Deutsche Soldaten am Hindukusch

Hallo!

Wir verteidigen unsere Freiheit am Hindukusch, verkündet Struck. Wir bauen Vertrauen auf, indem unsere Soldaten in ungepanzerten Fahrzeugen unterwegs sind. Wozu sollen Afghanen Vertrauen in fremde Soldaten haben, die durch die Gegend kurven? Afghanistan, aber auch der Irak, der Kongo und zahllose andere Länder brauchen keine uniformierten Pappkameraden für Friede-Freude-Eierkuchen-Demos. Die Menschen brauchen Schulen, sie brauchen Arbeit, um sich ihre eigenen Lebensgrundlagen zu schaffen und sie brauchen eine funktionierende Verwaltung und eine funktionierende Justiz aus eigenen Leuten. Um das auf die Füße zu stellen, brauchen wir nichts Neues zu erfinden. Das Vorgehen der 4 Besatzungsmächte nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland kann insofern als Vorlage dienen, daß man sich um Wirtschaft und Verwaltung kümmert. Alles geschieht zunächst kontrolliert, ob Gründung einer Partei, eines Unternehmens oder was auch immer. Mit dem Aufbau demokratischer Strukturen und Keimzellen funktionierender Verwaltung muß alles Zug um Zug in die Hände Einheimischer gegeben werden. Militärische Schmuseeinheiten, die um Vertrauen bitten, braucht man dafür nicht. Militärisches Droh- und Gewaltpotential - aber keine fahrenden, ungeschützten Zielscheiben - sind nützlich, wo die landeseigenen Strukturen noch nicht funktionieren. Mit anderen Worten: Afghanistan und etliche andere Länder brauchen Entwicklungshilfe unter militärischem Schutz.

Haßschürende, geifernde religiöse Fanatiker und gewaltbereite Kriminelle finden massenweise Zulauf, wenn die Menschen hungern, keine Arbeit haben und systematisch dumm gehalten werden. Das Engagement der so geköderten Menschen geht bis zur Selbstopferung, ist also schier grenzenlos. In konstruktive Bahnen gelenkt, eben nicht auf der Schiene machtbesessener und/oder religiöser Spinner, ist bei den Menschen Energie ohne Ende vorhanden. Sie werden ohne Murren 60 und mehr Stunden die Woche arbeiten, um eine eigene Existenz, ein kleines Gewerbe aufzubauen, um ihre Kinder zur Schule zu schicken, um zu akzeptablen Lebensgrundlagen zu kommen.

Um solche Entwicklung anzuschieben, braucht man Entwicklungshelfer vom fähigen Handwerker, über Krankenpfleger bis zu Organisationstalenten. Militär braucht man auch. Aber nur, um dem Treiben von Rattenfängern nötigenfalls gewaltsam ein Ende zu setzen. Ich bin davon überzeugt, daß der Aufbau ohne Militär nicht zu bewerkstelligen ist, wenn man der Gefahr vorbeugen will, daß alle Mühe von Gewalttätern und Chaoten zunichte gemacht wird. Es ist aber nur eine sichernde Funktion, die mit fortschreitendem Aufbau des zivilen Sektors überflüssig wird.

Beim Aufbau eines Landes mit allen für die Menschen erforderlichen Strukturen muß man in der Größenordnung von Jahrzehnten denken. Ohne eine Entwicklungshilfe, die alle Bereiche des zivilen Lebens unter den landestypischen und kulturellen Voraussetzungen erfaßt, sollte man die Soldaten lieber gleich nach Hause holen und die Menschen sich selbst überlassen. „Wir erfüllen eine wichtige Aufgabe“ erzählte gestern ein deutscher General in Afghanistan im Verlauf seines Statements zum Anschlag mit 4 toten Soldaten. Wofür sind diese Soldaten gestorben? Wofür büßten etliche andere ihre Gesundheit ein? Ich hielte es für eine wichtige Aufgabe, eine einheimische Polizei zu organisieren, die eine Rechtsordnung im Lande durchsetzt. Staatsdiener ohne eine Wirtschaft, die das letztlich alles bezahlt, können nicht bezahlt werden. Also auch an dieser Stelle das Erfordernis von Wirtschaftshilfe/Entwicklungshilfe.

