Design im Maschinenbau

Hallo zusammen,
ich bin Maschinenbaustudent an der Uni in München. Von der großen Palette der Einsatzmöglichkeiten von Ingenieuren interessiert mich vor allem die Produktentwicklung, Produktion und Design. Für meine Begriffe ist es auch einigermaßen wichtig bei der ganzheitlichen Entwicklung von Produkten später auch gestalterisch fähig und tätig zu sein. (natürlich müssen die ingenieurwissenschaftlichen Parameter auch stimmen. Was nutzt eine schöne Karosserie, wenn sie beim Anfahren auseinander fällt??) Ich würde später also gerne an der Schnittstelle zwischen Ingenieur und Designer arbeiten.
Beim Maschinenbaustudium erhält man ja vor allem eine wissenschaftlich theoretisch fundierte Basis für die Entwicklung und Konstruktion. Der gestalterische Teil ist bei mir leider auf nur eine Vorlesung in einem späteren Semester beschränkt.
Nun zu meiner Frage: Wenn ich meine Berufswunsch erfüllen will, reicht dann das Ing. Diplom (Schwerpunkt Produktentwicklung) und evntl. noch etwas Eigenstudium im Bereich Gestaltung? Das würde dann auf learning by doing herauslaufen. Oder sollte ich mich noch nach einem Aufbaustudium oder einer andersartigen Weiterbildung in der Richtung umsehen?
Kennt jemand solche Weiterbildungen für Ingenieure?
Die letzte Frage: Gibt es für dieses Berufsbild überhaupt Verwendung? Dass man die Schnittstelle zwischen Design und Entwicklung besetzen muss, scheint mir logisch, aber das konnte mir noch niemand bisher richtig bestätigen.
Vielen Dank schon mal für eure Einschätzungen.
Grüße, Matthias

Die letzte Frage: Gibt es für dieses Berufsbild überhaupt
Verwendung? Dass man die Schnittstelle zwischen Design und
Entwicklung besetzen muss, scheint mir logisch, aber das
konnte mir noch niemand bisher richtig bestätigen.
Vielen Dank schon mal für eure Einschätzungen.
Grüße, Matthias

Hallo Matthias,
Deine Zweifel am Ende Deines Textes sind nach meiner Meinung
nach absolut berechtigt. Einen „Design-Beaftragter“ in
einer Entwicklungsabteilung dürfte eher selten zu finden sein.
Lies mal ein paar Wochen die Stellenanzeigen in den einschlägigen
Zeitungen oder schau dich in den Internet-Stellenbörsen um, ob so
eine Qualifikation überhaupt gesucht wird.
Auch sind „Schnittstellen“ in größeren Unternehmen als Karriere-
sackgassen bekannt. Der Aufstieg in eine Stelle mit höherer
Verantwortung für Mittel oder Personal ist aus einer „Standard-
position“ wie Konstrukteur, Fertigungsplaner oder Vertriebs-
ingenieur viel leichter möglich als aus einer Position des
„Exoten“ im Unternehmen. Für eine erfolgreiche Laufbahn ist ein
Abschluss als Ingenieur auch völlig ausreichend. Eine draufgesattelte
Zusatzqualifikation nach einem guten Abschluß wird durchaus auch mal kritisch hinterfragt.

Viel Erfolg.

Christian

Danke für deine Antwort!
Was mich aber dennoch interessieren würde, wer ist denn in einer Entwicklungsabteilung dafür verantwortlich, die gestalterischen und ingenieurwissenschaftlichen Entwürfe zu koordinieren? Die gehen doch sicher oft außeinander und werden nicht „auf gut Glück“ zusammengeschustert.
Oder teilt ihr Christians Einschätzung?

Hallo Matthias,

Was mich aber dennoch interessieren würde, wer ist denn in
einer Entwicklungsabteilung dafür verantwortlich, die
gestalterischen und ingenieurwissenschaftlichen Entwürfe zu
koordinieren?

Also bei uns keine Sau :wink: Das heisst, in der Konstruktion gibt es irgendwelche maximalen Aussenkonturen innerhalb derer man gefälligst zu bleiben hat. Gleichzeitig gibt es irgendwo in der grossen weiten Welt einen Designer, der irgendeine frühe Version dieser Aussenkontur bekommt und sich dann ein fürchterbar schnörkeliges Gehäuse dafür ausdenkt. Konstrukteure und Designer kennen sich gar nicht, auch allfällige Änderungen an dieser Aussenkontur gelangen meist nicht bis zum Designer. Die „Schnittstelle“ war in den beiden Firmen, wo es relevantes „Design“ gab, der Leiter der Entwicklungsabteilung (der natürlich weder Konstrukteur noch Designer ist).

