Der Galileo-Streit

Hallo miteinander,

heute hab ich im Spiegel einen Artikel über das im Aufbau befindliche Satelliten-Navigationssystem Galileo gelesen.

Es ging um Streitigkeiten mit den Amerikanern über die Wahl der Sendefrequenz.
Warum sind denn den Amerikanern manche Frequenzen nicht genehm? Solange sich da nix überlagert kann es denen ja eigentlich wurst sein, oder?

Und wohin sollten denn die Europäer dann ihre Frequenzen legen, wenns nach den Amis ginge?

Mit freundlichsten Grüßen,
Robert

Hallo,

Warum sind denn den Amerikanern manche Frequenzen nicht
genehm? Solange sich da nix überlagert kann es denen ja
eigentlich wurst sein, oder?

Weil es zum einen zu Überschneidungen mit GPS hätte kommen können. GPS verwendet zwei Frequenzen die im L1-Band (1559–1610 MHz) bzw. im L2-Band (1215 – 1260 MHz) liegen. Und zwei von Galileo genutzte Frequenzen liegen ebenfalls in diesen Bändern.
Desweiteren ist die Qualität des Signals nicht in jedem Frequenzbereich gleich, d.h. nicht jede Frequenz ist geeignet. So sind z.B. Frequenzen unter 100 MHz und über 10 GHz nicht geeignet, da dort die Störungen durch die Ionosphäre zu hoch sind. Desweiteren ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen in einem Medium (also auch in Luft) langsamer, wenn die Frequenz niedriger ist, und dies hat Nachteile in der Laufzeit-Berechnung. Ausserdem stören z.B. Regen oder Wolken bestimmte Frequenzbereiche, wodurch die auch schon mal ausfallen.
Es geht also nicht nur um die mögliche Interferenz mit GPS, sondern auch darum, wer die „besseren“ und leistungsfähigeren Frequenzen nutzen darf, und somit einen Wettbewerbsvorteil hat.

Und wohin sollten denn die Europäer dann ihre Frequenzen
legen, wenns nach den Amis ginge?

Am besten weit weg von GPS :wink:

mfg
deconstruct