Wenn man sich in irgendeinem Land engagiert, brauchts ein langfristiges Konzept. Es reicht nicht, alle paar Monate das Mandat für die Stationierung von Soldaten zu verlängern. Es reicht auch nicht, von der Verteidigung unserer Freiheit am Hindukusch zu erzählen. So wird Geld verbraten und so werden letztlich Menschen umgebracht. Für nichts und wieder nichts schicken Politiker, die angeblich unsere Freiheit verteidigen und Terror bekämpfen wollen, Soldaten in den Tod. Die Länder von Afghanistan bis zum Kongo sind so wie sie sind, weil die Menschen im Elend versinken und in Not, fehlender Bildung und in ihrer Perspektivlosigkeit den Parolen von Bauernfängern auf den Leim gehen. Dem werden wieder nur Parolen entgegen gesetzt. Der eine schwadroniert vom Kampf gegen den Terror und der nächste von der Verteidigung unserer Freiheit. Die Menschen brauchen etwas zu Essen, sie brauchen Frieden und sie brauchen Arbeit, aber keine Parolen.

Ich meine deshalb, die Soldaten am Hindukusch machen einen sinnlosen Job. Sie sollten lieber zu Hause mit heilen Knochen die Sonne genießen. Wenn Soldaten entsandt werden, dann zum Schutz der Aktivitäten eines Heers aus Technikern, Handwerkern, Landwirten, medizinischem Personal, Lehrkräften und Verwaltungsleuten, die Aufbauarbeit leisten.

Kann das eine von vielen unterschriebene eMail an Herrn Struck werden?

Gruß
Wolfgang

Hallo auch!

Wir verteidigen unsere Freiheit am Hindukusch, verkündet
Struck.

Klar. Die „Welt“ kämpft um die letzten Rohstoffvorkommen, die es unter den Nagel zu reissen gilt, um die Rezession samt Weltwirtschaftspleite herauszuschieben. Noch möchtest du ja etwas Sozialleistung, aber Gedanken zur Euthanasie sind auch schon auf dem Weg: http://pds-online.de/politik/presseerklaerungen/view… (bitte mal parteiunabhängig betrachten)

Das Volk jubelt zu:

**Wollt ihr den totalen Sozialabbau?

Jaaaaaaaaaa!!!**

In der aktuellen Tagespolitik ist man dazu übergegangen, unliebsame Mitstreiter sich selbst aus dem Weg räumen zu lassen (Möllemann). Wenn man an die ganzen Stasiprozesse denkt (Gysi, Stolpe) ist das nix besonderes.
Die Legislative, die aller vier Jahre ihre Periode hat, hat sich national einen Sozialismus geschaffen. Wenn sie Geld benötigt, greift sie in deine Taschen. Wenn du welches benötigst, darfst du irgendwo betteln oder dich wirtschaftlich prostituieren. Deiner Leistung wird es eh nur damit gedankt, dass über die Hälfte der Einkünfte abzuführen ist.
Was erwartest du also? Auch zu Kaisers Zeiten wurden junge Männer zum großen Fischzug geschickt. Die Zeiten haben sich nur quantitativ verändert. Der Feind ist schwächer, die Bomben größer geworden.
Wenn du also auch noch Aufträge haben möchtest, müssen die Jungs im Hindukusch aufs Öl und die Pipelines aufpassen, sonst gibts nix.

Ob sich das je ändern wird, weiß ich nicht. Bei den Menschen hierzulande bezweifle ich es.

Gruß
Frank

hallo alle zsammen

Die Legislative, die aller vier Jahre ihre Periode hat, hat
sich national einen Sozialismus geschaffen. Wenn sie Geld
benötigt, greift sie in deine Taschen. Wenn du welches
benötigst, darfst du irgendwo betteln oder dich wirtschaftlich
prostituieren. Deiner Leistung wird es eh nur damit gedankt,
dass über die Hälfte der Einkünfte abzuführen ist.

