Der Wettlauf um die Aufteilung der Welt

Ich hab ein Arbeitsblatt bekommen mit der Überschrift „Der Wettlauf um die Aufteilung der Welt“.

Da steht einmal Grundlagen und Motive

-Wirtschaftliche Gründe:
Rohstoffe=Fertigwaren=verkauf>Absatzmärkte

-Politische Motive

-Ideologische Antriebskräfte:

Die 2 Politischen und Ideologischen Motive verstehe ich nicht könnte mir vllt jmd helfen? Bei diesem Arbeitsblatt?

Hallo Erhanli,

es kommt darauf an, ob das Arbeitsblatt nur auf die Gegenwart oder auch auf gewisse Phasen der Vergangenheit bezogen werden soll.

Nehmen wir an, es geht nur um Gegenwart, so heisst „politische Motive“ insbesondere Machtmotiv, d. i. a) Machtentfaltung (Bush hat Interessensphäre inkl. Beziehungen im Nahen Osten & holt Öl im Irak - zwar auch wirtschaftlich, man könnte also sagen in diesem Fall sicherheits- und wirtschaftspolitisch), b) Machterhaltung (Mugabe geht Bündnisse ein, um sich am Regierungsruder zu halten), c) Machtdemonstration (Medwedew bezeichnet Russland als Weltmacht mit dem Argument, dass er in Ossetien einmarschiert ist). Hinzu kommen alle Arten von diplomatischen Ränkespielen und kleineren Machtwettbewerben sowie Blockbildungen (z. B. EU).

Ideologische Motive können besonders a) ethische sein (Weltethos, Idee einer friedliebenden mächtigen UNO, globale Problemlösungen) und ihre jeweiligen Opponenten, b) weltanschauliche (enthalten natürlich auch Ethik aber gehen weiter) wie z. B. sozialistische, internationalistische, anti-internationalistische/isolationistische, kapitalistische, nationalistische oder c) Interessen, die sich in Weltanschauungen niedergeschlagen haben und nach aussen hin so präsentieren.

Gruss
Mike

Hi Mike

Mein Arbeitsblatt ist für die Zeit des Imperialismus und Kolonialismus nicht in der Gegenwart. Es geht wie ich schon gesagt um die

Grundlagen und Motive

-Wirtschaftliche Gründe
Das habe ich ja:
z B. Südafrika als Kolonie entsendet unterschiedliche Rohstoffe (beispiel Stahl) dieser Stahl wird in England zu einem Fertigprodukt verarbeitet in den Fabriken.
Das heißt automatisch Arbeitsplätze im eigenem Land und anschwung der Wirtschaft.
Diese Fertigwaren werden dann aber wieder doppelt so teuer dann in der Welt verkauft(Absatzmärkte) und dadurch macht man ein riesen gewinn.
aber jetzt steht da ja Politische Motive

-Politische Motive
Da weiß ich jetzt nicht genau was ich hin schreiben soll

-Ideologische Antriebskräfte
Welche Antriebkräfte sind vielleicht gemeint?

Ich entschuldige mich das ich das nicht davor geschrieben haben es geht ausschließlich um die Zeit des Imperialismus(1872-1913) und Kolonialismus. Würde mich sehr freuen wenn mir vielleicht jemand helfen könnte Danke nochmals Mike

Gruss Erhan

Hallo Erhanli,

-Politische Motive

Hang zur Grösse, Wettlauf mit militärischen Rivalen, Bündnisstärke, etwa nach dem Leitsatz: Ich will gewisse Ziele erreichen, um meinem Bündnispartner etwas geben zu können, was ihm wertvoll ist; oder: Ich will wichtige Verkehrswege kontrollieren, z. B. um sicher zu sein und mit Feinden nicht darüber verhandeln zu müssen; oder: Ich will das eine Stück Land, um später das andere dahinterliegende zu kriegen (strategisch, taktisch).

-Ideologische Antriebskräfte

z. T. im Zusammenhang mit den politischen: Vorherrschaft der eigenen Kultur. Wir bringen die grosszügig und frei denkende deutsche Kultur oder den nächstenliebevollen christlichen Glauben wie vor 400 Jahren immer noch mit Schwert und Peitsche irgendwo (egal wo) hin. Oder: Die Franzosen halten ihren Code Civil für so einen heissen Wurf, dass er in alle Kolonien exportiert wird, ob sie ihn dort wollen oder nicht. Noch einen Schritt weiter: Für solche Motive sollen nach offizieller Lesart sogar möglichst viele zusätzliche neue Kolonien erobert werden; hier standen dann zwar in der Tat oft wieder die politischen und wirtschaftlichen Motive heimlich dahinter. Oder: Grossbritannien war schon immer ein Garant für friedliche Ordnung, also beglücken wir eine Kolonie damit. Oder: Wir können den Himmel auf Erden hier nicht verwirklichen, also gründen wir irgendwo eine Kolonie (Auswanderer, oft Sekten, Kommunisten).

Oder schliesslich: Wir (besseren) Türken jagen den (unkultivierten dummen) Franzosen jenes Land ab, das unserer Kultur näher liegt und tun folglich eine gute Tat (ideologischer Unterbau des militärischen Vorgehens, Ideologie für die Moral der Soldaten).

Gruss
Mike

Ich habe Montag im geschichts-LK darüber eine Klausur geschrieben!
Die wirtschaftlichen Gründe waren neue Absatzmärkte für die Überproduktion der Industrienationen zu finden. dafür gibt es zwei Erklärungsmodelle. Einmal das liberale indem die neuen Absatzmärkte dringen gefordert werden um weiteres Wachstum zu sichern und um den Lebensstandart in den industrienationen weiter auszubauen. Dann gibt es noch das marxistische Erklärungsmodell von Lenin indem grundlegend gesagt wird das sich der Kapitalismus nur selbst am Leben erhalten kann wenn er wirtschaftlich „unterpriviligierte“ Regionen in der Welt ausbeutet, da der Kapitalismus „angeblich“ in den Industrienationen kurz vor dem Zusammenbruch steht.

Politische Motive waren einerseits, dass die Industrienationen ihre Vormachtstellung außerhalb europas weiter Ausbauen wollten. Und andererseits konnten sie dadurch von innenpolitischen Problemen ablenken.

Ideologische Antriebe waren einerseits die „Untermenschen“ zu Missionieren, da alle Industrienationen überzeugt waren das die eigene Nation die beste der Welt sei (Sozialdarwinismus).Andererseits konnte man so neue Siedlungsgebiete für die eigenen Bürger erschließen.

Diese ganze Entwicklung wird als Grundlage für die urkatastrophe des 20. Jhd. angesehen 1. Weltkrieg u. 2. Weltkrieg …

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Grüße,

Gumel