Das heisst - einen Job wie Deinen gibt es bei uns nicht. Und eigentlich fehlt er auch nicht. Denn bei - sagen wir - einer neu entwickelten Maschine in 3 Jahren sässe die arme Schnittstelle wahrscheinlich ziemlich lange untätig rum. Und ein Konstrukteur, der „halt auch ein bisserl Design“ kann reicht in den meisten Fällen doch nicht aus, das gibt man dann lieber an externe „Profis“, die auch über den Trend der Zeit informiert sind.

Allerdings waren das beides Firmen im klassischen Maschinenbau bzw. Laborgerätebau mit einer Grösse der Entwicklungsabteilung von ca. 60 Mann, wo das Design nicht so ein wichtiges Entscheidungskriterium ist wie in anderen Bereichen (Küchengeräte, Autos oder so). Da sieht das sicherlich ganz anders aus. Eventuell mach Dich da bei den einschlägigen Firmen mal schlau oder befrag den Prof, der das entsprechende Wahlfach unterrichtet/den entsprechenden Lehrstuhl innehat.

Eine Chance könnte ich auch noch in sehr kleinen Unternehmen sehen. Wenn Du dann nicht nur „der Entwickler“ und „der Konstrukteur“ sondern auch „der Designer“ bist, könnte das ein echtes Feature sein. Aber ich für meinen Teil würde darauf nicht pokern, denn für viele „Techniker“ ist Design gleichbedeutend mit „Geld rausgeschmissen“. Das dass so nicht stimmt ist eine andere Geschichte, dann müsstest Du allerdings aus dem „conga“ in Deinem Namen in „Quichotte“ ändern und gegen Windmühlen kämpfen *fg*

Die gehen doch sicher oft außeinander und werden
nicht „auf gut Glück“ zusammengeschustert.

Oh doch *seufz* Wenn ich das eine oder andere graue Haar habe, dann deswegen :wink:

*wink*

Petzi

Ich habe heute mal mit meinem Dozenten für Produktentwicklung gesprochen. Er meinte: Die ersten Entwürfe werden nach und nach auf Funktionalität, Bedienbarkeit, Produktionskosten usw. überprüft und dann verändert. Folglich greift der Ingenieur auch in die Gestaltung des Produkts ein. Die sieht dann von Konstrukteur zu Konstrukteur anders aus, sollten die obigen Parameter noch gewissen Spielraum zulassen. Diese Entwürfe gelangen dann wieder zur Designabteilung, die Änderungen vornehmen usw. Die entgültige Entscheidung, wie der Kompromis aussehen soll liegt dann beim Entwicklungschef.
Deckt sich seine Einschätzung mit dem „wahren Leben“ in der Industrie?

Hallo!

Diese Entwürfe gelangen dann wieder zur Designabteilung, die
Änderungen vornehmen usw.

Der übliche Maschinenbauer hat keine besondere Designabteilung. Das äußere Erscheinungsbild beliebiger Maschinen wird von Funktionalität bestimmt. Ein paar Gestaltungselemente - und sei es nur die Farbe der Lackierung - sind firmentypisch. Die gestalterischen Aufgaben laufen mehr oder weniger gelungen in der Entwicklung mit.

Sieh Dir Werkzeugmaschinen, Meßinstrumente oder Fahrzeuge eines Herstellers über mehrere Jahre oder Jahrzehnte an. Du wirst eine Linie in der Produktentwicklung feststellen und wenn Du Dich von Marketingsprüchen löst, wirst Du merken, daß komplette Neuentwicklungen eher die Ausnahme sind. Wenn Du von unten einen Mercedes von 1965 und ein Exemplar von 1995 vergleichst, wirst Du ohne weiteres eine typische Handschrift erkennen. Bestimmte Bauweisen sind firmentypisch, werden nicht andauernd neu erfunden und sorgen für Wiedererkennbarkeit.

