Deutsche Zahlwörter

Die Aussprache von zweistelligen Zahlen ist in der deutschen Sprache schlecht.
Nehme mal Zahlen mit 5  wie z.B. 35 oder 75 .
Oder nehme Zahlen mit einer anderen 2. Zahl wie z. B.  72  oder  28 . So wie schreibt
man die Zahlen ? 
fünfunddreißig , fünfundsiebzig , zweiundsiebzig , achtundzwanzig .

ABER : Wie spricht der Löwenanteil der deutschen und vielleicht auch der meisten in Deutschland lebenden Ausländer diese Zahlen tatsächlich aus. Ich versuche mal die Zahlen entsprechend der Aussprache nach zu schreiben.
fün mon dreißig , fün mon siebzig , zwei nen siebzig , acht nen zwanzig .  Ich arbeite daran seit einiger Zeit , an meiner eigenen Aussprache. Ich spreche so korrekt wie ich kann. Und manchmal gucken Leute entwas groß, wenn ich so korrekt spreche. 

Was ich dargestellt habe, ist Dir das auch schon aufgefallen ? Wie kommt es zu dieser verwaschenen Aussprache, wie lange spricht die Bevölkerung schon so falsch und wie könnte man eine Kampagne für eine besseren Aussprache starten. Ich wette, ein Großteil könnte 35 nicht in Buchstaben schreiben.  Danke !  Schönen Gruß von Heymann !

Hallo!

Sie geschrieben sieht es nicht nur blöd aus,so würde es auch wirklich komisch klingen.

nur, wer spricht so ?

Fünf-und -dreißig

so exakt betont sagt es keiner(nicht mal einer aus Hamburg oder Hannover). Ist mir nicht als Klang im Ohr hängen gebleiben. Und es wundert mich nicht, die angesprochenen stutzen und denken „Hat der einen Spachfehler, stottert er, muss langsam sprechen ?“

das verbindende „und“ wird sprachlich verschliffen und verkürzt.

man hört z. B.  " fünf- un-dreißig "

oder  "fün-fun-dreißig "

Und es ist nicht falsch so zu sprechen, es wäre nur falsch es so zu schreiben !
Und die These, diejenigen, die so sprechen, könnten es nicht korrekt schreiben, stütze ich nicht.

Du hast ja die ganzen mundartlichen,regionalen Aussprachen gar nicht bedacht.
Sind die denn etwa falsch ?

mfG
duck313

Hi,

wenn wir das Wort „falsch“ schon benutzen wollen, dann sprechen wir nicht falsch, wir schreiben falsch, immrhin war die Sprache ja zuerst da, und die Schrift soll sie ja wiedergeben. Nur würde man die Schrift immer der Sprache anpassen wollen, käme man aus der Arbeit gar nicht mehr heraus. Außerdem würde man die Leute verwirren, siehe die letzte Rechtschreibreform, und die hat ja immer noch nicht dazu geführt, dass wir schreiben, wie wir sprechen (wir schreiben „schreiben“ und sagen „schreibm“, schreiben „Pferd“ und sagen „Färt“, schreiben „Bauer“ und sagen „Baua“)
Und da haben wir an das wichtigste noch gar nicht gedacht: jede Region hat ihren eigenen Dialekt, der sich für die übergroße Mwehrzahl der Sprecher nicht komplett verbergen läßt… wo kämen wir hin, wenn wir alles per Schrift festlegen wollten? In Bayern heißt 50 „fuchtsg“, in Sachsen „fuffdsch“.

Andere Sprachen haben es anders gelöst. Frankreich und England haben seit Ewigkeiten keine Rechtschreibreform mehr gemacht. Das hat zur Folge, dass Die Aussprache eines Buchstaben eher von seiner Umgebung abhängt als von ihm selbst (G. B. Shaw hat sich mittels der von ihm erfundenen Schreibweise „ghoti“ für „fish“ darüber lustig gemacht. „gh“ aus „tough“, „o“ aus „women“ und „ti“ aus „nation“)

Da haben wir doch vergleichsweise geringe Probleme.

