentlich abgeschlossen war und somit keine Störungen aus diesen Reihen erwartet wurden.
Warum hat die DDR dem Bau zugestimmt? Na weil er ja im allergrößten Interesse der DDR lag, von ihr initiiert wurde und nur noch die Zustimmung aus Moskau gebraucht wurde.
Der Bau an sich war eine geheimgehaltene Geschichte. Kurz vorher hatte Ulbricht ja noch in einer Rede gesagt:„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen…
Die Bauarbeiter der Republik sind mit dem Wohnungsbau beauftragt.“
Die Bevölkerung war natürlich auch nicht so ganz erfreut über die Mauer, weil dadurch ja die Teilung Deutschlands manifestiert wurde.
Regine Hildebrand, ehemalige Brandenburger Ministerin sagte einmal, dass sie, wenn sie zum Fenster rausschaute mit dem Kopf im Westen und mit dem Hinterteil im Osten war. Die Mauer ging ja durch Straßen, Häuser, Vorgärten…
Nun, ich hoffe, dass ich Dir etwas helfen konnte. Gern kannst Du mich noch mal anmailen, wenn was unklar ist oder Du eine zusätzliche Info brauchst.
[email protected]
Mit winterlichen Grüßen aus Kelkheim
Heike Becker
Hallo Lisa,
ich war beim Bau der Mauer 3 Jahre alt. Trotzdem möchte ich Ihnen gern helfen und Ihnen meine Sicht aus dem heutigen Verständnis heraus mitteilen. Meiner Meinung nach wurde der Grundstein der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze bereits mit den Beschlüssen von der Konferenz von Jalta und des Potsdamer Abkommens (2.08.1945) gelegt. Es war der Beschluss, an dem die 4 Mächte (USA, SU, GB und Frankreich) die Teilung Deutschland in die 4 Besatzungszonen beschlossen. Europa war zerstört und Russland hatte nicht den wirtschaftlichen Background um in Ihren Sektor wirtschftliche Hilfe zu leisten. Anders die USA, die die Zonen GB und F in die Trizone vereinigte und mit dem Marshallplan das „Wirtschaftswunder“ ankurbelte in dem viel Geld, Know how uw. in diese Sektoren flossen. Im Ostteil verlangte die SU Reparationskosten und demonierte flächendeckend die Industrieanlagen (Zeiss in Jena wurde vollständig abgebaut). Sie Sehen, die Voraussetzungen waren vom Ansatz unterschiedlich. Demzufolge entwickelten sich die Zonen auch unterschiedlich. Das blieb nicht ohne Wirkung. Die Intelligenz (Wissenschaftler, Ärzte, Ingenieure) wanderten in den Westteil. Diese Massenabwanderung (ein ähnlichens Phänomen war 1989)blieb für die Wirtschaft der DDR nicht ohne Folgen. Weiterhin wurden die wenigen Rohstoffe (Eisen, Kupfer) in den Westteil gebracht und verkauft, da mit der Währungsunion 1948/1949 die Westmark schon immer mehr Wert hatte als die Ostmark. Mit diesen Unterschieden die von Jahr zu Jahr gravierender wurden, wurde der Ostteil regelrecht „ausgeblutet“. Um dieser Sache Einhalt zu bieten, wurde die Mauer gebaut. Wenn sie noch gezieltere Anworten möchten setzen Sie sich mit mir in Verbindung. Mit freundlichen Grüßen
Warum hat die DDR dem Bau der Mauer zugestimmt?
Bis 1961 arbeiteten Pendler aus dem Osten in Westberlin, verdienten gutes Geld und verfügten über eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft im Osten.
Im Osten wurden einige Grundnahrungsmittel wie Brot subventioniert, um die Preise konstant niedrig zu halten. Das wurde auch propagandistisch eingesetzt, führte aber dazu, dass der Westberliner bzw. der Pendler sehr günstig im Osten einkaufen konnte und damit quasi DDR-Subventionen genoss.
Für den Einzelnen war es ohne Mauer noch relativ einfach, in die BRD zu gelangen: Fahre nach Westberlin und fliege in den Westen. Über diesen Weg gingen helle Köpfe, Ingenieure und Wissenschaftler, in die BRD, weil ihnen dort der entsprechende Lohn gezahlt wurde.
Was haben sie sich dadurch erhofft?
Abschottung von der BRD
Gab es auf Seiten der DDR-Führung Skeptiker?
keine Ahnung
Wie kam es zum Bau auf Seiten der DDR?
Angst vor dem „Ausbluten“ Richtung Westen