Details über Sonderkommando Elbing 1940

Wissenschaft Geschichte
#1

Guten Tag,

bei der Durchsicht des Nachlasses meines Großvaters habe ich sein altes Soldbuch aus der Zeit des II.Weltkriegs gefunden. Darin ist vermerkt, dass er im Jahr 1940 für ca. sechs Wochen einem Sonderkommando Elbing unterstellt war. Obwohl ich mich mit allem rund um den II.Weltkrieg selbst recht gut auskenne, habe ich noch nie von einem Sonderkommando Elbing gehört. Auch meine Recherche im Internet und bei der Redaktion von History (ZDF, Guido Knopp) brachte mich nicht weiter. Vielleicht kann mir ja jemand von euch weiterhelfen. Der einzige Anhaltspunkt, den ich habe, ist, dass mein Großvater polnische Sprachkenntnisse besaß. Da die Provinz Elbing damals soetwas wie eine Insel innerhalb des besetzten Polens war, könnte es vielleicht etwas damit zu tun haben. Selbst für den kleinsten Hinweis wäre ich bereits dankbar.

Gruß
Olli-Minden

#2

Hallo, Olli,
könnte vielleicht hiermit etwas zu tun haben:
„Während des Zweiten Weltkrieges wurden in Elbing fünf Arbeitslager für vor allem polnische Zwangsarbeiter errichtet, die dem KZ Stutthof als Außenlager unterstellt waren. Außerdem gab es im Kreis Elbing 15 weitere Zwangsarbeits-lager, die für die Rüstungsproduktion arbeiteten.“
(Zitat aus http://de.wikipedia.org/wiki/Elbl%C4%85g#Geschichte)

#3

Hallo Eckard,

vielen Dank für Deine Antwort. Habe mal bei Wikipedia nachgeschaut. Auch wenn der Gadanke, dass mein Großvater etwas mit einem KZ zu tun gehabt haben könnte, erschreckend ist, könnte es doch passen. Laut seinem Soldbuch und Auskunft der Deutschen Dienststelle war mein Großvater zum damaligen Zeitpunkt Soldat der Wehrmacht (Kanonier in einem Artillerie-Regiment) und hatte somit (hoffentlich!) nichts mit der SS und deren Machenschaften zu tun. Wie ich in meiner Anfrag bereits geschrieben habe, besaß er polnische Sprachkenntnisse. Das gibt mir die Hoffnung, dass er vielleicht nur als Dolmetscher eingesetzt war.

Gruß
Olli-Minden

#4

Hi Olli,

welche Infos hast du denn über deinen Großvater zur Verfügung? Für mich ist es kein Ding, die polnischen Quellen abzugrasen. Wenn du magst, schick mir mal alle Infos, die du hast, per Mail rüber - ich schaue mal, ob ich etwas rausfinde.

Grüße
Renee

#5

Hallo Olli,

so aufregend der Begriff Sonderkommando klingt, muss es aber nicht gleich sooo toll gewesen sein. Das können auch Stellungsbauten oder sonstwie langweilige Aufgaben gewesen sein. Evtl. besteht ein Zusammenhang mit dem späteren Aufmarsch gegen die SU, aber 1940 hm, hm, ich weiß nicht…

Auch die polnischen Sprachkenntnisse sind m.W. in Elbing nicht gefordert; denn die Gegend gehörte ja nicht zum eroberten Polen, sondern war vorher schon preußisch-deutsch. Und selbst sprachliche Minderheiten wie Masuren oder Kaschuben brauchten sicher keine Dolmetscher.

Gruß,
Andreas

#6

Hi,
Elbing war Werft und Div. Standort.Möglicherweise wurde (vom Sonderkommando Elbing) von Elbing aus die Wolfsschanze logistisch geplant/gebaut/bewacht/überwacht?
lg O

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Inf…

http://de.wikipedia.org/wiki/21._Infanterie-Division…

http://www.deutsche-kriegsmarine.de/Gliederungen/Weh…

http://www.polish-online.com/polen/staedte/wolfsscha…

http://de.wikipedia.org/wiki/Flottentorpedoboot_1939

#7

Hallo Renee,

(schöner Name übrigens). Besten Dank für Deine Antwort und Dein Angebot. Ich werde einmal alles zusammentragen (Soldbuch, etc.) was ich habe und mich in den nächsten Tagen nochmal bei Dir melden.
P.S. Habe mir Deine Visitenkarte angesehen. Sehr interessant!

Gruß
Olli

#8

Hallo Andreas,

besten Dank für Deine Antwort. Wahrscheinlich hast Du recht. Das Thema Sonderkommandos ist geschichtlich im Allgemeinen sehr gut aufgearbeitet. Wenn die Aufgabenstellung des Sonderkommandos Elbing eine gravierende Relevanz gehabt hätte, wäre bestimmt mehr darüber bekannt.

Gruß
Olli

#9

Hallo Osmond,

besten Dank für Deine Antwort und die Internetlinks. Besonders den ersten (Lexikon-der-Wehrmacht) finde ich sehr interessant. Da mir sowohl das Soldbuch meines Großvaters, als auch Auszüge der Deutschen Dienststelle bezüglich seines millitärischen Lebenslaufs vorliegen, kann ich nun fast lückenlos rekonstruieren, wann er wo gewesen ist.

Gruß
Olli