Dessau-Berlin 1743

Ich bin Schriftstellerin und arbeite an einem kleinen Roman über einen jüdischen Jungen, der Mitte des 18. Jahrhunderts nach Berlin geht. Ich brauche einige antisemitische Beschimpfungen aus jener Zeit. Er geht durch Dörfer, hat es also mit einfachen Menschen, Bauern und Handwerkern zu tun.
Außerdem wüßte ich gerne den Wert eines Dukaten und wie das an den Landesgrenzen war, wenn man Leibzoll verrichten mußte.
Für Auskünfte wäre ich dankbar.
Katja



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Edith

Leibzoll 1740
Hallo Katja,

Diese Antwort kommt zwar verspätet, aber vielleicht erreicht sie dich ja doch. Und meine Information hat auch nur am Rande mit deinem Problem zu tun. Doch las ich gerade in der Nürnbergchronik von Dr. Emil Reicke folgendes zum Thema Leibzoll für Juden:

Die jüdische Bevölkerung war aus Nürnberg 1499 vertrieben worden. Seitdem war es Juden verboten, innerhalb der Stadtmauern zu übernachten, geschweige denn zu wohnen. Jüdische Geschäftsleute durften jedoch in der Stadt Handel treiben. Sie durften jedoch nur durch 2 Stadttore die Stadt betreten, das Spittlertor und das Tiergärtnertor. Dabei mussten sie im Jahre 1745 jeweils einen Leibzoll von 45 Kreuzer entrichten. Zusätzlich waren sie zu einem „lebendigen Geleit“ verpflichtet. Dazu stellten sich meist alte Frauen zur Verfügung, die dem Geschäftsmann überallhin folgten und dafür ca. 15 Kreuzer pro Tag erhielten.

Gruß
Hardey