Das schlimme daran ist nur das, dass hier in deutschland (westlicher Teil)keiner wahrhaben will. Mit Ihrer Verbohrten, vernagelten Einstellung -bsp.- " In Bayern, gehts uns gut, dank unserer Partei . . . " merken sie nicht einmal, dass sie schritt fuer Schritt in richtung Abgrund laufen. Sie registrieren noch nicht einmal die beschissene Situation Ihrer Kollegen im Osten. Das ist wohl spaetestens jetzt auf eine erfolgreiche Verdummung der hier lebenden Menschen zurueckzufuehren // unmuendig // zustolz nein zu sagen// weil es ja immer so war. Der naechste der sich wohl selbst um die Ecke bringen wird ist der „Zettelsortierer“ wegens Erklaerungsnotstandes, aber das ist dass deutsche Volk ja „„Ausgeschlafen““ *lach*, da waelen wir einfach ne neue(andre) Partei, da wirds bestimmt besser.

Wacht ENDLICH AUF LANDSLEUTE so kanns doch nicht weitergehen !!!

veraergerter Masei mit erhobenen Haenden.

Zero
nochmal ich

ok Thema verfehlt, aber das musste jetzt raus

Masei1202

Unsinn (owt)
.

… und zur Rettung brauchen wir dringend…
…die ehemaligen DDR´ler?
Der Welt Lebensrettung?
Auweiowei… :smile:)
Das kommt mir vor, wie ein Betriebssanierer, der schon 5 Betriebe in den Sand gesetzt hat und laut ruft: „ich habe das einzige Heilmittel genen Konkurse!“
Grüße
Raimund

hallo Wolfgang,
meiner Meinung wesentlich effektiver, als das beste Heer sind ein „Heer“ von Entwicklungshelfern. Wenn wir das Geld, das unsere Soldaten kosten in den aufbau notleidender Staaten stekcne, werden wir auf Dauer mehr Kasse machen, als alle militanten Staaten. Mit Militär schaffe ich Feinde, mit Helfern Freunde. Wem gebe ich lieber einen Auftrag: dem Feind oder dem Freund?
Grüße
Raimund

Mir ist nicht bekannt, das in der DDR je ein Betrieb pleite gegangen ist. :smile:
Es macht auch keinen Sinn sich am duennen Grashalm-der gescheiterten Versuche Anderer- hochzuziehen, um somit seinen maroden eigenen Standpunkt zu festigen.
Nur wer nicht sehen will, was auf Ihn zurollt. Und wer nicht Hoehren will, was man ihm sagt. Und wer nicht faehig ist sich mit der Problematik auseinanderzusetzten, bzw. das puzzle richtig zusammenzusetzten, um den tuts mir leid.

Und wenn ich es hier nicht sagen darf, dann wirds ein anderer tun an meiner stelle.
Gleich welcher herkunft, ob Ostdeutscher Argentienier, Australier, endlos weiterlaufende Liste Wirtschaftlich gebeutelter Staaten.

Was „wir“ brauchen ist ein konstrucktives vernuenftiges Miteinander,
kein skrupelloses Inhalieren[overdose].

Servus
Masei1202

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

.

Ein Klassischer Beitrag.
Genau soetwas bringt und Vorwaerts. In die Richtung, in die man die breite Masse haben will.Nichtssagend und unmuendig

Gratulation.

Masei1202

Hallo Raimund,

Mit Militär schaffe ich Feinde, mit
Helfern Freunde.

Dann müßten die Amis mit ihrem weltweiten Kapitalexport doch nur noch Freunde haben. Da scheint an deiner Aussage irghendwas nicht ganz richtig zu sein, denke ich.

Gruß
Frank

Hi,

Mit Militär schaffe ich Feinde, mit
Helfern Freunde.

Dann müßten die Amis mit ihrem weltweiten Kapitalexport doch
nur noch Freunde haben.

Ähm… exportieren sie „nur noch“ Kapital?

Da scheint an deiner Aussage
irghendwas nicht ganz richtig zu sein, denke ich.

Dito.

Gruß

J.

Hi,

Mit Militär schaffe ich Feinde, mit
Helfern Freunde.

Dann müßten die Amis mit ihrem weltweiten Kapitalexport doch
nur noch Freunde haben.

Ähm… exportieren sie „nur noch“ Kapital?

Schrieb ich das?

Gruß
Frank

die Amis handeln nach dem Grundsatz: join the army, see the world, find friends… and than kill them.

