Werte Tilli,
du wirfst mMn drei Themen durcheinander und machst die
Beantwortung dadurch schwer:
- den konkreten Fall
- Beziehungen und Geld
- Kindesunterhalt
mich würde mal interessieren, wie teuer Euch Euer Stolz ist.
Es gibt ja Mütter, die verzichten auf Kindesunterhalt, um dem
Vater zu beweisen, dass sie es alleien schaffen.
Das ist nur Dummheit und egoistischer Stolz, wenn unter den
daraus herrührenden Einschränkungen das Kind zu leiden hat.
Wenn die Dame selber Unterhaltsansprüche hat und auf diese
verzichtet ist das ihre Sache - beim Kind hört ihr Recht auf
denn dann wird die Not des Kindes instrumentalisiert um der
Welt zu zeigen wie stark sie ist (und wie böse er).
Dann gibt es Menschen, die rechnen in der Beziehung Butter
nach Eß-Anteilen auf.
Das ist nicht Stolz sondern Knauserei und Geiz. Find ich
übertrieben und ätzend.
Es geht mir in diesem Fall um Geld. Weil ich an vielen Frauen
sehe, dass sie das niedriger bewerten als die Tatsache, dass
„er“ eine andere Haarfarbe bemerkt.
Falsche Schwerpunktsetzung 
Mir ist es innerhalb einer stabilen langfristigen Beziehung mit
Kindern (früher nannte man sowas Ehe) egal, wo das Geld herkommt
solange es ausreicht und beide damit zufrieden sind wie sie dies
alles organisiert haben. Notfalls muss man halt arbeiten 
Ein Hilferuf in der Zeitung über eine verarmte Rentnerin
Bei solchen Berichten stellen sich mir regelmäßig die Nacken-
haare auf. Logik, Recherche und Objektivität kommen in solchen
‚Berichten‘ meist garnicht vor.
Keine Rente, weil 45 Jahre oder so erst kranken Sohn, dann
kranken Gatten gepflegt.
45 Jahre lang vollzeit Haushalt und ‚kranken Sohn und Gatten‘?
Da wittere ich viel Schwarzarbeit in Kneipen und als Putzfrau.
Entweder hat ihr Mann gut verdient, dann hat sie Witwenrente,
oder sie liegt seit 45 Jahren in der ‚sozialen Hängematte‘ oder
sie hat massiv die Sozialversicherung um Einzahlungen geprellt.
Letzterer hat das wohl schlecht gedankt.
Wie das? Ihre Versorgungsansprüche behält sie bei einer Scheidung
und auch wenn er sich todsäuft. Schlimmstenfalls hat er zu seinen
Lebzeiten seine gesamten Einnahmen mit anderen Frauen verheitzt.
Wenn damit allgemeine Undankbarkeit gemeint ist, wäre es ein
normales Eheproblem und man müßte Wissen, welchen Dank er ihrer
Meinung nach wie hätte zeigen sollen.
Nun ist die Frau voll des Jammers, dass die Welt so ungerecht
ist und keiner ihr dankt.
Hört sich an, als hätte ein gelangweilter, sozialrevolutionär
eingestellter, Lokalredakteur bei einem Seniorennachmittag
das lautesten selbstgerechtesten Sirene zu lange zugehört.
Gut, dass ist jetzt nicht Stolz als Motiv, aber im Grunde
genommen dasselbe Ergebnis.
Ich sehe da schon Ehre und Stolz als Hauptmotiv. Noch mehr
aber die Sucht danach öffendlich bedauert zu werden.
Viele denken, sie kämen als ‚Märtyrer‘ leichter ins Paradies als
als ‚Gerechter‘ 
Oder nicht?
Beim Thema Finanzen vermisse ich immer mal den Hinweis, das in
Deutschland jeder von der Gesellschaft eine ausreichende Basis
bezahlt bekommt um menschenwürdig zu leben.
Wenn eine Frau (oder ein Mann!) zu stolz ist diese Hilfe anzu-
nehmen, so benimmt er sich mMn wie jemand der durch einen Fluss
schwimmt, weil er zu stolz ist die Brücke zu benutzen. Wenn er
dann nass wird oder in Gefahr kommt … es war seine Wahl!
Wo ist Eure Schmerzgrenze?
Für den konkreten Fall? Beim Lesen von so einer ‚Tatarenmeldung‘.
Für Beziehungen und Geld? Wenn die Lebensqualität leidet.
Für Kindesunterhalt? Bei Frauen, die ihr Kind leiden lassen.
Viele Grüße
Jake