Der/die/das Triangel

Hallo Experten,
nachdem nun offensichtlich nach neuer Rechtschreibung neben „der Triangel“ auch „die Triangel“ erlaubt ist und wo in Österreich lt. Duden auch noch „das Triangel“ gesagt werden darf, drängt sich mir die Frage auf, ob es noch mehr Substantive gibt, die (OHNE dass sich der Sinn ändert) männlich, weiblich UND auch sächlich sein können.
Viele Grüße
Greifswalder

Hallo,

nachdem nun offensichtlich nach neuer Rechtschreibung neben
„der Triangel“ auch „die Triangel“ erlaubt ist und wo in
Österreich lt. Duden auch noch „das Triangel“ gesagt werden
darf, drängt sich mir die Frage auf, ob es noch mehr
Substantive gibt, die (OHNE dass sich der Sinn ändert)
männlich, weiblich UND auch sächlich sein können.

laut Duden gibt es „nur sehr wenig Wörter (unter 20), die alle drei Artikel aufweisen“ - leider nennt er nur drei:

der, die oder das Bookmark
der, die oder das Joghurt
der, die oder das Triangel.

Gruß
Kreszenz

Hallo!

der, die oder das Triangel.

Gibt es, außer Unkenntnis der Etymologie, eine rationale Erklärung für den Gebrauch als Femininum?
Ich nehme an, das damit das Musikinstrument gemeint ist.
Aber DER Triangel (den man sich „herausgerissen“ hat) als dreieckiger Riss in einem Kleidungsstück, wenn man z. B. an einem Nagel hängen geblieben ist, den kenne ich doch nur als Maskulinum. Oder ist das Wort so mundartgeprägt, dass es gar nicht mehr hochdeutsch ist?
Freundliche Grüße!
H.

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Servus Hannes,

Gibt es, außer Unkenntnis der Etymologie, eine rationale
Erklärung für den Gebrauch als Femininum?

es liegt auf der Hand, dass Natur und Charakter dieses Instrumentes feminin sind: Es ist einfach gestrickt, das Erlernen des Triangelspiels erfordert außer einer gewissen Sicherheit im Taktzählen weder besondere Disziplin noch andere Anstrengungen, und wenn das ganze Orchester mehr oder weniger komplexe Musik macht, meldet sich das die Triangel mit einem vorhersehbar immer gleichen Ton an fast vorhersehbarer Stelle harmonisch anspruchslos, aber unüberhörbar und effektvoll zu Wort.

Das Triangel ist sozusagen ein Femininum in seiner reinen Form. Beweis: Man kann ein Triangel nicht rückwärts einparken, und man kann damit weder rechnen noch Himmelsrichtungen bestimmen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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der, die oder das Triangel.

Gibt es, außer Unkenntnis der Etymologie, eine rationale
Erklärung für den Gebrauch als Femininum?

Bei uns hieß es schon in der 80er-Jahren so, als ich noch im Kindergarten war. Auch meine Eltern sagen das, sicher auch meine Großeltern. Ich lese hier zum ersten Mal, dass man auch „der Triangel“ sagen kann. Offenbar ist das wirklich erst vor kurzem sanktioniert worden, das Wort.
Ich denke, das feminine Genus könnte auf die Ähnlichkeit zum Wort „Angel“ herrühren. Man merkt ja, dass das Wort eine Art fremdes Kompositum aus Tri- und -angel ist, und gleicht dann das Geschlecht an das sehr bekannte Wort für das Fischfanggerät an, während die Bezeichnung für n-eckige Formen allgemeinsprachig nicht sehr geläufig ist.

Das nennt man eine Analogiebildung. Und ich denke, das ist der Grund für die verbreitete (und evtl. zunehmende?) Verwendung von „die Triangel“.

Der Duden geht dann natürlich mit, da er ja den allgemeinen Gebrauch beschreiben soll. Mein alter Duden von '67 (oder so) kannte nur die maskuline Verwendung, ich war grad wirklich überrascht. Aber früher war der Duden ja auch weitestgehend präskriptiv, was er heute zum Glück nicht mehr so ist.