Oder anders: erst wird mit Militär erobert, dann das Land amerikanisiert ujd wirtschaftlich abhängig gemacht.
Das war aber nicht gemeint.
ich meinte eine selbstlose, militärfreie Hilfe. Das aber machen die USA nicht.
Nur wer parrieet, kann mit Hilfe rechnen. Und das schafft Feinde. Sie wollen sich nicht dem Land als Gast anpassen, sondern das gastgebende land soll sich ihnen anpassen.
Das ist die Arroganz, die die Völker zu Feinden macht.

Grüße
Raimund

Dann müßten die Amis mit ihrem weltweiten Kapitalexport doch
nur noch Freunde haben.

Ähm… exportieren sie „nur noch“ Kapital?

Schrieb ich das?

Nein. Aber du willst die Aussage „Mit Militär schaffe ich Feinde, mit Helfern Freunde“ damit widerlegen, daß die USA Kapital exportieren. Nun, sie exportieren auch Soldaten und Bomben (da gab es neulich eine kleine Auseinandersetzung irgendwo im Mittleren Osten, ach ja, kurz davor eine weitere).

Damit ist zwar die Aussage noch längst nicht bewiesen, aber zum Widerlegen reicht Dein Einwurf noch weniger.

Gruß

J.

Dann müßten die Amis mit ihrem weltweiten Kapitalexport doch
nur noch Freunde haben.

Ähm… exportieren sie „nur noch“ Kapital?

Schrieb ich das?

Nein. Aber du willst die Aussage „Mit Militär schaffe ich
Feinde, mit Helfern Freunde“ damit widerlegen, daß die USA
Kapital exportieren.

Nein, ich wollte nichts „widerlegen“. Das solllte zum nachdenken anregen.
Hat ja auch geklappt :smile:

Gruß
Frank

…die ehemaligen DDR´ler?
Der Welt Lebensrettung?
Auweiowei… :smile:)
Das kommt mir vor, wie ein Betriebssanierer, der schon 5
Betriebe in den Sand gesetzt hat und laut ruft: „ich habe das
einzige Heilmittel genen Konkurse!“
Grüße
Raimund

Mir ist nicht bekannt, das in der DDR je ein Betrieb pleite
gegangen ist. :smile:

Weisst Du, warum in der DDR kei Betrieb pleite ging? Weil sie alle pleite waren und nur vm Staat künstlich am Leben erhalten wurden. So aus dem hohlen Bauch heraus würde ich mal sagen, dass 99 % unproduktiv gearbeitet habrn. Im Westen wäre fast alle liquidiert worden. Und der Staatsanwalt hätte Anklage wegen Konkursverschleppung erhoben.

Es macht auch keinen Sinn sich am duennen Grashalm-der
gescheiterten Versuche Anderer- hochzuziehen, um somit seinen
maroden eigenen Standpunkt zu festigen.
Nur wer nicht sehen will, was auf Ihn zurollt. Und wer nicht
Hoehren will, was man ihm sagt. Und wer nicht faehig ist sich
mit der Problematik auseinanderzusetzten, bzw. das puzzle
richtig zusammenzusetzten, um den tuts mir leid.

Hätte die ganze Welt das DDR-Prinzip gehabt, wäre innerhalb von einem halbem Jahr die Weltwirtschaft zusammengebrochen.
Grüße
Raimund

Und wenn ich es hier nicht sagen darf, dann wirds ein anderer
tun an meiner stelle.
Gleich welcher herkunft, ob Ostdeutscher Argentienier,
Australier, endlos weiterlaufende Liste Wirtschaftlich
gebeutelter Staaten.

Was „wir“ brauchen ist ein konstrucktives vernuenftiges
Miteinander,
kein skrupelloses Inhalieren[overdose].

Es gibt keine Alernative zur Wirtschaft! So, wie ein Betrieb, der unproduktiv arbeitet pleite geht, so kann auch ein Staat pleite gehen. Der Unterschied liegt nur darin, dass der marode Staat sich durch eine Währungsreform oder einem Systemwechsel saniert. Ebenso, wie alle Staaten sich z.Zt. mit Hilfe der Inflation entschulden. Das war schon immer so. Und die braven Bürger kaufen dann ganz besonder Bundesschätzchen. Der Staat reibt sich die Hände.
Grüße
Raimund

Hi,

Die Menschen
brauchen Schulen, sie brauchen Arbeit, um sich ihre eigenen
Lebensgrundlagen zu schaffen und sie brauchen eine
funktionierende Verwaltung und eine funktionierende Justiz aus
eigenen Leuten. Um das auf die Füße zu stellen, brauchen wir
nichts Neues zu erfinden. Das Vorgehen der 4 Besatzungsmächte
nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland kann insofern als Vorlage
dienen, daß man sich um Wirtschaft und Verwaltung kümmert.

