Desinfektion

Guten Tag,

ich habe eine kurze Frage. Aber erstmal die Vorgeschichte:
Ich habe gelegentlich so ne Art Ekzem in der Ohrmuschel (kann’s ja nicht sehen). Nun breitete es sich in Richtung Gehörgang aus und war deswegen beim Hautarzt. Leider war der Arztbesuch etwas chaotisch wegen diverser Tests und so habe ich gar keinen Befund bekommen, was mir erst später auffiel.
Jedenfalls bekam ich eine Antibiotikum-Salbe verschrieben und die funktioniert auch schon.

Nun frage ich mich, ob die Wiederkehr mit einer Kontamination(?) zusammenhängen könnte und ob es sinnvoll wäre, Telefonhörer, Kopfhörer und so’n Kram mal zu desinfizieren. Zumal es sich ja „nur“ um was bakterielles zu handeln scheint. Schaden wird es sicher nicht. Nur was benutze ich dafür?
Ich hätte Octenisept da, aber das ist ja eher für Haut. Wurde mir auch so nochmal in der Apotheke gesagt. Ich verstehe allerdings nicht, warum es nicht für Oberflächen taugen sollte. Höchstens wenn es Kunststoff angreift…
Außerdem noch Mercurochrom (was auch immer da jetzt drin ist), aber da gilt ja im Prinzip auch das Obere. Dann hätte ich noch Spiritus. Und so ne Mini-Sprühflasche Sagrotan, nie benutzt, irgendwas mit Milchsäure (stinkt dann das Kopfhörerpolster?). Von H²O² seh ich bei bei Kunststoff mal ab :wink:

Also, taugt irgendwas davon? Sollte ich doch Iso-Propanol holen (für das ich sonst keine weitere Anwendung hätte)? Oder ist die ganze Idee Blödsinn?

Beste Grüße
viator

Mercurochrom ist Benzalkoniumbromid. Konnte den Text nicht mehr editieren.

Kleine Flasche Isoprop (100 mL, 70 %) aus der Apotheke kostet nurn paar Euro und ist sicher eine materialverträgliche Variante… Kann man auch immer mal brauchen…

Hallo,

sinniger fände ich, heraus zu finden, warum Du dich infiziert hast. Schließlich nutzen Millionen bis Milliarden von Menschen verkeimte Kopfhörer und Telefone, ohne dadurch Infektionen zu erleiden. Normalerweise hat die Haut ausreichend freundliche Hautbakterien, die das verhindern.

Gibt/gab es ev. Verletzungen im Ohr, die andere Ursachen haben und eine Infektion begünstigen oder sonstige Besonderheiten? Wenn man die Ursache fände, könnte man diese ev. vermeiden und sich die Mühe des Desinfizierens sparen - würde auch nicht unbedingt nutzen. Ein Griff mit dem Finger ans Ohr usw…

Falls doch desinfizieren: normaler Spiritus dürfte reichen.

Gruß, Paran

Danke für die Antwort.
Wenn eine Verletzung mehr weh tut als sie sollte oder nervt, nehm ich PVP-Iod. Ist die Entzündung tiefer liegend, nehm ich Chlorhexidin. Normalerweise ist dann schon alles vorbei. Sollte das aber mal nix bringen oder eitern, nehm ich H²O². Octenisept hab ich mir auch nur wegen einer großen, nässenden Wunde zugelegt. Die hat halt ein paar Tage gebraucht.
Für Isopropanol gab’s daher bisher kein Einsatzgebiet.

Nun sind Chlorhexidin oder Octenisept am Ohr tabu… Und PVP-Iod war nicht so richtig erfolgreich. Vermutlich gab’s deswegen auch das Antibiotikum.

Deshalb dachte ich, dass da vielleicht irgendwo ein „böser“ Keim schlummert, der es gelegentlich schafft, doch mal anzugreifen. zB weil ich mal ne Phase habe, wo ich oft und lang den Kopfhörer nutze oder so.

