Determinismus

guten Früh

Als Verfechter der „irgendwann-lässt-sich-alles-mal-erklären“- Weltsicht bin ich auf ein paradoxon gestossen.
Wenn ich (und der hoffnung bin ich) alles mal vorausberechnen kann, dann weiss ich ja was passiert und könnte es ändern. Somit würde das was ich vorausgesehen habe nicht eingetreten. Würde an dieser stelle der Determinismus nicht mehr greifen?

Als Verfechter der „irgendwann-lässt-sich-alles-mal-erklären“-
Weltsicht bin ich auf ein paradoxon gestossen.
Wenn ich (und der hoffnung bin ich) alles mal vorausberechnen
kann, dann weiss ich ja was passiert und könnte es ändern.
Somit würde das was ich vorausgesehen habe nicht eingetreten.
Würde an dieser stelle der Determinismus nicht mehr greifen?

Als Verfechter der „alles-kann-man-nicht-erklären“-Weltsicht wünsche ich dir viel spass. aber solltest du recht haben: wenn du tatsächlich alles vorausberechnen kannst, musst du zu dem schluss kommen, dass alle zukünftigen ereignisse bereits deine interaktionen egal welcher art beinhalten. entweder kommst du zu dem schluss, dass deine interaktionen eh nichts bringen und lässt es gleich bleiben. oder du kannst quasi den optimalen eingriff ins geschehen vorberechnen und realisierst ihn einfach.

determinismus schaltet meiner meinung nach den freien willen komplett aus und ersetzt ihn durch eine art ereignisgesteuerter reaktion.

beispiel: du findest tatsächlich die weltenformel und kannst wirklich alles berechnen. du spielst einen abend herum und kommst drauf, dass du in einer woche bei einem autounfall sterben wirst. normalerweise eine klare sache: du verhinderst einfach, dass du in der berechneten zeit auch nur in die nähe eines autos kommst. dann berechnest du die auswirkung dieser aktion auf das weltgeschehen und kommst drauf, dass du aufgrund deines überlebens enorm an selbstbewusstsein gewinnst und zum psychopatischen tyrannen mit allmachtsphantasien wirst, der die welt ins chaos stürzt. also ziehst du den kürzeren und kommst zum schluss, dass der welt mit deinem autounfall mehr geholfen ist. (nennt man dann selbsterfüllende prophezeihung).

meiner meinung gibt es nach dem fertigstellen der weltenformel nur mehr zwei menschentypen: diejenigen, denen die formel egal ist und weiter in der illusion der eigenverantwortung leben und diejenigen, die an dem wissen um die zukunft zerbrechen (kassandra-syndrom).

erwin

Das hättest du lieber im Philosophiebrett posten sollen, passt da besser.
Zum Determinismus: http://physik-live.de.vu/physik/der%20antagonistisch…
Die Welt entwickelt sich sehrwohl determiniert, allerdings ist ein einzelner nie in der Lage, alles zu überschauen. Sehr wohl kannst du aber notwendige Entwicklungen für die Zukunft im Ausschlussverfahren absehen, aber eben nie komplett.

Gruß
Frank

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Das würde bedeuten, dass man die Welt im Computer simulierte. Damit diese Simulation real ist, müßte man jedes Atom simulieren.

Wenn ich davon ausgehe, daß man zur Darstellung eines Atomes aber mindestens ein Bit braucht, die Hardware eines Bits aber mehrerer Atome bedarf, bräuchte ich also einen Compi der aufjedenfall aus mehr Atomen aufgebaut ist als die Welt, die zu simulieren ist. Hinzukommt, daß man aus Versuchen an verschränkten System weiß, daß das gesamte Universum eine instante Wirkungseinheit bildet. Es reicht also nicht aus, etwa nur die Erde zu simulieren, um heraus zu bekommen was auf Erden so alles geschieht.

Mithin ist der effektivste Weltsimulator die Welt himself. Bedauerlicherweise muß man aber bei dieser Art von Simulation immer warten, bis das Ereignis selbst eingetreten ist.

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guten Mittag

guten Spät,

hmmmm… dann mußt Du natürlich einrechnen, daß Du es vorausberechnet hast
hmmmm… das mußt Du natürlich auch vorausberechnen
hmmmm… und natürlich das
unendliche Folge…
das macht Spaß :wink:
Servus
Dein PD&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:D(Physikdilettant & Philosophiedilettant) Herbert

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Hi borgdrone
Deine Prämisse ist falsch.
Du wirst nicht in der lage sein, alles vorauszuberechnen, denn dazu müsstest du eine unbegrenzte Erkenntnisfähigkeit haben.
Dummerweise setzt die Heisenbergsche Unschärferelation unserer Erkenntnisfähigkeit eine absolute Grenze.

