Der Langzeitstudent und der Steuerzahler?

Hallo liebe Leut!

Ich will jetzt hier nicht Streikwerbung machen (viele NRW-Unis streiken ja gegen Studiengebühren, falls Ihr’s noch nicht mitgekriegt habt), sondern bitte um Aufklärung… inwiefern liegt der Langzeitstudent dem Steuerzahler auf der Tasche? Und inwiefern würde er das nicht mehr tun, wenn er aufgrund der horrenden Studiengebühren sein Studium abbrechen, und dann höchstwahrscheinlich arbeitslos werden würde, bzw sich mit Nebenjobs über Wasser hielte?
Kann mir da mal jemand so richtige Zahlen und Geldflusswege nennen? Ich wüsste das echt gern…

Danke!
Annie

Moin Annika!

Ich wüsste das echt gern…

Tja, ich auch!

Ich denke da liegt ein Riesenproblem des ganzen Vorhabens.
Ich z.B. gehöre nicht zu denen, die sich das leisten könnten.

Deswegen habe ich heute ca. 2,5 Std. auf der Seite des Arbeitsamtes verbracht und ordentlich im ASIS (dort stehen die Angebote an freien Ausbildungsstellen) gewühlt.
http://www.arbeitsamt.de/cgi-bin/aoWebCGI?asis

Dort gibt es auch eine Liste mit allen anerkannten Ausbildungsberufen, die mit einer Kennnummer versehen sind, so dass man gezielt suchen kann.
http://www.arbeitsamt.de/BKZ/ASIS_BKZ_Mann.txt (männliche Bezeichnungen) bzw.
http://www.arbeitsamt.de/BKZ/ASIS_BKZ_Frau.txt (weibliche Bezeichnungen)

Bei mir läuft es wohl darauf hinaus, dass ich jetzt fleissig Bewerbungen schreiben werde.

Gruss
Lanzelot

Hallo Annie,

ich denke, es gibt zwei Ansätze, nach denen ein Langzeitstudierender Kosten für die Allgemeinheit verursacht:

a) Der Personal-/Ausstattungsschlüssel für Universitäten bemißt sich nach den Studierendenzahlen. Demnach müßte es bei einer hohen Anzahl von Langzeitstudierenden mehr Professoren, Assistenten, Bücher, Zeitschriften, Computer… geben, als es eigentlich für einen effizienten Betrieb von Nöten wäre (ich grinse im Moment ebenfalls…)

b) Studierende haben aufgrund ihrer Stellung verschiedene (finanzielle) Vorteile in unserer Gesellschaft. Dazu zählen verbilligte Eintritte, subventionierte Telephonanschlüsse, Bahnkarten, Krankenkassen… (Nicht umsonst sind viele, eigentlich bereits Berufstätige noch als Karteileiche eingeschrieben) Diese Subventionen müssen von der nicht studierenden Allgemeinheit quersubventioniert werden… (Diese Begründung halte ich für absolut nachvollziehbar…)

Allerdings glaube ich nicht, daß sich irgendwer bisher über die Gesamtbilanz eines (Langzeit-)Studenten Gedanken gemacht hat.

Jürgen

Hi!

Es ist sinnvoll, neben einer Bewerbung um Studienplätze auch noch ein paar andere Eisen im Feuer zu haben.

Es ist jedoch falsch, den Märthyrer zu spielen und zu sagen, im Falle von Studiengebühren könne man sich ein Studium nicht mehr leisten, denn für Dein Erststudium fallen keine Gebühren an. Versuche es doch erst mal.
Andererseits ist es ein guter Weg, vor dem Studium eine praktische SAusbildung zu absolvieren. Wenn Du erst mal weisst, wie schwierig es ist, in einem „weiter unten angesiedelten“ Job zu arbeiten, ist die Motivation für das Studium sicherlich gleich dreimal höher…

Was nichts bringt ist, sich hinzustellen und zu sagen, der Böse Staat erhebt Studiengebühren also könne man sich ein Studium nicht leisten. Damit schiesst Du Dir nur ins eigene Knie. Die anderen juckt es nicht, wenn Du später den Hintern im Berufsleben nicht hochbekommst, Dich selbst aber dann sicherlich sehr.
Die Arbeitswelt hat in Jobs jenseits der 50.000 Euro keinen Platz mehr für Leute mit niedrigem Ausbildungsstand. Daran solltest Du immer denken. Die Zeiten werden nur noch härter. Sozialer als heute wird unsere Arbeitswelt, ja unser ganzes System nie wieder sein. Also nutze Deine Chance!