Der Gag an der Geschichte ist, dass die industrielle Struktur in D nach dem 2. WK viel weniger zerstoert war als allgemein angenommen. Ausserdem war durch die forcierte Kriegswirtschaft Know-How in moderner Produktion (nach damaligem Stand) auf breiter Basis vorhanden. Plus, West-D verdiente fleissig an den weiter laufenden Kriegen in Korea und Suedostasien, der wesentliche Motor des Wirtschaftswunders.

Und nun vergleichen wir das mit der Situation im Kongo: Infrastruktur auf Abtransport von Rohstoffen ausgerichtet, mehr als 100 Jahre permanenter interner (Buerger-)Krieg, erst durch die Kolonialmacht angeheizt, dann durch Geheimdienste, Rohstoffkonzerne, lokale Politiker und angrenzende Staaten, dadurch und durch den praktizierten zwischenstaatlichen Rassismus kaum Bildung, kaum Gesundheitsversorgung, kaum „zivile“ Infrastruktur, und der Weltmarkt ist dicht. Alle Produktion, die im Kongo teuer aufgebaut werden koennte, kann und wird im Norden durch bessere Auslastung der vorhandenen Ueberkapazitaeten geleistet. Kein Exportschlager, keine Nationalwirtschaft. Game over.

Das heisst, keine Arbeit. Damit keine (Lohn-)Steuern, also kein stabiler Staat, also kein Rechts- oder gar Parteiensystem. Von Demokratie ganz zu schweigen.

Alles geschieht zunächst kontrolliert, ob Gründung einer
Partei, eines Unternehmens oder was auch immer. Mit dem Aufbau
demokratischer Strukturen und Keimzellen funktionierender
Verwaltung muß alles Zug um Zug in die Hände Einheimischer
gegeben werden.

Also den hierzulande vorhandenen Stand des buerokratischen Stillstandes, mitsamt Otto-Katalog, Hartz-Reform und Agenda 1810 in eine dafuer nicht geeignete Umgebung exportieren. Das ist noch laecherlicher als die Drogenschmuggelschuetzer im Balkan und Afghanistan.

Militärische Schmuseeinheiten, die um
Vertrauen bitten, braucht man dafür nicht. Militärisches Droh-
und Gewaltpotential - aber keine fahrenden, ungeschützten
Zielscheiben - sind nützlich, wo die landeseigenen Strukturen
noch nicht funktionieren.

Der Witz im Irak und teilweise in Afghanistan ist, dass diese Strukturen gerade zerstoert wurden. Afghanistan: Die „Kommunisten“ hatten, mit Unterstuetzung der Sowjets, das Land im Griff, auch gegen die durchgeknallten Gotteskrieger. Diese und ihr Opiumanbau setzten sich erst nach Lieferung von Stinger-Raketen durch. Auch die Taliban hatten, wenn auch opiumfinanziert, eine landesweite Verwaltung aufgebaut und die sog. Nordallianz im Griff. Irak: war schon ein 2. Welt-Staat, finanziert aus den Oeleinkommen, bevor das alles in 23 Jahren Krieg den Bach runter ging.

Es ist bezeichnend, dass diese, vormals vorhandenen, Strukturen nicht wiederbelebt werden koennen, auch mangels Perspektive.

Haßschürende, geifernde religiöse Fanatiker und gewaltbereite
Kriminelle finden massenweise Zulauf, wenn die Menschen
hungern, keine Arbeit haben und systematisch dumm gehalten
werden.

Dummerweise werden diese vom Westen, wenn auch nicht ganz so offen, gefoerdert. Mujaheddin, Taliban, UCK, Izetbegovic, auch Arafat. Im Kongo sehr beliebte Waffen sind deutscher Produktion. Es ist dies die eine Welt des Marktes.

Das Engagement der so geköderten Menschen geht bis zur
Selbstopferung, ist also schier grenzenlos.

