Hallo Isabelle
Einmal vorweg - genau weiss ich nicht, wie deine Chancen stehen, ich schreib jetzt mal alles hier rein, was mir zu deinem Thema einfällt:
Grundsätzlich sind Rechtsthemen ja eher sehr landesspezifisch, insofern weiss ich nicht,wie es aussieht für dich in der Schweiz. Vielleicht wäre es gerade interessant jemanden wie dich zu haben an Stellen, wo man auch das Deutsche Rechtssystem braucht - es gibt da ja bestimmt Jobs, wo der Blick über den Tellerrand gewünscht ist.
Grundsätzlich studieren in der Schweiz realativ wenige Menschen auf dem ersten Bildungsweg. Dem gegenüber stehen relativ viele Verwaltungsjobs (der ganzen Kantone) und relativ viele Firmen, die ihren Firmensitz in der Schweiz haben. Gut ausgebildete Fachkräfte sind also immer gern gesehen, wenn sie sich an die örtlichen Bedingungen anpassen.
Insgesamt weiss ich, dass relativ viele Leute in der Schweiz wohl „JUS“ studieren, wenn sie nicht so recht wissen was sie studieren sollen - insofern könnte es sein, dass es in diesem Gebiet einen gewissen „Überschuss“ gibt. Wie das dann aussieht, wenn es um eine Jura-Spezialisierung geht, weiss ich leider nicht - Fachkräfte sind aber glaub ich immer ziemlich gern gesehen.
Ob es noch Alternativen zu BAFÖG gibt weiss ich leider nicht, ich vermute dies ist für Ausländer im Erststudium eher selten, und wenn dann ist es an bestimmte Leistungen geknüpft. Ich kenne mich da aber recht wenig aus. Insgesamt sind wohl die Studiengebühren hier nicht so hoch, die Lebenshaltungskosten sind da allerdings eine andere Nummer… Wie es dann allerdings mit Repetitoriums-Kursen etc aussieht weiss ich nicht.
Grundsätzlich kann ich berichten, dass ich als Deutsche hier zwar regelmässig auf erste „Skepsis“ stosse. Aber durch höfliches Verhalten und nicht zu schnelles Sprechen kann man hier die Vorurteile schnell überwinden und sogar sehr gut ankommen - immerhin entspricht man ja überraschenderweise nicht dem Klischee 
Was auch für dich sprechen könnte: Insgesamt sind Schweizer oft mit der „Hochsprache“ nicht ganz so gewandt wie Deutsche - ist ja immerhin nicht ihre wirkliche Muttersprache. Da hättest du im Schriftlichen also evtl. gewisse Vorteile.
Ausserdem gibt es ja viele Deutsche hier, die evtl. auch gerade froh wären über eine deutsche Anwältin?
Es ist wohl auch eine Frage welche Schwerpunkte du belegen wirst in deiner Ausbildung… Wenn es um länderübergreifendes Recht geht hättest du vermutlich gute Chancen. Vertragsrecht würde ich auch als eher ähnlicher vermuten als andere Rechtsgebiete… aber ich bin kein Jurist… Ganz Pauschal kann ich dir da also leider nicht weiterhelfen.
Vielleicht an einer Schweizer Uni mal eine Fachschaft/Jura-Studentengruppe o.ä. anfragen?
Gutes Gelingen!