Grüße und viel Erfolg!

Mathias

Langzeitstudenten und die Kosten
Hallöchen,

Kann mir da mal jemand so richtige Zahlen und Geldflusswege
nennen? Ich wüsste das echt gern…

vorab was anderes: Es mag trifftige Gründe geben, warum man für sein Stutium überdurchschnittlich lange braucht. In diesem Fall wird es auch kaum Diskussionen geben und im Zweifel auch keine Gebührenbelastung. Wer aber lange studiert, weil er es einfach cool findet, er keinen Bock hat oder aus sonstigen Gründen, der verhält sich schlichtweg unkollegial. Schließlich blockiert er Raum, Lernmittel und andere Ressourcen, die dann entweder den „normalen“ Studenten nicht zur Verfügung stehen bzw. die Kosten für die Uni erhöhen.

Und da sind wir dann auch schon beim Geld. Ein Langzeitstudent hängt genauso (oder länger) am PC an der Uni rum, surft im Internet, liest Bücher aus und in der Bibliothek (das vielleicht etwas weniger als der Durchschnittsstudent), beschäftigt Uni-Mitarbeiter (Lehrstuhl oder Verwaltung) usw. Das alles macht er aber nicht über 4 Jahre, sondern über 6, 8 oder 12 Jahre. Damit verursacht er schlichtweg höhere Kosten, weil mehr PCs vorhanden sein müssen, mehr Bücher und mehr Personal.

Außerdem gibt es ja keine Veranstaltungen für das 9., 15. oder 22. Semester, d.h. er besucht die gleichen Veranstaltungen, wie normale Studenten. Damit wird es in den entsprechenden Räumlichkeiten enger. Entweder werden dadurch die Bedingungen für alle Studenten schlechter oder die Uni muß größere Räume für die jeweiligen Veranstaltungen belegen oder Veranstaltungen aufteilen, wofür man dann wieder mehr Personal braucht. Beides kostet Geld.

Wir (Controlling-Seminar) haben seinerzeit mal einige Überlegungen angestellt, was ein Langzeitstudent kostet. Grundsätzlich ist es so, daß ein Langzeitstudent als solcher kein zusätzliches Geld kostet, wenn die Ressourcen der Uni nicht 100%ig ausgenutzt sind. Das ist eigentlich nie der Fall, wobei man zwischen Theorie und Praxis trennen muß. Theretisch gibt alle möglichen Schlüssel und Verfahren, nach denen berechnet wird, wieviele Studis eine Uni/Fakultät aufnehmen kann. Praktisch sind die ressourcen dann ausgeschöpft, wenn alle Bücher verliehen, alle Hörsäle auf den letzten Platz belegt und alle Uni-Mitarbeiter 8 Stunden am Tag beschäftigt sind. Es handelt sich dabei also um sprungfixe Kosten. Wenn ein Hörsaal 150 Plätze hat und in dem Semester 130 Studenten regulär unterwegs sind, stören 20 Langzeitstudenten nicht. Der 21. sorgt dann aber für erhöhte Kosten (wenn er nicht auf dem Boden sitzt), weil man einen größeren Raum braucht.

Tatsächlich ist das ganze nur durch Schätzungen und Annahmen zu meistern. Aus diesem Grunde haben wir das Projekt dann recht schnell drangegeben, schließlich waren wir BWLer und keine VWLer. :wink:

Dennoch: Die Langzeitstudenten in ihrer Summe kosten die Unis dickes Geld.

Gruß
Christian

Moin Mathias!

Es ist jedoch falsch, den Märthyrer zu spielen

Ich will doch nicht den Märthyrer spielen!!!
So krank bin ich nun auch nicht.

Ich bin allerdings in meinem Studiengang nicht mehr so ganz zufrieden.
Das liegt sowohl an mir selbst, aber auch an der Uni, weil der Studiengang nicht gerade eine tolle Jobvorbereitung bietet.
Das er nicht modernisiert wird, liegt zwar zu einem grossen Teil an den Dozenten, die eher vom „alten Eisen“ sind, aber auch daran, dass die Uni kein Geld dafür hat!

Also suche ich eine Alternative, die mir was bringt.