Die mit der Selbstaufopferung sind meist nicht hungrig, und auch besser gebildet als der umgebende Durchschnitt. Vielleicht oeffnet diese Lage die Augen fuer die Aussichtslosigkeit.

In konstruktive
Bahnen gelenkt, eben nicht auf der Schiene machtbesessener
und/oder religiöser Spinner, ist bei den Menschen Energie ohne
Ende vorhanden. Sie werden ohne Murren 60 und mehr Stunden die
Woche arbeiten, um eine eigene Existenz, ein kleines Gewerbe
aufzubauen, um ihre Kinder zur Schule zu schicken, um zu
akzeptablen Lebensgrundlagen zu kommen.

Du suchst wohl gerade neue Sklaven? Sie sollen ihr Leben der Marktreligion opfern, Sippenhaft bis ins siebte Glied, und was versprichst Du ihnen: das Ueberleben im Elend. Und 60 Wochenstunden in irgendwelchen Klitschen schuften, mit nicht als Aussicht, als morgen weiterzuschuften, ist Elend.

Militär braucht man auch. Aber
nur, um dem Treiben von Rattenfängern nötigenfalls gewaltsam
ein Ende zu setzen. Ich bin davon überzeugt, daß der Aufbau
ohne Militär nicht zu bewerkstelligen ist, wenn man der Gefahr
vorbeugen will, daß alle Mühe von Gewalttätern und Chaoten
zunichte gemacht wird. Es ist aber nur eine sichernde
Funktion, die mit fortschreitendem Aufbau des zivilen Sektors
überflüssig wird.

Will sagen, die im Hintergrund verschwindet, um als allgegenwaertige dunkle Drohung weiterzubestehen. Es ist aber zweifelhaft, dass mit allem Militaer der Welt in Afrika und bald auch andernorts, buergerliche Verhaeltnisse herbeigeschossen werden koennen. Rein wirtschaftlich ist das auch nicht wuenschenswert, da der gegenwaertige Zustand die Rohstoffbeschaffung sichert und die Bevoelkerung bindet. Die verschiedenen Privatarmeen sollen beim Abstecken ihrer Claims eben nur nicht allzusehr ueber die Straenge schlagen.

Beim Aufbau eines Landes mit allen für die Menschen
erforderlichen Strukturen muß man in der Größenordnung von
Jahrzehnten denken. Ohne eine Entwicklungshilfe, die alle
Bereiche des zivilen Lebens unter den landestypischen und
kulturellen Voraussetzungen erfaßt, sollte man die Soldaten
lieber gleich nach Hause holen und die Menschen sich selbst
überlassen.

Ja, letzteres konsequent umgesetzt wuerde wirklich helfen. Das wuerde freilich auch heissen, den Kreislauf Rohstoffe gegen Waffen wirksam zu unterbinden. Nur findet der auf halbstaatlichem bis terroristischem Niveau statt, koennte wohl auch nur auf diesem Niveau bekaempft werden. Und seit wann interessieren auf zwischenstaatlichem Niveau die Beduerfnisse der Menschen, wenn keine Kaufkraft dahintersteht?

Staatsdiener ohne eine Wirtschaft, die
das letztlich alles bezahlt, können nicht bezahlt werden. Also
auch an dieser Stelle das Erfordernis von
Wirtschaftshilfe/Entwicklungshilfe.

Eben. Transferieren wir die gesamte Autoproduktion von Europa nach Afrika. Saemtliche geplante High-Tech-Investitionen ebenfalls. Und wenn die Leute so scharf auf Waffen sind, warum dann nicht auch die Metall- und Waffenindustrie. Rheinmetall und Krauss-Maffei nach Zentralafrika, nur die Maschinen, nicht die Mensche, das sollen ja Einheimische machen.

Moralisch finde ich ja gut, was Du forderst, aber es geht an der Realitaet vorbei. Arbeit und Wirtschaft gibt es nur, wenn sie am Weltmarkt besteht, also insbesondere, wenn hochwertige Waren exportiert werden. Nur da gibt es schon jede Menge anderer Volkswirtschaften, die das auch wollen und vor allem auch schon koennten und nur an billigen Rohstoffen interessiert sind.

Ciao Lutz

Hallo Raimund,

Mit Militär schaffe ich Feinde, mit
Helfern Freunde.