Das heißt aber nicht, daß Design, Gestaltung und Bedienbarkeit stiefmütterlich behandelt werden. Diese Aufgaben werden von der Entwicklung wahrgenommen und dabei zeigen sich die Wettbewerber unterschiedlich geschickt. Beispiel: Es gibt Pkw mit nebeneinander liegenden Tasten in der Armaturentafel. Z. B. Scheibenwischer und Licht haben die gleichen Schalter, die auch noch direkt nebeneinander liegen. Daß der Benutzer daneben greift und das Licht einschaltet, obwohl er den Scheibenwischer betätigen wollte, ist vorprogrammiert. Opel leistete sich früher solchen Mist. Beim Wettbewerber DB gabs keine 2 Schalter, die in gleicher Weise zu bedienen waren. Links herum und rechts herum, nach oben und nach unten zu betätigende Elemente sorgten für Unverwechselbarkeit. Dafür braucht man keinen Designer, es reichen Leute in der Entwicklung, die ihren Verstand nicht am Werkstor abliefern.

Bestimmte Grundregeln des Produktdesigns muß jeder Entwickler beherrschen, wenn er mehr will, als nur eng spezialisierter Fachidiot zu sein. Wenn man einen Tisch herstellen möchte, reicht es nicht, sich nur Gedanken über die Festigkeit von Tischplatte und Tischbeinen zu machen. So müssen z. B. die Proportionen zueinander passen, die Oberflächenbeschaffenheit muß je nach Anwendung gewählt werden, die Bestandteile müssen sich mit bestimmten Verfahren herstellen lassen, dürfen ein vorgegebenes Preisniveau nicht überschreiten und/oder auch noch zu einem Dutzend anderer Produkte des Unternehmens passen. Es gibt etliche weitere Nebenbedingungen, die ein Entwickler bei seiner Arbeit berücksichtigen muß - je kleiner das Unternehmen, desto größer die Bandbreite der vom Entwickler zu leistenden Arbeit. Das Spektrum reicht von Aspekten der Gestaltung, der Bedienung, der Lagerhaltung, des Versands, des Herstellverfahrens, der Kosten und reicht von Umwelteinflüssen bis zu allen möglichen technischen Details. Die strenge Aufteilung auf zahllose spezialisierte Fachleute würde eine Entwicklung nie zum Ende kommen lassen. Natürlich braucht man zwischendurch den Rat z. B. eines Galvanikspezialisten. Ebenso kommt es vor, daß man für ein Detail mehrere Entwürfe herstellt, um sie zu überschlafen oder mit anderen Fachleuten (zuweilen auch bewußt mit Laien) zu beraten, aber dennoch muß ein Entwickler letztlich alle Gesichtspunkte kennen und berücksichtigen. Dabei ist das Design im Sinne äußerer Gestaltung ein wichtiges, aber eben nur eines von vielen Details. Zerpflücken auf viele Spezialabteilungen funktioniert nicht.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Was mich aber dennoch interessieren würde, wer ist denn in
einer Entwicklungsabteilung dafür verantwortlich, die
gestalterischen und ingenieurwissenschaftlichen Entwürfe zu
koordinieren?

Ich bin Enbwickler für messgeräte und als verantworlicher
Projektleiter auch für das Produktdesign mitverantwortlich.

Als Entw./Konstrukteur hat man sowieso eine ganze Vielzahl von
Parametern, die man berücksichtigen muß(soll:

  • Funktionen
  • Alleinstellungsmerkmale
  • Fertigungsmöglichkeiten/Technologie
  • Entwicklungskosen und Entwicklungrisiken
  • Herstellkosten
  • Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit
  • und nicht zuletzt auch Design und Coporate Identity

Alle diese Punkte unter einen Hut zu bringen und gangbare
Kompromisse zu bringen, ist tägl. Brot der Entw.

Von Vorteil ist dann natürlich, wenn man von (fast) allem eine
gewissen Ahnung hat. Kenntnisse der Ästetik bzw. ein gewisses
Interesse an Designrichtlinien sind da auf alle Fälle von
Vorteil.
Design ist übrigens heute nicht mehr nur äußeres Aussehen.
Auch Bedienoberflächen und Softwarestrategien gehen da mit ein.

Die gehen doch sicher oft außeinander und werden nicht „auf gut
Glück“ zusammengeschustert. Oder teilt ihr Christians Einschätzung?

Das ist sehr unterschiedlich.
Es gibt Themen, wo das Design absolut im Vordergrund steht
und die Ing. daß umzusetzen haben, was die Designer voreben.
(z.B. Automobile)
Es geht aber auch umgekehrt. Zuerst die Funktion und das Design
ordenet sich dann unter (z.B. Industriemeßgeräte).

