Rund 3000 Hochschullehrer, etwa vier Fünftel ihrer Zunft, unterzeichneten im Oktober 1914 eine Erklärung, in der es heißt: „In dem deutschen Heere ist kein anderer Geist als in dem deutschen Volke, denn beide sind eins, und wir gehören auch dazu.“ Der „Geist des August 1914“ überwältigte nicht nur den Kaiser, seine Generäle und die Politiker,
sondern besonders die Wissenschaftler, Schriftsteller und Bildungsbürger des Landes.
„Der Krieg ist groß und wunderbar“, jubelte der Soziologe Max Weber.
„Krieg“, schrieb Thomas Mann, „es war eine Reinigung, Befreiung, was wir empfanden, und eine ungeheure Hoffnung.“ ( - Der Spiegel 2011 - )
Weiss einedr mehr zu dem Verhaeltnis Intellektueller zum Kaiserreich und zum „Waffengang“ 1914. Und weiss jemand, wie es um dieses Verhaeltnis in Laendern wie UK, Frankreich stand?
Weiss einedr mehr zu dem Verhaeltnis Intellektueller zum
Kaiserreich und zum „Waffengang“ 1914.
dazu gibt es ein lesenswertes Taschenbüchlein:
Hübinger / Mommsen (Hrsg.)
Intellektuelle im Deutschen Kaiserreich
Frankfurt, Fischer 1993
ISBN 3596113229 Buch anschauen
Und weiss jemand, wie
es um dieses Verhaeltnis in Laendern wie UK, Frankreich stand?
In Bezug auf „patriotische“ Unterstützung des Krieges nicht anders als in Deutschland. Was ‚den Deutschen‘ das Augusterlebnis, war ‚den Franzosen‘ ihre union sacrée. Die Engländer hatten zwar keinen eigenen Namen dafür, aber ebenfalls keinen Mangel daran. Die Russen hatten ihren Panslawismus und die Serben den großserbischen Nationalismus.
„Krieg“, schrieb Thomas Mann, „es war eine Reinigung, Befreiung, was wir empfanden, und eine ungeheure Hoffnung.“ (- Der Spiegel 2011 - )
Es müssen ja unheimlich verkrustete Strukturen geherrscht haben, wenn sie das so empfanden. So dass es nicht vor und nicht zurück ging ohne einen zerstörerischen Befreiungsschlag.
Es müssen ja unheimlich verkrustete Strukturen geherrscht
haben, wenn sie das so empfanden. So dass es nicht vor und
nicht zurück ging ohne einen zerstörerischen Befreiungsschlag.
der letzte Krieg war über 40 Jahre her, verklärt und relativ kurz / verlustarm, zumindest an dem was kommen sollte und nicht von jedem erahnt werden konnte.
Bis 1914 war Krieg eher ein sportgeistliches Kräftemessen, wenn auch auf Leben und Todt der Kombatanten. Die respektvolle Behandlung gefangener Ofiiziere, selbst bei den Russen im WKII sagt zudem viel über die Sicht der Oberschicht.
Das „Nationalgefühl“ war damals in allen Ländern der Welt zu finden.Man war Brite,Schotte,Ire usw. und die Fehden von damals ziehen sich ja heute noch hin.
Wen wundert es,denn die Schulen sorgten ja für Linie,anders denken wurde am Anfang mit dem Rohrstock und später mit schlechten Noten bestraft.
Und weiss jemand, wie
es um dieses Verhaeltnis in Laendern wie UK, Frankreich stand?
In Bezug auf „patriotische“ Unterstützung des Krieges nicht
anders als in Deutschland.
Über de Gaulle habe ich mal gehört, dass er davon schwärmte, „… im Abendlicht auf dem Getreidefeld zu sterben …“ (sinngemäß). Als er dann aber sah, wie dieses Sterben wirklich war, war er schnell davon geheilt.
Und auch Deutschlandradio.de befasst sich mit dem „Geist“ dedr Kuenstler zum 1. WK.:
Deutschlandfunk | Lange Nacht | Zerrissen nach allen Seiten - Samstag, 5. April 2014 23:05 Uhr „Es war Reinigung, Befreiung, was wir empfanden, und eine ungeheure Hoffnung.“ - Nicht nur Thomas Mann verklärte den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 als „Großen Krieg“. Er fiel in eine Phase außergewöhnlicher Vitalität und der Gründung von Avantgarde-Bewegungen in den Künsten und beeinflusste mehr als jeder andere Konflikt das Werk der Künstler, die ihn erlebten.
Nicht nur
Thomas Mann verklärte den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914
als „Großen Krieg“.
„La Grande Guerre“ ist heute noch in Frankreich eine übliche Bezeichnung. Mit „Verkärung“ hat das nichts zu tun. Ansonsten - ein anderer, französischer Nobelpreisträger erklärte diese merkwürdige Faszination: „Der Krieg ist trotz seiner Schrecken eigentlich nicht unpopulär. Er begünstigt und entwickelt Triebe, die bei den Menschen sonst zu schlummern pflegen. Die Rohheit, der Blutdurst, die Freude, ja sogar der Rausch des Tötens wurzeln so tief im Innersten der Sterblichen, daß sie leicht wieder zutage treten“ (Marcel Le Goff, Gespräche mit Anatole France 1914 - 1924). Und 1922 schrieb dieser klarsichtige Mann in l’Humanité: „On croit mourir pour la patrie; on meurt pour les industriels.“
Aber natürlich hatte Frankreich auch Intellektuelle wie Charles Maurras, Maurice Barrès oder Leon Daudet … Und so, wie der Krieg in Deutschland nicht nur Jüngers ‚Stahlgewitter‘, sondern auch Rémarques ‚Im Westen nichts Neues‘ hervorbrachte, gab es in Frankreich ‚Le Feu‘ von Henri Barbusse.
Pauschale Urteile über „die Deutschen“ oder „die Intellektuellen“ gehen an der Sache vorbei. Und sie verdecken, dass zunächst und vor allem nach persönlicher Verantwortung zu fragen ist. Und da ist für die politische Geschichte ein Moltke oder ein Poincaré allemal ein interessanteres Objekt als ein Thomas Mann - trotz dessen bedeutenden Stellenwertes in der Literatur geschichte.
Also was die „Verantwortung“ fuer den 1. WK. betrifft, da hat ja Christopher Clark sehr schon in „Die Schlafwandler“ aufgezeigt, dass alle beteiligt waren und quasi tolpatschig hineingeschlittert sind.
Aber zum Thema Geist/Kuenstler und deren ansichten zum Ausbruch des Krieges fand ich insofern interessant, weil man da schoen erkannt hat, dass auch solche Leute (nicht nur der Arbeiter oder die Hausfrau) durchaus sehr positives von diesem Kriege abgewinnen konnten.
Schau Dir die Doku der ARD mal an… faszinierend!!
Interessant fand ich auch, dass sowohl beim „Volk“, als auch spaeter beim „Geist“
eine gewisse ernuechterung und Relativierung breit machte…
nicht nur bei Thomas Mann…
Zunächst spricht Ernst Jünger, damals Anfang 20, in seinen Briefen noch pubertär-großspurig wie ein Kind, das im Wald pfeift. Er betont immer wieder, dass ihn nichts schocken kann. Gegen Kriegsende finden sich nachdenkliche Töne. Lesen Sie mehr unter: http://www.deutschlandradiokultur.de/erster-weltkrie…