Der nächste Verwandte des Wolfes ist

In meinem Link steht „Der Hund ist ein Wolf“…

Da steht aber auch „Doch nur zwischen Wolf und Hund wurde der geringste genetische Unterschied in der Mitochondrien-DNS festgestellt.“

Oder hier: "
Bislang sind alle Versuche gescheitert, die Abstammung des Hundes mit herkömmlichen Methoden genetisch zu bestimmen. Denn Wölfe, Schakale, Kojoten und Hunde sind schlicht zu nah verwandt."

Ausser in der Überschrift -die meistens eh reisserischer sind als der Artikel- wird nicht mehr davon gesprochen Wolf=Hund es wird nurmehr die nahe Verwandtschaft betont.

Ich habe nie davon gesprochen, dass Wolf und Hund absolut identisch sind. Klar gibt es Unterschiede! Aber sie sind dennoch ein und derselben Art zugehörig! Sie dir mal die Taxonomie der beiden an…
Galli

zum Verständnis…
Ich wollte nie behaupten, dass der Hund gleich zu setzen ist mit dem Wolf. Ich bin auch nicht der Meinung, dass der Hund sich genauso verhält wie ein Wolf, weil er ein Wolf ist.
Ein Wolf hat einen völlig anderen Lebensraum, völlig andere Intentionen in seinen Handlungen, ganz andere Lebensumstände als ein Hund. Daher gibt es bezüglich des Verhaltens, des Aussehens, der Ontogenese usw. erhebliche Unterschiede zwischen Wolf und Hund.
Niemals könnte man einen Wolf wie einen Hund halten - und umgekehrt würde ein ausgesetzter Hund nicht wieder zum Wolfe mutieren.
Und dennoch sind sie derselben Art zugehörig. Sie sind miteinander kreuzbar, und ihre Nachkommen sind miteinander kreuzbar.
Beide gehören zur Familie der Hundeartigen und zur Gattung der Hunde. Beide sind Wöfe (canis lupus), wobei der Hund genau wie der Dingo (canis lupus f. dingo) eine domestizierte Form des canis lupus ist. Nämlich der canis lupus f. familiaris. So wie sich auch durch geographische Brücken Unterschiede zwischen Tieren gleicher Art entwickeln, so entwickelten sich auch bei Wolf und Hund Unterschiede - auch genetische! Und dennoch gehören sie noch immer einer einzigen Art an. Ich hoffe, dass das jetzt verständlich war…
Galli

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Ja da hast du schon recht aber ging es in dem Leitartikel nicht um die verwandschaft zwischen der Rasse Wolf und anderen Hunderassen?
Und warst du nicht der der bestritten hat das man da eine verwandtschaft nachweisen kann?

Gruss Isa

ok mit dieser Aussage kann ich leben. Sie gehören beide der gleichen Art an auch wenn es geringe genetische Unterschiede gibt, aber es gibt sie.

Das hört sich wesentlich besser an als Dein erstes Statemant in dem Du schreibst, dass es keine feststellbaren Unterschiede in der DNA gibt, was wie wir ja inzwischen wissen, nicht der Fall ist.

Dennoch oder sogar die Struktur des Gehirns (Einteilung und Größe)der beiden ist unterschiedlich, was Instinkte, Steuerbarkeit und die Fähigkeit zu lernen angeht.
Oder andere Veränderungen des Schädels, oder der langsame Verlust sogar von Zähnen.
Das gilt ja nicht nur für Hund und Wolf, sondern auch für andere domestizierte Tierarten, Stichwort Domestikationseffekt. Irgendwas muss da dann doch genetisch anders sein, oder meinst Du nicht?

Danke Dir für Deine Mühe :wink:

Ich habe nicht bestritten, dass man die verwandtschaft nachweisen kann. Ich habe lediglich gesagt, dass das eigentlich blödsinn ist, da beide tiere eh der gleichen gattung angehören, und damit mehr als nur verwandt sind.
Galli

nachdem ich mir das jetzt mal alles durchgelesen habe, und hier so viele echte Professionisten beteiligt sind, möchte ich euch gerne mal etwas fragen:

Ich bin ein absoluter Laie was die Biologie angeht - und werde das auch immer bleiben, aber hin und wieder interessieren mich doch ein paar Dinge…

Hier wird eine heftige, und meiner Meinung nach fachlich kompetente, Diskussion über „genetische Gleichheit“ zum Wolf besprochen…

Ich selbst habe eine Hündin (Tamaskan), bei der ich einen Embark-Test gemacht habe.
Das Resultat war, dass sie folgende „Rassen“ in sich trägt:
ca. 45% Husky, ca. 40% Schäfer, ca. 10% Grauwolf, und ca. 5% Malamut. (Angaben gerundet).

Wo liegt also der Unterschied, wenn lt. diesem Test meine Hündin 10% Grauwolfsanteil in sich trägt, und hier Diskutiert wird, dass sich alle Hunde sowieso nur um 0,16% (so in etwa) vom Wolf unterscheiden?

Ich vermute, ich vergleiche hier zwei paar Schuhe miteinander; aber kann mich da bitte jemand in Worten der „biology for dummies“ aufklären?

Danke!

Hallo Baumi1276,

irgendwann hat man angefangen das Genom diverser Hunderassen komplett zu sequenzieren. Hier habe ich einen Artikel gefunden, der sich wohl auf die Arbeiten bezieht, die der UP damals hier einstellte:


und noch etwas tiefer:
https://www.genetikum.de/de/genetikum/Infothek/infothek_detail.php?oid=256&dtl=genetics+of+our+"best+friend"&all=1

Die Genlabore arbeiten heute über Datenbanken, das bedeutet, dass sie viele komplett sequenzierte Genome unterschiedlicher Rassen haben, und damit die jeweilige Probe vergleichen.
https://www.anidom.de/hunde-dna-test/rassehunde/rassehunde-und-ihre-dna?gad=1&gclid=EAIaIQobChMIlMvS7sTM_gIVx7nVCh2rugOWEAAYAyAAEgLbXfD_BwE


https://laboklin.de/de/leistungen/genetik/rassezuordnung/rassezuordnung-hund-datenbankanalyse/
usw
und zum Schluss noch:
https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Genomvergleich__Wie_der_Wolf_zum_Hund_wurde1771015588914.html
https://nachrichten.idw-online.de/2021/07/15/wolf-hund-mischlinge-sicher-erkennen

Viel Spaß beim Lesen!

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