Bei uns wird das Design in groben Zügen vom Produktmanagment
vorgegeben. Ansonsten machen dann die Entw./Konstrukteure
Vorschläge, die anschließend mit z.B. mit PM, Vertieb, Service,
Produktion diskutiert werden.

Es kommt also drauf an, wo du mal hinkommst.
In einer kleinen Klitsche kann es passieren, daß du für wirklich
alles verantwortlich bist.
In einem großen Konzern gibt es eher strenge Arbeitsteilung.
Gruß Uwi

Hallo Matthias,

zunächst mal hat ja Wolfgang schon einige sehr wichtige Punkte angesprochen. Und der Klarheit halber möchte ich nochmal betonen, dass sich meine Erfahrungen ausschliesslich auf den Bereich Maschinenbau bzw. Laborgeräte beziehen.

Wolfgang hatte da einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, und zwar den Unteschied zwischen „funktionellem“ und „äusserem“ (keine Ahnung, wie da der Fachbegriff ist) Design.

„Funktionelles“ Design sind Dinge wie, dass eben der Schalter für Licht und Scheibenwischer ausreichend gut zu unterscheiden sind. Oder dass man an ein häufig auszuwechselndes Teil an einer Maschine möglichst rankommt ohne gleich die ganze Kiste zu zerlegen. Oder dass ein normal grosser Mensch auch die Abdeckung rauf- und runterklappen kann ohne eine Leiter zu brauchen. Solche Dinge eben.
Das läuft in den mir bekannten Firmen so, dass das die Entwickler und Konstrukteure nach dem gesunden Menschenverstand das machen. Natürlich redet man untereinander darüber, lernt aus Erfahrungen der Vergangenheit, kopiert aus älteren Maschinen wo das gut gelöst war, aber Fachleute oder gar eine Schnittstellenperson wie Dir vorschwebt wird da nicht eingeschaltet. Achtung: das soll jetzt keine Wertung sein und das ist sicherlich nicht die allerbeste von allen möglichen Lösungen, aber so hab ich das kennen gelernt.

Das „äussere“ Design ist wie ich im anderen Posting schon beschrieb den Konstrukteuren und Entwicklern eigentlich herzlich egal. Sie geben in einer frühen Entwicklungsphase bekannt, wie gross die maximale Aussenkontur der zu entwickelnden Maschine ist und ein externer Desinger kümmert sich um die - ebenfalls von Wolfgang angesprochenen - Dinge wie Farbgebung, schicke Formen etc. Natürlich kriegt der Desinger noch Informationen darüber, wo nun die Maschine zugänglich (Klappe, Schublade oder was halt auch) sein soll. Aber eine engere Kommunikation oder gar eine iterative Zusammenarbeit findet nicht statt.
Dazu kommt noch, dass in den mir bekannten Firmen sich für den Kontakt zum Designer meist irgendwelche Abteilungsleiter, Marketingleute oder sonstige, die von Konstruktion nicht den Hauch einer Ahnung haben (und das auch nicht müssen!) bereit erklären. So kommt es schlicht zu keinem Dialog zwischen Designer und Entwickler. Auch hier wieder soll das keine Wertung darstellen und schon gar nicht sagen, dass das so gut ist - aber so läuft es halt bei uns :wink:

Die ersten Entwürfe werden nach und
nach auf Funktionalität, Bedienbarkeit, Produktionskosten usw.
überprüft und dann verändert. Folglich greift der Ingenieur
auch in die Gestaltung des Produkts ein.

Das ist klar. Aber das macht eben der Entwickler nach dem gesunden Menschenverstand und nicht in Zusammenarbeit (oder gar über eine Schnittstelle) zum Designer.

Diese Entwürfe
gelangen dann wieder zur Designabteilung, die Änderungen
vornehmen usw.