Dann müßten die Amis mit ihrem weltweiten Kapitalexport doch
nur noch Freunde haben. Da scheint an deiner Aussage
irghendwas nicht ganz richtig zu sein, denke ich.

Kapital ungleich Helfer, das solltest Du als aufrechter Sozialdemokrat wissen. Ausserdem importieren die USA Kapital und Warenstroeme und exportieren Schulden und Inflation.

Noch eins hoeher: die manchmal gar nicht so staatsfernen NGOs geraten zunehmend ins Zwielicht, sind auch oefter mal am Schueren eines Konflikts beteiligt. Nicht jede Hilfe ist willkommen, weil sie manchmal wie die Hilfstruppe des Imperiums (USA+NATO) aussieht.

Ciao Lutz

Hallo Lutz!

… aber es geht an
der Realitaet vorbei. Arbeit und Wirtschaft gibt es nur, wenn
sie am Weltmarkt besteht, also insbesondere, wenn hochwertige
Waren exportiert werden.

Diese Aussage stimmt für die gesättigten Märkte der hochentwickelten Industriestaaten, deren Produktivität den Bedarf der eigenen Bevölkerung um ein Mehrfaches übersteigt.

In Entwicklungsländern, insbesondere wenn diese seit Jahrzehnten von Bürgerkriegen wirtschaftlich am Boden liegen, geht es nicht in erster Linie um die Produktion von Exportartikeln. In diesen Ländern brauchen die Menschen elementare Güter für das tägliche Leben. Da werden Tische und Stühle gebraucht und natürlich viele Handwerker, die diese Gegenstände herstellen. Dort braucht man kein Geld zum Import von Designermöbeln. Tisch und Stuhl lassen sich auch zur Überraschung mancher Leute ganz ohne CNC-Vollautomaten produzieren. Die Menschen brauchen Schuhe, Schulbücher, Behausungen, Nahrungsmittel. Letztere müssen nicht zwingend von Dr. Oetker kommen. Die Leute brauchen eine eigene Landwirtschaft und es ist dabei sowas von egal, ob das nun weltmarktfähige Produkte sind oder nicht.

Im Moment verhungern viele Menschen und viele haben Arbeit und eigene Versorgung längst vergessen. Angesichts solcher Zustände ist das Gerede von Weltmarkt und Export nur hohler Alibi-Einwand Unwilliger.
Viele Menschen in den Bürgerkriegsländern haben nichts. „Nichts“ ist wörtlich zu nehmen. Was soll in solchem Zusammenhang akademisches Gerede über die Leistungsfähigkeit irgendwelcher anderer Volkswirtschaften?

Gruß
Wolfgang

Hallo Lutz!

… aber es geht an
der Realitaet vorbei. Arbeit und Wirtschaft gibt es nur, wenn
sie am Weltmarkt besteht, also insbesondere, wenn hochwertige
Waren exportiert werden.

Diese Aussage stimmt für die gesättigten Märkte der
hochentwickelten Industriestaaten, deren Produktivität den
Bedarf der eigenen Bevölkerung um ein Mehrfaches übersteigt.

Diese Aussage gilt fuer jeden kapitalistischen Markt, d.h. fuer einen, der insbesondere einen Arbeits(kraefte)markt einschliesst. Es ist eigentlich eine einfache Rechnung, vielleicht zu einfach, um ernst genommen zu werden. Der Staat hat eine arbeitende Bevoelkerung. Diese stellt einen Monat lang Waren her, verwaltet, … und erhaelt am Ende des Monats einen Gesamtlohn/gehalt. Damit geht sie die produzierten Waren einkaufen. Aus dem Verkauf der Waren muss aber nicht nur die Lohnsumme zurueckgewonnen werden (auch die Steuern fuer staatlich Angestellte), sondern auch noch ein Gewinn. Die zur Gewinnsumme gehoerigen Waren muessen also mit Geld bezahlt werden, das von „aussen“ kommt. Ich kenne dazu nur den Export und eine staendig steigende Verschuldung, privat und staatlich. Weitere Verschuldung faellt fuer die 3. Welt aus, mangels Kreditgeber, bleibt also nur der Export.

