Ich möchte gerne wissen wie es möglich ist das während der Jahrundertwende,während des 1.Weltkrioeges soviele russische Offiziere deutsche Namen hatten. Es ist tatsächlich verwirrend wenn man Geschichtsbücher liest und dann so oft deutsche Namen fallen, es sich aber um Russen handelt
Lieber Stefan Wilhelm,
am besten lesen Sie einmal den Wikipedia-Artikel "Geschichte der Russlanddeutschen’. Sie werden erfahren, dass von Katharina der Großen an (Katharina II.)viele Deutsche nach Russland ausgewandert sind. Vielleicht haben Sie schon einmal den Begriff „Wolgadeutsche“ gehört? Wenn es sich um Adlige handelt, so schlugen jüngere Söhne, die den Familienbesitz nicht erbten,
oft die Offizierslaufbahn ein.
Übrigens ist der Fall nicht einmalig. Denken Sie nur an Lafayette, den Franzosen, der im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg eine bedeutende Rolle gespielt hat.
Viele Grüße,
Lore de Chambure
Hallo,
die Antwort ist ganz einfach: Während des Mittelalters wanderten sehr viele Menschen aus Deutschland nach Osten aus. Einige dieser Gebiete fielen dann später an „deutsche“ Länder (wie zb. Ostpreußen an das Kurfürstentum Brandenburg (welches dann zu Preußen wurde) sowie Schlesien an Preußen usw.)) Andere Gebiete, in denen Deutschstämmige wohnten lagen im Herrschaftsbereich Litauens und um die Jahrhundertwende eben im Bereich Russlands. Gerade im Baltikum gab es größere deutsche Gemeinden, was man auch daran erkennt, dass es für die größeren Städte des Baltikums deutsche Namen gibt, die keine Eindeutschungen sind, sondern eigenständige Entwicklungen.
Da die dort lebenden Deutschen oftmals zur Oberschicht gehörten, erklärt sich somit auch der relativ hohe Anteil an russischen Offizieren mit deutschen Namen.
Hallo,
ich möchte mmich herzlichst für die umfangreiche Antwort bedanken.
Hat mir sehr viel weitergeholfen!