Ich glaube hier liegt der Knackpunkt: in vielen Firmen (gerade in den oben erwähnten Bereichen) gibt es keine Desingabteilung. Sowas haben meines Wissens entweder sehr grosse Läden oder auch Firmen, wo die Kaufentscheidung - zumindest in grossen Teilen - nach dem Auge getroffen wird bzw. das Design funktionell entscheidend ist. Hier fallen mir neben der im ersten Posting erwähnten Küchengeräte und Autos auch das weite Feld der Consumer-Elektronik ein. Vielleicht auch Möbelhersteller oder so… Frag doch mal Deinen Prof, welche Firmen mit Designabteilung er so kennt. Und dann guckst auf deren Internetseiten mal nach Jobs oder rufst dort an :wink:

*wink*

Petzi

PS: Soweit ich weiss, gibt es in Stuttgart einen Studiengang „Industriedesign“. Das ist ein Aufbaustudium nach einem Ingenieurs-FH-Studium. Eventuell kannst Du ja dort mal nachfragen, wo deren Leute so unterkommen :wink:

Hallo,

„Funktionelles“ Design sind Dinge wie, dass eben der Schalter
für Licht und Scheibenwischer ausreichend gut zu unterscheiden
sind.

Das wird wohl unter dem Begriff Ergonomie geführt.
Gerade da gibt es aber oft große Sünden. Ein Gerät/Maschine
kan noch so gut aussehen und tolles Design haben, wenn sie
unergonomisch ist, wird der Kunde irgendwann unzufrieden sein.

In manchen Bereichen ist Ergonomie sogar vorgeschrieben, weil
sonst Fehlbedienungen zu Sicherheitsproblemen führen.

Oder dass man an ein häufig auszuwechselndes Teil an
einer Maschine möglichst rankommt ohne gleich die ganze Kiste
zu zerlegen.

  • Was ich unter Wartungs-/Reparaturfreundlichkeit angeführt hatte

Oder dass ein normal grosser Mensch auch die
Abdeckung rauf- und runterklappen kann ohne eine Leiter zu
brauchen.

  • wieder Ergonomie und Bedienfreundlichkeit

Solche Dinge eben. Das läuft in den mir bekannten Firmen so,
dass das die Entwickler und Konstrukteure nach dem gesunden
Menschenverstand das machen.

Leider zeigt die Praxis, daß da oft der gesunde Menschenverstand
nicht mehr hilft, weil der Entwickler z.B. betriebsblind ist
und sich überhaupt nicht mehr in die Lage eines normalen
Benutzers hineinversetzen kann.

Beispiel: moderne Heimelektronik
-> miese fernbedienungen mit graunen Tasten auf gauem Grund ,
-> Handys mit winzigen Tasten und Mikrobeschriftung
-> undurchschaubare Programmierung von Recordern,
-> undurchsichtige Verkabelung(Fernseher,Recorder,Receiver usw)
-> undurchschaubare Software (z.B. MS Word)
-> sinnlose Funktionen, die keiner braucht, die aber nerven

Viele Entwickler sind auch echte Spielmätze und denken,
viel hilft viel. Dementsprechend werden unendlich viele
Parameter angeboten und eine grauslige Navigation macht es
dazu dem Anwender unmöglich ohne Handbuch etwas einzustelen.
Oft ist weniger mehr.

Natürlich redet man untereinander
darüber, lernt aus Erfahrungen der Vergangenheit, kopiert aus
älteren Maschinen wo das gut gelöst war, aber Fachleute oder
gar eine Schnittstellenperson wie Dir vorschwebt wird da nicht
eingeschaltet.

Deshalb ist es IMHO gar nicht so verkehrt, wenn Entw. selbst
erkennen können, was sie für Murks fabrizieren. Viele können
es tatsächlich nicht.

Das „äussere“ Design ist wie ich im anderen Posting schon
beschrieb den Konstrukteuren und Entwicklern eigentlich
herzlich egal.

Es mag viele Entw. geben, die so denken.
Es ist aber hofentlich nicht allg. so.Zumindest die Verantwortlichen
Leute müssen das chon mit denken.

Dazu kommt noch, dass in den mir bekannten Firmen sich für den
Kontakt zum Designer meist irgendwelche Abteilungsleiter,
Marketingleute oder sonstige, die von Konstruktion nicht den
Hauch einer Ahnung haben

Noch schlimmer, wenn diese Leute zwar keine Ahnung haben, aber
doch bestimmen dürfen, wie etwas zu machen ist.

Meine Erfahrung ist: Wenn ich Design-Entwürfe an die verantwortlichen
Vorgesetzten (Produktmanager, Geschäftleitung) gebe, wird mit
großer Wahrscheinlichkeit der langweiligste und häßlichste
Entwurf bevorzugt.

Gruß Uwi