In Entwicklungsländern, insbesondere wenn diese seit
Jahrzehnten von Bürgerkriegen wirtschaftlich am Boden liegen,
geht es nicht in erster Linie um die Produktion von
Exportartikeln. In diesen Ländern brauchen die Menschen
elementare Güter für das tägliche Leben. Da werden Tische und
Stühle gebraucht und natürlich viele Handwerker, die diese
Gegenstände herstellen.

Richtig. Und solange auf Steinzeitniveau (Holz, Steine, Schnuere, damit kann man eine Menge machen) fuer den eigenen Bedarf produziert wird, kein Problem. Nur dann gibt es auch keinen Nationalstaat mit seinen Repressions- und Verwaltungsinstitutionen, also auch keine Demokratie. Denn die Institutionen muessten ja versorgt werden, also muessen die Menschen gezwungen werden, Steuern zu zahlen, also muessen diese fuer den Markt produzieren.

Dort braucht man kein Geld zum Import
von Designermöbeln. Tisch und Stuhl lassen sich auch zur
Überraschung mancher Leute ganz ohne CNC-Vollautomaten
produzieren.

Das ist schon wieder fast falsch. Designermoebel ok, aber eine Ebene tiefer das, was man hierzulande im Baumarkt vorfindet.

Die Menschen brauchen Schuhe, Schulbücher,
Behausungen, Nahrungsmittel. Letztere müssen nicht zwingend
von Dr. Oetker kommen. Die Leute brauchen eine eigene
Landwirtschaft und es ist dabei sowas von egal, ob das nun
weltmarktfähige Produkte sind oder nicht.

Das ist ueberhaupt nicht egal, solange das Land fuer den globalen Markt offen ist und die Leute Geld zum Steuern zahlen brauchen. Weil die, die aus Steuern oder industrieller Produktion bezahlt werden, gehen auch in den naechsten Supermarkt, und finden dort Dr. Oetker und jede Menge anderer z.B. mit EU-Exportsubventionen produzierter Lebensmittel. Gegen die, d.h. gegen die Subventionen und das europaeische Produktivitaetsniveau muss dein Bauer ankommen. Das kann er nicht auf Steinzeitniveau, also lebt er in Elend auf dem (kargen) Land oder versucht sein Glueck in der Stadt. Die guten Boeden gehen an die, die Steuern zahlen, also Grossgrundbesitzer und Agrarmultis, die dann fuer den *Export* produzieren, billige Bananen/Orangen/chemische Grundstoffe fuer Europa. Auch mit denen konkurriert dein Bauer.

Im Moment verhungern viele Menschen und viele haben Arbeit und
eigene Versorgung längst vergessen.

Das verstehe ich jetzt nicht, Leute die noch nie einen Arbeitsvertrag gesehen haben, koennen die Lohnarbeit nicht vergessen.

Und die Leute hungern und koennen sich nicht selbst versorgen, weil die guten Boeden entweder vermint sind oder von Agrar-Multis genutzt und mit Waffengewalt verteidigt werden. Wo war das doch, wo die Hungernden neben Vieh lagerten, das zu billigem Hundefutter fuer Europa verarbeitet wird, und die Hilfslieferungen werden von der Soldateska requiriert, die das Vieh bewacht?

Angesichts solcher
Zustände ist das Gerede von Weltmarkt und Export nur hohler
Alibi-Einwand Unwilliger.

Nein, es ist eine Schranke fuer jede "Entwicklungs"hilfe. Kapitalismus schadet Ihrer Gesundheit und bedroht Ihr Leben.

Viele Menschen in den Bürgerkriegsländern haben nichts.
„Nichts“ ist wörtlich zu nehmen. Was soll in solchem
Zusammenhang akademisches Gerede über die Leistungsfähigkeit
irgendwelcher anderer Volkswirtschaften?

Weil das die „Zwickmuehle“ darstellt. Haetten sie Geld, also eine kaufkraeftige Nachfrage, wuerden sie sofort mit Billigprodukten aus den bestehenden Industriestandorten zugeschuettet. Das ist auch teilweise so an den Rohstofftrassen zu finden. Nur haette damit jede einheimische (weiterverarbeitende, Konsumgueter-) Industrie nicht mal eine Chance, auf dem lokalen Markt Fuss zu fassen. Damit kommen die Leute auch nicht an Geld und alles bleibt, wie es war.

Ciao Lutz