Noch hässlicher wird es dadurch, dass man Quanteneffekte nicht vorausberechnen kann, denn diese sind zufällig. Z.B. der radioaktive Zerfall eines atoms geschieht zu einem zufälligen Zeitpunkt. Somit gibt es in der natur nicht vorrausberechenbare Zufällige Ereignisse, die massive makroskopische Auswirkungen haben können (Siehe Chaostheorie).

Sprich: Strenger Determinismus is nich… (imho)

Gruß
Mike

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guten Spät,

hmmmm… dann mußt Du natürlich einrechnen, daß Du es
vorausberechnet hast
hmmmm… das mußt Du natürlich auch vorausberechnen
hmmmm… und natürlich das
unendliche Folge…
das macht Spaß :wink:
Servus
Dein PD&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:D(Physikdilettant & Philosophiedilettant) Herbert

Schöner Gedanke das, man sollte ihn als das
Borgdronen Paradoxon
in die Philosophie bzw. die Informatik aufnehmen.

Der Computer der sich selbst simuliert … in der Simulation, des sich selbst simulierenden Compis, muß natürlich auch das Proggi ablaufen, das den Compi selbst simuliert … usw. usf.

Hallo,

Wenn ich (und der hoffnung bin ich) alles mal vorausberechnen

Dann wärst Du der sog. Laplacesche Dämon

kann, dann weiss ich ja was passiert und könnte es ändern.
Somit würde das was ich vorausgesehen habe nicht eingetreten.
Würde an dieser stelle der Determinismus nicht mehr greifen?

Neben der technischen und physikalischen Unmöglichkeit gibt es noch ein logisches Problem:
Der Determinismus umfasst alle Vorgänge im Universum und vor allem auch die in Deinem Gehirn. Wenn es also anders kommt als vorherberechnet, dann nicht weil Du das so gewollt hast sondern nur deshalb, weil es von Anfang an so bestimmt war und weil es ebenso bestimmt war, dass Du Dich verrechnest. Wie auch immer, im determinierten Universum hättest Du keine Handlungsfreiheit sondern wärst nur ein „Zuschauer“ der glaubt, dass das was er tut sein eigener Wille wäre - kein besonders schöner Gedanke.

Jörg

Hi,

Deine Prämisse ist falsch.
Du wirst nicht in der lage sein, alles vorauszuberechnen, denn
dazu müsstest du eine unbegrenzte Erkenntnisfähigkeit haben.
Dummerweise setzt die Heisenbergsche Unschärferelation unserer
Erkenntnisfähigkeit eine absolute Grenze.

Nee, ausgerechnet die ist garnicht daran schuld sondern macht zukünftige Ereignisse nur erkennbar.

Noch hässlicher wird es dadurch, dass man Quanteneffekte nicht
vorausberechnen kann, denn diese sind zufällig. Z.B. der

Zufälle sind wichtig. Auch ohne diese wäre eine zukünftige Entwicklung nicht erkennbar.

radioaktive Zerfall eines atoms geschieht zu einem zufälligen
Zeitpunkt. Somit gibt es in der natur nicht
vorrausberechenbare Zufällige Ereignisse, die massive
makroskopische Auswirkungen haben können (Siehe Chaostheorie).

Sprich: Strenger Determinismus is nich… (imho)

Unterscheide hier bitte zwischen dialektischem und formalenm Determinismus. Zweiteren gibts nicht.

Gruß
Frank

ob es wohl Quanteneffetkte sind ?

Noch hässlicher wird es dadurch, dass man Quanteneffekte nicht
vorausberechnen kann, denn diese sind zufällig. Z.B. der
radioaktive Zerfall eines atoms geschieht zu einem zufälligen
Zeitpunkt. Somit gibt es in der natur nicht
vorrausberechenbare Zufällige Ereignisse, die massive
makroskopische Auswirkungen
haben können (Siehe Chaostheorie).

Ob es wohl Quanteneffekte mit ihren massiven makroskopischen Auswirkungen sind, die die Pioneersonden daran hindern wollen unser Sonnensystem zu verlassen ?

Was meinst Du Mike?

Tri-Tra-Trollalarm!

Ob es wohl Quanteneffekte mit ihren massiven makroskopischen
Auswirkungen sind, die die Pioneersonden daran hindern wollen
unser Sonnensystem zu verlassen ?