Bisher habe ich gedacht ich ziehe main Studium jetzt irgendwie durch, obwohl es mir nicht gefällt, nicht mehr zeitgemäss ist und die Jobaussichten eher bescheiden sind.
Jetzt sehe das allerdings anders, weil ich es für mich immerhin 650 Euro pro Semester geht.
Und die möchte ich nicht unbedingt für etwas zahlen, wovon ich nicht mehr überzeugt bin!

denn für Dein Erststudium fallen keine Gebühren an.

Kommt auf die Anzahl der Semester und die darin erbrachten Leistungen an.

Die Arbeitswelt hat in Jobs jenseits der 50.000 Euro keinen
Platz mehr für Leute mit niedrigem Ausbildungsstand.

Das erwarte ich ja auch gar nicht!

Es kommt ja auch immer darauf an, was man im Leben erreichen will.
Mir kommt’s nicht darauf an eine S-Klasse zu fahren und eine 200 m2-Wohnung zu haben.
Man kann auch ohne zu den sog. „oberen 10.000“ zu gehören glücklich und zufrieden leben!

Gruss
Lanzelot

Hi nochmal!

Es ist jedoch falsch, den Märthyrer zu spielen

Ich will doch nicht den Märthyrer spielen!!!
So krank bin ich nun auch nicht.

Es hörte sich ein wenig so an. War nicht böse gemeint, nur Schönfärberei wird Dir am wenigsten helfen.

Ich bin allerdings in meinem Studiengang nicht mehr so ganz
zufrieden.
Das liegt sowohl an mir selbst, aber auch an der Uni, weil der
Studiengang nicht gerade eine tolle Jobvorbereitung bietet.

Das ist oft so.
Häufig ist das aber auch nicht das Ziel.
Gerade bei manchen Unistudiengängen geht es mehr um die Sache, um das reine Wissen. Die Anwendung steht einfach nicht im Vordergrund.
Ich würde auch mal über ein Studium an der FH nachdenken.
Ich habe bei BWL von der UNi zur FH gewechselt (zweiter Wechsel…) und war dann superzufrieden.
Das Studium ging dann auch recht fix über die Bühne und die Praxissemester helfen sehr bei der Finanzierung.

Das er nicht modernisiert wird, liegt zwar zu einem grossen
Teil an den Dozenten, die eher vom „alten Eisen“ sind, aber
auch daran, dass die Uni kein Geld dafür hat!

Auch das findet man häufig.
Eine junge FH mit motivierten Profs und frischer Ausstattung kann hier Wunder wirken.

Also suche ich eine Alternative, die mir was bringt.

s.o.

Bisher habe ich gedacht ich ziehe main Studium jetzt irgendwie
durch, obwohl es mir nicht gefällt, nicht mehr zeitgemäss ist
und die Jobaussichten eher bescheiden sind.
Jetzt sehe das allerdings anders, weil ich es für mich
immerhin 650 Euro pro Semester geht.
Und die möchte ich nicht unbedingt für etwas zahlen, wovon ich
nicht mehr überzeugt bin!

Das ist einerseits o.k.
Andererseits wirst Du evt. (oder sogar wahrscheinlich) später in Jobs landen, die nicht immer genau entsprechend Deiner Qualifikation aus dem Studium sind.
Das ist doch gerade das Salz in der Suppe.
Sieh das Studium als Eintrittskarte in eine Jobebene, die Dich davor bewahrt, bei 3°C Sand schaufeln zu müssen.
Der Rest sollte flexibel sein.
Dies gilt natürlich nur für „sinnvolle“ Studiengänge, Theologie, Altphilologie, Sozialwissenschaften u.s.w. kannst Du m.E. vergessen.
Magisterstudiengänge wie Journalistik, Germanistik o.ä., oder die Klassiker wie BWL, Jura, Medizin sind nie schlecht.

denn für Dein Erststudium fallen keine Gebühren an.

Kommt auf die Anzahl der Semester und die darin erbrachten
Leistungen an.

Klar.
Aber wenn Du gefunden hast, was Dir zusagt, geht das schon recht fix.

Die Arbeitswelt hat in Jobs jenseits der 50.000 Euro keinen
Platz mehr für Leute mit niedrigem Ausbildungsstand.

Das erwarte ich ja auch gar nicht!

War nur noch mal zur Verdceutlichung gedacht.