Für Dich: willst Du möglichst wie ein Deutschmuttersprachler klingen . sag „fümundreißich“ für 35. Willst du sofort als Ausländer erkannt und vielleicht für einen Spinner gehalten werden, sag „fünfunddreißig“… mit g am Ende.

die Franzi

wir sollen nicht so schreiben wie wir falsch aussprechen, sondern wir sollen so sprechen wie wir es auch korrekt schreiben bzw. wie es richtig heißt. Unkorrekte Aussprachen sind hier in Bremen wo ich lebe alleine aufgrund der Mundfaulheit der Bremer schon die Umgangssprache. Zahlwortaussprachen wie fünmondreißig höre ich in der ganzen Republik. Das bleibt auch so. Ich halte nichts von Dialekten, Mundarten, Akzenten und falschen Aussprachen. Ich spreche korrektes Deutsch. Meine Frau sagt zu mir, Du bist doch Bremer, dann spreche doch Bremer Snack. Dann sage ich, genauso gut bin ich auch Deutscher und kann korrektes Deutsch sprechen. Ich stehe dazu.
Übrigens bin ich kein Beamter.
Heymann !

Hi,

na dann, viel Spaß :smile:

Für oder gegen Mundarten, Dialekte tc zu sein, hat ungefähr so viel Wirkung wie die Überzeugung, die Erde sei flach: auch wenn man noch so sehr das Gegenteil glaubt oder befürwortet, die Erde ist (nahezu) rund, und es gibt Dialekte, Akzente und Mundarten.

Aber damit Du wenigstens hier verstanden wirst und Antworten auf Deine Fragen / Postings nicht allzuviel Ärger auslösen: welche Rechtschreibung und welchen Stand des Duden hinsichtlich des Wortschatzes befürwortest Du denn? Majonäse ist aktuell korrekt, und laut aktuellem Duden ist Recht haben die richtige Schreibung, auch wenn man dasRecht nicht besitzen kann wie ein Auto…

Oder bist du gar Uwe im neuen Gewand?

die Franzi

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Bühnendeutsch
Moin Heymann,

sich mit Dir zu unterhalten muss dann wohl das Gefühl verleihen, man spräche mit einem Nachrichtensprecher - eine gruselige Vorstellung!

Pit

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die meisten Nachrichtensprecher, die ich bisher im Fernsehen gesehen hatte, schienen mir nette Menschen zu sein, die außerdem in der ganzen Republik verstanden werden.
Warum ist das eine gruselige Vorstellung ?

Plädoyer für die Varietäten und deren Aussprache
Hallo…das ist eine etwas flapsige Form einer Anrede:smile:)

egal, wie „korrekt“ du Deutsch sprichst - ich spreche auch ziemlich astreines Hochdeutsch, wenn ich will, werden wir einander dennoch als „Deutscher“ und als „Österreicherin“ erkennen - und wir beide gemeinsam werden auch einen Hochdeutsch sprechenden Schweizer - dochdoch, die gibt es:smile:) erkennen.

Das wirst du doch vermutlich nicht bestreiten?

Das sind die regional gefärbten Töne, die auch der Hochsprache, bzw. der Regionalsprache eigen sind. Und hat noch lange nichts mit Dialekt und Mundart zu tun - beides übrigens, Gott sei Dank, wissenschaftliche Teilgebiete der deutschen Sprache, die man an jeder besseren Universität studieren kann. Und wer sich nicht mit Mundart und Dialekt beschäftigt, dem entgehen etymologisch wichtige Zusammenhänge, da in den allermeisten Fällen die mundartlichen Varietäten der deutschen Sprachen die älteren sind!

Gingen die von dir „angeprangerten“ Dialekte verloren, gingen ganze regionae Wortschätze verloren und die Sprache verarmte mehr noch, als sie das ohnehin schon durch das grottenschlechte TV-Einheitsdeutsch erdulden muss und dem man in deutschsprechenden Ländern ja ohnehin nicht entkommt.

Auch die Hochsprache hat „verschliffene“ Konsonanten, leicht verschluckte Vokale…hätte sie das nicht, würde sie von uns sofort mit einem „Nicht-Deutschsprechenden“ assoziiert werden, der sich redlich bemüht.

Wenn du dich wirklich „vervollkommnen“ willst, wirst du jegliche natürlich Sprachmelodie verlieren und irgendwann werden dich „die Einheimischen“ vermutlich für einen Ausländer halten, der sehr gut, aber eben auch sehr bemüht Deutsch spricht.

Ähnlich, wie es den armen Skifahrer/innen unserer vier der gemeinsamen Sprache mächtigen Länder geht, wenn sie von den Managern und TV-Anstalten gezwungen werden, Hochdeutsch zu reden, statt ihres natürlichen Bairischen, (Süd-) Tirolerischen oder Rottentalerischen.

