Der Kuckuck

Also ich weiß nicht, ob ich in der Schule in Bio gepennt habe, und es eigentlich wissen sollte, aber mich plagt schon seit längerem eine Frage:
ich beobachte gerne Vögel und deren Verhalten und als ich neulich einen Kuckuck sah, habe ich mir folgende Frage gestellt:
Der K legt wie allgemein bekannt ist, seine Eier in die Nester andrer Vögel. Diese ziehen nun diesen Kuckuck auf, sie füttern ihn und kümmern sich bis er flügge ist. Wenn ich mich richtig erinnere, wird ja das erste Lebewesen, was ein Tier bei der Geburt (in diesem Fall Schlüpfen)sieht, sofort als Mutter/Elterntier angesehen (Imprinting??). D.h. das Kuckucksküken nimmt das Futter von dem Vogel, in dessen Nest die Mutter das Ei einst gelegt hat, und sieht eben diese Vögel (Elstern, Rotkehlchen oder was auch immer)als seine Eltern an.
Wie weiß aber der flügge und geschlechtsreif gewordene Kuckuck, daß er eben zu dieser Gattung gehört? Also wie findet er seine Artgenossen, um sich mit ihnen zu paaren? Wenn er in einem sagen wir, Elsternnest aufgewachsen ist, warum versucht er nicht sich mit einer Elster zu paaren? Ist es Instinkt? Er hat ja nie einen anderen Kuckuck gesehen, daher weiß der ja auch nicht mit wem er sich fortpflanzen soll…
Hoffe ich habe mich einigermaßen klar ausgedrücke und hoffe auf aufschlußreiche Antworten!
Danke, marrio64

Hallo!

Die Antwort hast Du Dir schon selbst gegeben: Alles was nicht erlernt ist, ist angeboren. (Dazu gehört übrigens auch das Verhalten, alle anderen Eier aus dem Nest zu werfen).

Michael

Wie weiß aber der flügge und geschlechtsreif gewordene
Kuckuck, daß er eben zu dieser Gattung gehört? Also wie findet
er seine Artgenossen, um sich mit ihnen zu paaren? Wenn er in
einem sagen wir, Elsternnest aufgewachsen ist, warum versucht
er nicht sich mit einer Elster zu paaren?

Wenn er Gene hätte, die ihn dazu veranlassen, hätte er keine Nachkommen und würde aussterben. Nur die Gene die seine Neigung zu Kuckucken unterstützen, verbreiten sich.
Udo Becker

Hi Marco,

diese prägung auf die eltern ist ja nur dann von nutzen, wenn die Jungen hinter den eltern hertraben müssen, sonst watscheln sie mal schnell dem fuchs hinterher…

nesthockende vögel sperren den schnabel oft auch dann auf, wenn irgendetwas anderes (zum beispiel ein neugieriger mensch) ins nest schaut, da ist diese prägung nicht so intensiv ausgeprägt und wäre dies beim kuckcuk ausgeprägt, gäbe es ihn nicht mehr, er hat diese prägung also soweiso nicht. mit ausnahme der meisten vögel und allen säugern kennt ja kaum eine tierart seine eltern und findet trotzdem den fortflanzungspartner.

was das kuckucksweibchen jedoch zusätzlich kapieren muss ist, welcher vogelart seine adoptiveltern angehörten, da es die daran angepassten eier legen wird (eierfarbe scheint mütterlich vererbt zu werden, weiss da jemand genaueres, auch ob ein von menschen aufgezogener kuckuck „seine“ wirtsvogelart kennt?).

gruss, Sama

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Der Kuckuck Aw
Sehr interessante Erkärung, die auch absolut einleuchtet. Danke an alle! Marrio64