Was meinst Du Mike?

Der Kontakt zu den Pioneer Sonden ist wg Erschöpfung der Energiequellen abgebrochen…
Der Sinn deiner Rede ist wirr

Mach bitte den Nuhr

-mkl-

http://www.pro-physik.de/Phy/External/PhyH/1,3915,2-…

Wie, wann abgebrochen. Etwa über Ostern … hmm, das würde dann ja einiges erklären. Also soweit ich weiß sind die Energiereserven noch nicht erschöpft, gleichwohl der Kontakt natürlich schwierig ist aber zuletzt im Jahr 2003 hergestellt wurde.

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http://spaceprojects.arc.nasa.gov/Space_Projects/pio…

Zweite und dritte Zeile…

…und wenn du einfach mal bei der von dir verlinkten Seite „Pioneer“ als Suchbegriff eingibst, kommen auch prompt einige Artikel, die zeigen, dass man sich durchaus mit diesem Problem beschäftigt.

mfg
SAN

Paradoxon
Servus :smile:

Schöner Gedanke das, man sollte ihn als das
Borgdronen Paradoxon
in die Philosophie bzw. die Informatik aufnehmen.

Ich hab mein eigenes Paradoxon und liebe es :smile: und der Name hört sich nach Raumschiff-Enterprise an :smile:

Meine Lieblingsparadoxone bisher: Wir Wassermänner (beliebig austauschbar) glauben nicht an Astrologie…

Ich bin Atheist - Gottseidank!

Und im ORF zu sehen: Eine Sendung mit dem Namen: ‚Die Sendung ohne Namen‘…

Der Computer der sich selbst simuliert … in der Simulation,
des sich selbst simulierenden Compis, muß natürlich auch das
Proggi ablaufen, das den Compi selbst simuliert … usw. usf.

Dem der das programmieren muß prophezeie ich weiße Haare…

Servus
Herbert

Tri-Tra-Gravitationsalarm!
Ja, natürlich beschäftigt man sich mit dem Problem. Wissenschaft wird ja schließlich nicht von denen vorangebracht, die täglich vermittels eines fallenden Apfels das Gravitationsgesetz immmer wieder aufs Neue beweisen, sondern von denen, die versuchen es zu widerlegen.

Sofern bieten diese kleinen, lächerlichen Sonden die Möglichkeit unser physikalisches Weltbild bezüglich der im Universum wirkenden Kräfte zu falsifizieren … und, soweit sich denn ein Genie mit zündender Idee findet, eine richtigere Theorie über die Welt aufzubauen.

Die Anomalie der bremsenden Kräfte finden sich übrigens nicht nur bei den Pioneer Sonden Voyager 10 und 11, es unterliegt auch die Jupitersonde Galileo und die Sonnensonde Ulysses dem gleichen geheimnisvollen Effekt.

Esa hat eine ganz gute Site zu diesem Problem:
http://www.esa.int/esaCP/ESA4U8THN6D_Austria_0.html

_Den Geheimnissen der Gravitation auf der Spur

30 September 2002
Möglicherweise steht in der Physik bald ein epochaler Durchbruch bevor. Die Europäische Weltraumagentur ESA bereitet derzeit eine Reihe einzigartiger interplanetarer Missionen und Experimente vor, um ungelöste Rätsel der Schwerkraft zu ergründen. Die Ergebnisse könnten dazu führen, die bisherigen Vorstellungen von der Gravitation über Bord zu werfen.

(…)Ein Beispiel ist die so genannte Pioneer-Anomalie : Bei der Beobachtung der 1972 und 1973 gestarteten NASA-Sonden Pioneer 10 und 11, die unser Sonnensystem längst verlassen haben, stellte man fest, dass deren Fluggeschwindigkeit nicht den Erwartungen entspricht. Offenbar verlangsamt eine noch unerklärliche Kraft die Sonden. Derselbe Effekt zeigt sich inzwischen auch bei der Jupitersonde Galileo und der europäisch-amerikanischen Sonnensonde Ulysses.(…)

Zudem hat die Europäische Raumfahrtagentur begonnen, eine weitere Mission zu konzipieren, die die Pioneer-Anomalie direkt untersuchen soll.

Mit diesem breit angelegten Spektrum von Missionen wird die ESA das Wesen der Gravitation in noch nie da gewesenem Umfang ausloten. Es ist gut möglich, dass sich dabei bahnbrechende Erkenntnisse ergeben, die unsere Vorstellung vom Universum völlig auf den Kopf zu stellen.(…)_

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