Deutsche Bahn - eine Monopolie?

Guten Abend zusammen,

Kann man eigentlich die Deutsche Bahn als eine Monopolie sehen? Wenn die Züge ausfallen oder zu spät kommen, kann man in meisten Fällen gar nicht ausweichen. Wenn die Preise IMMER steigen, muss man sie halt schlucken und eine Aufregung hilft nicht.

Es wäre natürlich eine Möglichkeit, dass parallel zur Deutschen Bahn noch 2 - 3 Firmen ihre Züge auf den Strecken laufen ließen, dann würde doch Preiskampf stattfinden und die Preise richtig fallen oder?

Ich habe gehört, dass ein russischer Unternehmer seine eigene Bahngesellschaft in Europa mit Hauptpunkt auf Deutschland betreiben will, nur halt Deutsche Bahn erlaubt das nicht.

Also meine 3 Fragen nochmal zusammengefasst:

  1. Ist Deutsche Bahn Monopolie und wenn ja was sagt dazu eigentlich EU und Regierung?
  2. Ist das überhaupt möglich, Konkurenz der Deutschen Bahn zu bieten? Oder erlaubt Deutsche Bahn keine Konkurrenten?
  3. Ist das strafrechtlich, die Konkurenz zu unterdrücken?

Danke voraus,
Schöne Grüße,
Alex

  1. Ist Deutsche Bahn Monopolie und wenn ja was sagt dazu
    eigentlich EU und Regierung?
  2. Ist das überhaupt möglich, Konkurenz der Deutschen Bahn zu
    bieten? Oder erlaubt Deutsche Bahn keine Konkurrenten?
  3. Ist das strafrechtlich, die Konkurenz zu unterdrücken?

Es gibt sehr wohl Konkurrenz zur DB, hier ein Beispiel:
[http://www.bayerische-oberlandbahn.de/tmpl/XStartPag…](http://www.bayerische-oberlandbahn.de/tmpl/XStartPage ____ 12850.aspx?epslanguage=ML)

falsche Antwort

Es gibt sehr wohl Konkurrenz zur DB, hier ein Beispiel:
[http://www.bayerische-oberlandbahn.de/tmpl/XStartPag…](http://www.bayerische-oberlandbahn.de/tmpl/XStartPage ____ 12850.aspx?epslanguage=ML)

Kunkurrenz bedeutet u.a. den Wettbewerb zwischenAnbietern
Da die BOB aber auf ihren Strecken (zumindest außerhalb dem Großraum München) Alleinanbieter ist, ist sie dort „Monopolist“ (bis Holzkirchen ist sie allenfalls Ergänzung zur S-Bahn) - und die Deutsche Bummelbahn ist somit kein Konkurrent

Hallo Mario,
die Bayerische Oberlandbahn gehört meines Wissens zur Veolia - Verkehrsgruppe und die bedienen durchaus auch Strecken, die die deutsche Bummelbahn bedient z.B. Berlin - Leipzig. Pünktlich, preiswert und sauber, leider nur 2 mal am Tag.
Grüße
Almut

Obendrein geört zu der Gruppe auch etwa die BRB, die ebenfalls Strecken mit der DB teilt, etwa ab Augsburg oder Ingolstadt.

Hallo,

Hier im Raum Düren haben wir nur Rurtal-Bahn, die glaube ich, nicht zu DB gehört. Aber sie fährt halt die Strecke zwischen den Dörfen, die von DB gar nicht angefahren werden.
Ich dachte an die Konkurenz, die deutschlandweit present ist und die große Städte verbindet, wie z.B. Köln, Düsseldorf, Frankfurt usw. und unter Umständen mit Schnellzügen.

Servus,

Wettbewerb zwischen den inzwischen ziemlich zahlreichen Anbietern von Nahverkehrsleistungen auf der Schiene findet im Rahmen jeder Ausschreibung dieser Leistungen statt. Auch wenn man die direkten oder indirekten Tochtergesellschaften der DB AG nicht berücksichtigt, hat es noch einen Haufen Anbieter am Markt.

Alldieweil das, was die Fahrgäste bezahlen, nur eine kleine Schutzgebühr ist, und der Preis der Beförderungsleistung und die genaue Definition dieser Leistung in der Hauptsache zwischen dem betreffenden Bundesland und dem SPNV-Unternehmen vereinbart wird, ist es für die Frage der Konkurrenz nicht von großer Bedeutung, ob auf einer bestimmten Relation oder einem bestimmten Netz nur ein Anbieter den Zuschlag für irgendeinen Zeitraum bekommt.