Es kommt ja auch immer darauf an, was man im Leben erreichen
will.
Mir kommt’s nicht darauf an eine S-Klasse zu fahren und eine
200 m2-Wohnung zu haben.
Man kann auch ohne zu den sog. „oberen 10.000“ zu gehören
glücklich und zufrieden leben!

Das ist, sorry, recht platt.
Glaube mir, wenn Du erst mal Kinder willst oder hast, ist Dir ein ordentliches Einkommen plötzlich ganz recht.

Was ich allerdings unterschreibe ist, dass es wichtigeres im Berufs- sowie im Privatleben gibt, als nur dem Geld hinterherzulaufen.

Grüße,

Mathias

hi!

also, ganz klar ist mir das alles immer noch nicht (vor allem hab ich immer das gefühl, dass jeder (inklusive ich) immer nur mit annahmen um sich wirft, aber keiner so richtig „wissenschaftlich bewiesene“ tatsachen nennen kann…), aber hier mal mein bescheidener eindruck des unialltags:

vorab was anderes: Es mag trifftige Gründe geben, warum man
für sein Stutium überdurchschnittlich lange braucht. In diesem
Fall wird es auch kaum Diskussionen geben und im Zweifel auch
keine Gebührenbelastung.

schon möglich, dass man in sonderfällen von gebühren befreit würde, aber erstens denke ich mir, dass das wieder zu einem riesigen verwaltungsakt führen wird. zweitens: wenn ich mir anschaue, wie lange eine meiner freundinnen oft auf ihr bafög warten muss, weil ihre „eltern“ sich mit den papieren zu lange zeit lassen (mussten schon mal polizeibesuch angedroht bekommen), und wie sie dann quasi am hungertuch knabbert… sowas wird dann in zukunft mit sicherheit noch sehr viel mehr studenten treffen, und das wirkt sich bestimmt nicht gerade positiv auf *irgendwas* aus (noch mehr stressgeschädigte, noch mehr langzeitstudenten, noch mehr leute, die noch weniger lust auf arbeit (oder leben) haben… ums mal drastisch auszudrücken).

Und da sind wir dann auch schon beim Geld. Ein Langzeitstudent
hängt genauso (oder länger) am PC an der Uni rum, surft im
Internet, liest Bücher aus und in der Bibliothek (das
vielleicht etwas weniger als der Durchschnittsstudent),
beschäftigt Uni-Mitarbeiter (Lehrstuhl oder Verwaltung) usw.
Das alles macht er aber nicht über 4 Jahre, sondern über 6, 8
oder 12 Jahre. Damit verursacht er schlichtweg höhere Kosten,
weil mehr PCs vorhanden sein müssen, mehr Bücher und mehr
Personal.

naja, also, ich weiß nicht… ich bin jetzt im zweiten semester anglistik/geschichte. direkt das erste semester fing gut an: 110 leute im literaturkurs (da kann man sich klasse durchmogeln) - keiner davon war im 14 semester oder so, das waren zu 99% erstsemester, eventuell ein paar aus den höheren, aber da ist mir kein fall bekannt. ich war sowieso noch nie in einem kurs, der von „langzeitstudenten“ überfüllt war.
ich hab eher das gefühl, mindestens die hälfte dieser leute kommt nur alle jubeljahre zur uni, wenn überhaupt. ob das „rechtens“ ist oder nicht, mag ich nicht beurteilen, aber es kommt mir nicht so vor, als ob die mir irgendwas wegnehmen. zumal vermutlich die wenigsten so schrecklich viel mehr als die nötigen kurse machen, sprich, sie machen z.B. genau die gleichen 10 kurse die alle anderen studenten ihres faches machen, bloß nicht innerhalb von vier jahren, sondern von zehn (oder elf, wie unser bundeskanzler anscheinend *hehe*). und wenn die sich jetzt nicht total extrablöd anstellen, und ständig und immer alles wissen wollen, dann gehen sie höchstwahrscheinlich auch nicht öfter zur studienberatung als irgendwer sonst. von daher verstehe ich nicht, warum die uni mehr personal für langzeitstudenten aufbringen müsste. mal ganz abgesehen davon, dass das personal ja sowieso nicht reicht…
was PCs und internet angeht - keine ahnung, habe noch nie die angebote in der uni genutzt, ich mach das immer von zuhause.