Grüße,

  • André

Hallo!

Ich denke, das feminine Genus könnte auf die Ähnlichkeit zum
Wort „Angel“ herrühren.

Ich hätte es spontan eher auf eine Analagiebildung zu anderen (kleinen) femininen Musikinstrumenten wie Flöte, Geige, Ukulele, Okarina zurückgeführt.

Mein alter Duden von '67 (oder so)
kannte nur die maskuline Verwendung, ich war grad wirklich
überrascht.

Die letzte Vor-Rechtschreibreformausgabe (20.) kennt die maskuline und die neutrale Verwendung.

Gruß,
Max

Hallo, André,

Das nennt man eine Analogiebildung. Und ich denke, das ist der
Grund für die verbreitete (und evtl. zunehmende?) Verwendung
von „die Triangel“.

so neu ist die feminine Form tatsächlich nicht - Grimm schreibt:

… neuerdings neigt das wort in der bedeutung als musikinstrument zum femininum, …

(… während „Triangel“ in anderen alten Wörterbüchern, z. B. Brockhaus (1841) nur als Maskulinum erscheint.)

Gruß
Kreszenz

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Guten Abend!

so neu ist die feminine Form tatsächlich nicht - Grimm
schreibt:

… neuerdings neigt das wort in der bedeutung als
musikinstrument zum femininum, …

(… während „Triangel“ in anderen alten Wörterbüchern, z. B. Brockhaus (1841) nur als Maskulinum erscheint.)

Da scheint ein Missverständnis vorzuliegen. Wenn ich in den Band 22 („Treib-Tz“) des Grimm schaue, sehe ich als Erscheinungsjahr der Erstausgabe „1952“.
Das ist nicht gerade eines der „anderen alten Wörterbücher[n“] neben dem Brockhaus von 1841 (wenn auch sicher nicht das allerneueste)…
Beste Grüße!
H.

Hallo,

so neu ist die feminine Form tatsächlich nicht - Grimm
schreibt: neigt das wort … zum femininum
(… während „Triangel“ in anderen alten Wörterbüchern, z. B. Brockhaus (1841) nur als Maskulinum erscheint.)

Da scheint ein Missverständnis vorzuliegen. Wenn ich in den
Band 22 („Treib-Tz“) des Grimm schaue, sehe ich als
Erscheinungsjahr der Erstausgabe „1952“.
Das ist nicht gerade eines der „anderen alten Wörterbücher[n“]
neben dem Brockhaus von 1841

da hast Du natürlich recht - „neigt zum Femininum“ trifft es dann nicht - wenngleich es durchaus auch frühe Belege für den femininen Gebrauch gibt, z. B.

1847 http://books.google.com.ar/books?id=yKk7AAAAcAAJ&hl=… (http://books.google.com.ar/books?id=yKk7AAAAcAAJ&dq=…)

1835 http://books.google.de/books?id=FUhDAAAAcAAJ&hl=de&h…(http://books.google.de/books?id=FUhDAAAAcAAJ&dq=%22d…) bzw.
1849 http://books.google.de/books?id=tedCAAAAcAAJ&dq=%22d…

1854 http://books.google.com.ar/books?id=a2lAAAAAcAAJ&hl=…(http://books.google.com.ar/books?id=a2lAAAAAcAAJ&dq=…)

1859 http://books.google.com.ar/books?id=cnEWAAAAYAAJ&hl=…(http://books.google.com.ar/books?id=cnEWAAAAYAAJ&dq=…)

1861 http://books.google.com.ar/books?id=waA6AAAAcAAJ&hl=…(http://books.google.com.ar/books?id=waA6AAAAcAAJ&dq=…)

1885 http://books.google.com.ar/books?id=BAZQAAAAYAAJ&q=%…

Gruß
Kreszenz