Ich habe wieder einmal das Bedürfnis, die Logik unserer
Sprache zu verstehen
Das ist der Fehler.
Sprache ist nicht logisch, sondern folgt eigenen Gesetzen. Warum eine bestimmte Form existiert und eine andere nicht, hängt oft von einem halben Dutzend oder mehr miteinander konkurrierenden Gesetzmäßigkeiten ab - phonologische, semantische, pragmatische.
Meine Lehrerin brachte es mir allerdings anders bei. Und das
ist über 40 Jahre her.
Das Verb „sponsern“ verzeichnet der Duden in dieser Schreibweise seit seiner 18. Auflage von 1980. Der Begriff ist in den 70ern aufgekommen sein. Von Anfang an war „sponsern“ die häufigere Form (siehe die Grafiken unten) - vermutlich, weil die Endung -ern einfach „deutscher“ ist, und die Ausprache des Wortes ohnehin eher dem -e- entspricht.
Ich habe im Muthmann kein einziges Verb gefunden, das auf -orn endet, aber mehrere Seiten mit Verben auf -ern, wie z.B. „gliedern“ oder „geistern“. Der Geist geistert, der Sponsor sponsert. Eigentlich recht nachvollziehbar.
Das die Endilbe des Nomens dabei ausfällt, kommt auch häufiger vor, z.B. bei Friseur (frisieren) und Masseur (massieren). „Sponsorieren“ und „sponsieren“ wären auch theoretisch mögliche Formen gewesen - die Sprechergemeinschaft hat sich aber anders entschieden.
Hier mehrere Grafiken über die Häufigkeit der einzelnen Begriffe
http://books.google.com/ngrams/graph?content=sponser…
http://books.google.com/ngrams/graph?content=gespons…
http://books.google.com/ngrams/graph?content=sponsor…
Also: Heißt es nun „gesponsort“ oder „gesponsert“?
Es heißt gesponsert.
Und welche Logik steckt dahinter; falls es überhaupt eine gibt?
Eigentlich nur die, das das Wort nunmal so lautet. Berufsbezeichnungen und die dazugehörigen Tätigkeiten müssen nicht buchstabengleich sein. Es heißt Redakteur, aber redigieren und nicht redaktieren - obwohl es beim Friseur durchaus frisieren heißt.
Fazit: Es gibt weder grammtikalisch noch sprachgeschichtlich einen Grund, die Form sponsorn vorzuziehen oder für richtiger zu halten.
M.