Außerdem gibt es ja keine Veranstaltungen für das 9., 15. oder
22. Semester, d.h. er besucht die gleichen Veranstaltungen,
wie normale Studenten. Damit wird es in den entsprechenden
Räumlichkeiten enger. Entweder werden dadurch die Bedingungen
für alle Studenten schlechter oder die Uni muß größere Räume
für die jeweiligen Veranstaltungen belegen oder
Veranstaltungen aufteilen, wofür man dann wieder mehr Personal
braucht. Beides kostet Geld.

wie gesagt, meine kurse sind (teilweise) heftigst überfüllt, obwohl da kein einziger langzeitstudent drinsitzt. ist das trotzdem deren schuld?

Wir (Controlling-Seminar) haben seinerzeit mal einige
Überlegungen angestellt, was ein Langzeitstudent kostet.
Grundsätzlich ist es so, daß ein Langzeitstudent als solcher

sind. Es handelt sich dabei also um sprungfixe Kosten. Wenn
ein Hörsaal 150 Plätze hat und in dem Semester 130 Studenten
regulär unterwegs sind, stören 20 Langzeitstudenten nicht. Der
21. sorgt dann aber für erhöhte Kosten (wenn er nicht auf dem
Boden sitzt), weil man einen größeren Raum braucht.

naja, aber die leute sitzen ja auf dem boden, vom ersten semester an, in einem raum voller erstsemester, und das bleibt auch den rest des semesters so (außer natürlich wenn genug leute das studium schmeißen). und warum kostet ein größerer raum automatisch mehr geld? heizkosten und so? neu gebaut wird er ja nicht… renoviert auch höchst selten *hehehe* ;oP
viele langzeitstudenten beschweren sich doch eher in umgekehrter richtung: *weil* die kurse von anfang an so überfüllt sind, konnten sie ihr studium nicht problemlos durchziehen.
in england gibt es doch, glaube ich, studiengebühren, oder? meine freundin da beschwert sich jedenfalls auch über überfüllte räume. wann und wie soll das ganze also besser werden? ein großteil der eingeschriebenen langzeitstudenten wird sich vermutlich als „karteileiche“ rausstellen, ein weiterer teil möglicherweise das studium aus der erkenntnis heraus abbrechen, dass es einfach nichts mehr bringt, und dank der studiengebühren ja nun auch was kostet. folge: es gibt weniger studenten, also wird das semesterticket teurer (was noch zu den neuen verwaltungsgebühren dazukäme). irgendein toller politiker wird dann vielleicht auch noch auf die idee kommen, dass für weniger studenten auch weniger personal benötigt wird (obwohl’s ja wiegesagt jetzt schon zu wenig ist), also wird weiter gekürzt. und was ändert das an meinem 110 mann starken literaturkurs? naja, vielleicht sind`s dann zukünftig 200 mann. oder nur 50, weil keiner mehr bock hat, unter solchen bedinungen zu studieren, und dafür auch noch zu zahlen.

vielleicht seh ich das auch alles einfach falsch. aber:

Dennoch: Die Langzeitstudenten in ihrer Summe kosten die Unis
dickes Geld.

wo sind dafür die wissenschaftlich bewiesenen zahlen?

nix für ungut ;o)
annika

Hallo Jürgen,

a) Der Personal-/Ausstattungsschlüssel für Universitäten
bemißt sich nach den Studierendenzahlen.

Zumindest in RLP an den FHs ist deien Aussage nicht ganz korrekt. Denn hier bekommen die FHs nur Geld für die STudenten in der Regelstudienzeit(!). Somit will man wohl einen Anreiz für die FHs geben, die Studierenden auch in der Regelstudienzeit „durchzuschleusen“.

b) Studierende haben aufgrund ihrer Stellung verschiedene
(finanzielle) Vorteile in unserer Gesellschaft. Dazu zählen
verbilligte Eintritte, subventionierte Telephonanschlüsse,
Bahnkarten, Krankenkassen…

Zum Thema Krankenkasse: dies ist nicht ganz richtig. denn wer mehr als 20 h in der Woche arbeitet, ist seiner Erscheinung nach nicht mehr Student (als Hauptbeschäftigung). Somit entfallen alle Vergünstigungen. Übrigens bezieht scih das nicht nur auf die KK-Beiträge sondern alle Arten der Sozialvers. (!)

mfg Simone