Und immerhin wurde das Bairische, das du sicherlich als „nicht korrekt“ empfinden würdest 2009 von der UNESCO als schützenswert eingeordnet. Dazu gehören der gesamte oberdeutsche Sprachraum, ganz Österreich mit Ausnahme Vorarlbergs, Südtirol, diverse Sprachinsel und das Vogtland (Sachsen).

Das alles ist ein so hochkomplexer und spannender Bereich, dass mir alle Leid tun (sorry), die auf einer sprachliche Einheitssprache bestehen - und sei sie noch so korrekt.

falls du dennoch Lust darauf bekommen haben solltest:
http://www.regionalsprache.de/

MIt freundlichem Gruß, Maresa

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Kommunikativer Horror
Die Vorstellung ist deswegen gruselig, weil ich nicht das Gefühl hätte, mich mit einem Menschen zu unterhalten, sondern mit einem Sprechautomaten zu kommunizieren. Mit einer Maschine, die man mit schön formulierten Floskeln in Normgrammatik programmiert hat, die sie nun in hochdeutscher Standardlautung loslässt, völlig emotionslos.
Wenn ich dann z.B. früge: „Wo is’n das Problem bei der Sache?“ , dann würde man mir auf Nachrichtensprecherisch antworten: "Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mich dazu nicht äußern, weil mir die notwendigen Hintergrundinformationen fehlen, statt einfach zu sagen „Ach weißde, ich weiß es auch nich“ :wink:

Ich hoffe doch sehr, dass berufsmäßige „Öffentlichkeitssprecher“ in ihrer privaten Umgebung auch einen privaten Umgangston annehmen können, mit allem, was dazu gehört: Vokabular, Satzbau, Aussprache, emotionale Untertöne, variable Satzmelodie, regionale Färbung, usw …

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Servus, Pit,

Ich hoffe doch sehr, dass berufsmäßige
„Öffentlichkeitssprecher“ in ihrer privaten Umgebung auch
einen privaten Umgangston annehmen können, mit allem, was dazu
gehört: Vokabular, Satzbau, Aussprache, emotionale Untertöne,
variable Satzmelodie, regionale Färbung, usw …

Ich versichere dir, sie können das, sie genießen es und die meisten haben eine ähnliche Lust an Dialekten, am Formulierungsgenuss, an Sprachspielereien und vor allem an Sprechvarianten.

Und es ist immer wieder positiv verblüffend, wie gut sie alle ihr Heimatidiom beherrschen und es stolz teilweise eben auch in der Öffentlichkeit, wenn auch nicht vor dem Nachrichtenmikrophon, verwenden.

Das alles gilt übrigens auch für die meisten Schauspieler unseres „Staatstheaters“*** und George Tabori verwendete als Probenmodus in seinen Inszenierungen sogar öfter die Anweisung: „und jetzt mal alles im jeweiligen Heimatdialekt“ - was den Herren V. u. K. sowie anderen ziemlich viel Spaß machte, aber eben auch zu einem „lockeren, nicht geschraubten“ Umgang mit der Sprache führte, bei gleichzeitiger höchsten Genauigkeit und Konzentration, die durch die „Übersetzung“ erforderlich war.

Und das funktioniert von Aristophanes und Shakespeare über den Geheimrat (wie der wohl über das Thema mit uns diskutieren würde, bei seinem Dialekt…*gg*) bis zu den Autoren unserere Zeit.

Selbst manche Probenschwierigkeit konnte gelegentlich überwunden werden, indem man die Acteurs im Dialekt und in eigener Formulierung sprechen ließ - übrigens auch eine an Schauspielschulen geübte Praxis. Greade schwierigste Texte - ich denke da mit schaurig-schöner Gänsehaut an den geliebten Kleist - lassen sich sich so im Probenstadium maulgerecht zerbröseln und werden „verständlicher“.

Genug aus dem Nähkistchen geplaudert - wir wollen doch nicht den Mythos zerstören…odr?

An guads Nächtle dir, J.
*** is grad a urdentlichs Theata um unsa Theata:frowning:((

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OT
Servus

einen Hochdeutsch sprechenden Schweizer - dochdoch, (…) gibt es:smile:)

Das stimmt! Ich habe sogar schon einmal mit ihm gesprochen! :wink:

Grinsegruss a. d. OCH
der 13er :wink:

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Sali,

Das stimmt! Ich habe sogar schon einmal mit ihm gesprochen!

Aha, der Herr führen Selbstgespräche?
Ab einem gewissen Alter soll das bedenklich sein…sag ich mir immer…*lach*

Mitgrinsender GadW4tel
die Fixierende:smile:)