Die Bundesländer hatten lange Zeit Schwierigkeiten, die ausgeschriebenen Leistungen und die Bedingungen sinnvoll zu definieren. Die durch die Nutzer wahrgenommenen Qualitätsunterschiede haben damit zu tun.

Im Personen-Fernverkehr schaut es anders aus, da ist Veolia zwischen Leipzig und Rostock derzeit tatsächlich der einzige Mitbewerber der Deutschen Bahn. Die Relation Köln-Berlin wurde kurze Zeit ebenfalls mit einem Interconnex bedient und dann wieder mangels Nachfrage eingestellt, die Relation Köln-Mainz war angedacht - Veolia beklagte sich damals über die Blockade durch DB Netz, die keine Trassen zu akzeptablen Zeiten angeboten habe.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
es steht dir frei eine eigene Bahn zu betreiben. Im Personenverkehr lohnt das aber nur auf ganz wenigen Strecken, daher findet sich auch niemand, der das macht. Vor allem, weil auf vielen Strecken, die sich eignen würden, das Flugzeug imo viel zu billig ist.
Im Güterverkehr ist das etwas weiter verbreitet, weil man da viel besser kalkulieren kann und es auch Firmen gibt, die Waggons verleihen (Personenzüge hat in D im wesentlichen nur die DB „übrig“), falls man mal mehr braucht.
Man hört aber immer wieder, daß die DB-Netz zu viel für die Nutzung der Strecke verlangt. Dagegen kann man sich aber bei der Regulierungsbehörde beschweren.
Zu guter letzt, sind seit ?? (kurzem) Fernbuslinien in Konkurrenz zur Bahn erlaubt. Ob man sich das antun will, muß jeder selbst entscheiden.

Cu Rene

Hallo,
um nochnmal kurz zusammenfassen, was Martin schon ausgeführt hat:

Kunkurrenz bedeutet u.a. den Wettbewerb zwischen
Anbietern

Die Konkurrenzsituation entsteht in diesem Fall nicht durch den täglichen Fahrgastbetrieb, sondern durch die Ausschreibung der Strecke durch die BEG (http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Eisenbahnges…). Zuschlag bekommt der Anbieter mit dem besten Angebot. Der Vertrag mit der BOB läuft 2012 aus.

Gruß,
Max

Hallo!

Es wäre natürlich eine Möglichkeit, dass parallel zur
Deutschen Bahn noch 2 - 3 Firmen ihre Züge auf den Strecken
laufen ließen

Mit dieser Idee kommst Du 16 Jahre zu spät - genau das war einer der Gründe für die Bahnreform 1994, als aus der Deutschen Bundesbahn die Deutsche Bahn AG wurde:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnreform_(Deutschland)
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnreform_(Deutschland…

Das ganze lief natürlich nicht völlig reibungslos ab - falls Du in den letzten Jahren Artikel über den Börsengang der Bahn gelesen hat, dann wirst Du vielleicht über die Streitfrage gestolpert sein, ob die DB AG nun mit Schienennetz oder ohne an die Börse geht. Der Hintergrund dieses Streites ist genau dieser Netzugang anderer Ambieter.

Nichtdestotrotz gibt es heute direkt konkurrierende Anbieter, die auch Züge parallel zu DB-AG-Zügen fahren lassen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Arriva-L%C3%A4nderbahn-…
http://de.wikipedia.org/wiki/InterConnex

Neuerdings möchte auch die SNCF (http://de.wikipedia.org/wiki/SNCF) auf den deutschen Markt - im aktuellem Spiegel ist ein Artikel darüber.

Zusärzlich gab es im nahverkehr Ausschreibungen kompletter Strecken - zu dieser etwas anderen Konkurrenzstuation haben Martin May und ich unten schon etwas geschrieben.

Gruß,
Max

Servus,

Zu guter letzt, sind seit ?? (kurzem) Fernbuslinien in
Konkurrenz zur Bahn erlaubt.

Sie sind unverändert seit vielen Jahrzehnten von einer Genehmigung abhängig. Vgl. § 2 Abs 1 PBefG. Da hat sich nichts geändert. Wer die Konzession bekam, durfte schon seit langem Personenfernverkehr mit Bussen fahren. Die Konzession gibt es aber nur auf Relationen, die nicht durch einen bestehenden Linienverkehr ausreichend bedient werden - Vgl. den Fernbus „Romantische Straße“ Mannheim - Heidelberg - Rothenburg o.T., wo die Schienenverbindung nicht erst seit DB AG völlig verwahrlost ist wie üblich, sondern noch nie richtig funktioniert hat.

Geändert hat sich, dass die Deutsche Touring viel aggressiver gegen die DB AG zu Felde zieht, seit sie keine Bahntochter mehr ist. Das liegt aber nicht an gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Schöne Grüße

MM