Danke für deine Antwort.

Ja, das ist natürlich doof, dass es kein „Abschlussgespräch“ gab. Wenn’s in 2 Wochen nicht weg ist, soll ich wiederkommen. Bei dieser rapiden Ausmerzung würde es mich aber stark wundern, wenn da was 2 Wochen Widerstand leistet.
Ich wurde dort gleich ein paar Allergietests unterzogen. (Deswegen war das auch so durcheinander.) Da kam aber nix bei raus. Ne direkte Aufforderung wiederzukommen, um das weiter zu erforschen kam nicht. Es sei denn die Blutprobe ergibt irgendwas besonderes.

Ich weiß ja nichtmal, ob es wirklich ein Ekzem ist. Es hat sich halt so angefühlt. Da sie mir nicht widersprach, werd ich vermutlich nicht so arg falsch liegen.
Mein Gedanke war daher, dass sich vielleicht irgendwo ein ganz fieser Keim (und nicht so ein Standard-Finger-Keim), der sich nicht mal von Jod sonderlich beeindrucken lässt, versteckt hat. Und in irgendeiner ungünstigen Konstellation schafft der es dann wieder anzugreifen. Weil ich zB mal wieder längere Zeit Kopfhörer nutze und das feucht-warme Klima die Haut weicher macht, blabla.
Und falls das so wäre, wäre diese Möglichkeit nach der Desinfektion beseitigt.

Großartig Verletzungen fallen mir nicht ein. Auch besondere Situationen würde ich ausschließen, jedenfalls Streß und Belastung. Auf Jahreszeiten/Wetter habe ich bisher noch nicht geachtet. Kriege ich im Nachhinein auch nicht hin.
Aber ich hab meine erste Entzündung im Ohr eine Tag nach Benutzen einer Telefonzelle gehabt, fällt mir gerade ein.

Viele Grüße
viator

Moin,

Ekzeme im und ums Ohr rühren schon mal von Pilzen her. Mein Hausarzt hat mir Fucicort verschrieben und empfohlen, nach der Nassrasur die Seifenreste sorgfältig zu entfernen. Seitdem ist im Großen und Ganzen Ruhe. Alle halbe Jahr spüre ich, wie die Muschel wieder verhornt, dann hilft ein Quentchen Salbe.

Gruß
Ralf

Hi,

wenn Spiritus, dann jedenfalls nicht pur, da reines Ethanol nicht gut desinfizierend wirkt. Für die Desinfektion trockener Oberflächen ist Ethanol (oder auch Isopropanol) in etwa 70%-iger wässriger Lösung optimal. Wenn der Spiritus 96% Ethanol enthält, mische 73 Teile Spiritus mit 27 Teilen Wasser, oder (da es nicht so genau sein muss) 3 Teile Spiritus mit 1 Teil Wasser. Ich würde allerdings Isopropanol aus der Apotheke vorziehen, da Spiritus neben Ethanol meist ein Vergällungsmittel enthält; keine Ahnung, ob das schädlich für die Haut ist, auf jeden Fall riecht es meist unangenehm.

FG myrtillus

Hallo,

was mir in deiner Schilderung besonders unangenehm auffällt ist die mangelnde Information durch den Arzt.
Versuche nochmal Informationen vom Arzt zu bekommen (Besuch oder telefonisch). Falls auch dann keine ausreichende Information kommt und Du in deiner Region eine Wahl hast, suche lieber einen Arzt auf, der sich ein bißchen mehr Zeit nimmt, erklärt was los ist und Dir hilft, an der Ursache anzusetzen.
(Arzt hier im Sinne von Arzt oder Ärztin)

Gruß, Paran

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kontaktiere deinen Arzt dazu, er soll dir sagen, was du hast und ob die Gefahr besteht, dass du dich wieder ansteckst