Der Glaube an / in etwas

Hallo!

Als Kind habe ich immer nur vom Glauben an etwas gehört.
Nun wollte ich gerade den Satz schreiben: „Mein Glaube in die Vernunft ist wieder hergestellt“, da wurde ich stutzig:

Kann man im Deutschen den Glauben in etwas setzen?
Oder ist diese Wendung eine (derzeit noch falsche) Anleihe aus dem Englischen?

Hanna

Hallo,

ich kenne nur das Vertrauen in etwas, der Glaube ist mir noch nicht über das Blatt gelaufen.

Gruß,
Kronf

Hallo Hanna,

man kann so sagen. Das ist zwar ungewöhnlich und vor allem etwas alrmodisch, aber falsch ist es nicht.
Das kommt nicht aus dem Englischen oder so, sondern aus dem Lateinischen, wo es im Glaubensbekenntnis heißt „Credo in unum Deum… et in unum Dominum Iesum…“
Und dem folgend hieß es ganz früher im Glaubensbekenntnis: „Ich glaube in Gott den Vater…“

Gruß - Rolf

Und dem folgend hieß es ganz früher im Glaubensbekenntnis:
„Ich glaube in Gott den Vater…“

Servus Rolf,

welches Glaubensbekenntnis (abgefasst in deutscher Sprache) wäre das denn gewesen?

Was Deine Behauptung anbelangt, dass im nachgefragten Fall „in“ richtig und möglich wäre: in diese Behauptung glaube ich nicht :wink:

Gruß

Kai Müller

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Dann schau mal hier:
http://confessio.reformata.de/drei-formeln-der-einhe…

Das ist die alte Formulierung des Heidelbergers:
23. Wie lauten dieselben?
[1] Ich glaube in Gott Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden. [2] Und in Jesum Christum, seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn, [3] der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren aus Maria, der Jungfrau, [4] gelitten unter Pontio Pilato, gekreuziget, gestorben und begraben, abgestiegen zu der Hölle, [5] am dritten Tage wiederauferstanden von den Toten, [6] aufgefahren gen Himmel, sitzet zu der Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, [7] von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. [8] Ich glaube in den Heiligen Geist, [9] eine heilige, allgemeine, christliche Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, [10] Vergebung der Sünden, [11] Auferstehung des Fleisches [12] und ein ewiges Leben.

Gruß - Rolf

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Danke
Danke an alle Antwortenden!

Hanna

Servus Rolf,

würdest Du dann auch sagen, dass generell die dort verwendete Sprache, also zum Beispiel: „verflucht sey jederman“,

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/catechismus1…

heutzutage als Beyspiel :wink: für eine korrekte und fehlerfreie Verwendung der deutschen Sprache stehen kann?

Gruß

Kai Müller

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