Sehr geehrte Frau Dr. Schneider,
Sie sind nur unwesentlich jünger als mein Sohn. Studiert BWL in Mannheim. Der hätte meine Frage genau so beantwortet wie Sie. Aber, ich sehe die Sache halt etwa´s anders. Es ist letztlich egal ob ich vom 10. Stock
eines Hochhauses springe oder vom Fernsehturm falle. Das Ergebnis ist in beiden Fällen gleich. Totaler Exitus.
(Bezogen auf die Herkunft der ges. Schulden.)
Kleiner Tip zum heroischen Selbstversuch:
Versuchen Sie doch einfach mal mit 40% Ihres Nettos über die Runden zu kommen. Da schmeckt kein Capairinha mehr !
Und der Boxter ist auch weg.
Und Leute die etwas weniger als Sie verdienen scheiden bei diesem Selbstversuch sowieso aus !
Das Privatvermögen der Deutschen ist äußerst ungleich verteilt.
Ich erinnere noch sehr dkl. dass nur 5% der Bevölkerung über einem, nach meinem Ermessen doch recht niedrichen Stand, Einkommen verfügen. Diese 5% halten auch zum überwiegenden Teil Ihre 4-6 BIO.
Ich kenne einige Autohändler (und Leasing Anbieter) die mir über
ihre steigenden Umsatzzahlen berichteten.
Ein Auto sollte, im Idealfall, nicht mehr als 3 Monatseinkommen
kosten. Schon von daher ist der „normale“ Bundesbürger erheblich verschuldet.
Ich bin der Meinung das die Deutschland AG mehr als Pleite
ist.
Auch Du bist der weitverbreitenen Chimäre aufgesessen, dass
Schulden schlechterdings IMMER negativ sind. Schulden gehören
heute in allen Industriestaaten zur Tagesordnung, viele
Bereiche des Kapitalmarkts (Anleihen, Währungen) würden
teilweise zusammenbrechen wenn die Staaten keine Schulden mehr
machen würden. Außerdem steht die Deutschland AG im
Internationalen Vergleich gar nicht so schlecht da, Japan hat
120 % des BIP´s an Schulden, die USA 70 % wir haben etwa 55
bis 60 %. Du mußt allerdings bedenken, dass Deutschland sehr
wenige Schulden im Ausland hat, dass meiste schulden wir den
Banken. Dass heißt das Land schuldet quasi dem Land das Geld,
für die Bundesrepublik Deutschland, das Ding an sich, ist es
quasi egal in welcher Tasche nun das Geld steckt, für die
Banken, die Regierung, die Verwaltung, kurz gesagt „Den Staat“
sieht das nochmal ein wenig anders aus.
Habe gestern im FS gehört das die Steuern (Sozialabgaben) im
nächsten Jahr wieder kräftig steigen werden. Unabänderlich.
Aber - auch Benzin (!!) und andere Güter des tgl. Bedarfs
werden merkbar in den Preisen anziehen.
Die Steigerung der Sozialabgaben hat nichts mit der
Schuldellast zu sun, sondern mit Demographischen
Gegebenheiten, sowie steigenden Kosten im Gesundheiswesen und
einem sehr ineffizienten Umgang mit Geld in selbigem.
Der ineffiziente Umgang ist die eine Seite der Medaille.
Die Unfähigkeit der Regierung RECHTZEITIG die Weichen zustellen die Andere.
In der CAPITAL habe ich gelesen das man als Arbeitnehmer immer
10% seines Nettos für die Zeit der Arbeitslosigkeit zurücklegen soll. Frei nach dem Motto. Besser etwas auf der Kante als nen unbezahlten Porsche vor der Tür. Eslebt sich besser.
Das gilt auch, und gerade, für Regierungen.
Ohne Geld keine Freiheit und ohne Freiheit kein Handlungsspielraum.
Sehn Sies doch mal so.
MfG
friedrich
PS wenn`s denn gewünscht wird kann ich das auch ausführlicher und präziser.
Nun meine Frage:
Für wieviel Schulden muß der Bund gerade stehen?
(Gehört hier auch die Entwicklungshilfe, die Bürgschaften etc,
dazu, die wir nie wieder sehen werden ?)
Für wieviel Schulden stehen Städte, Länder und Gemeinden in
der Kreide ?
Und, last but not least, wie hoch ist im Schnitt jeder
Bundesbürger verschuldet ?
Die Schuldenlast der BRD beträgt 2 300 Mrd. DM, davon
entfallen über die Hälfte auf den Bund. Dem gegenüber steht
eine Wirtschaftsleistung von 4 200 Mrd.
Das Privatvermögen der Deutschen beträgt zwischen 4 und 6 Bio.
DM, dass heißt das Vermögen der Einwohner ist um den Faktor 2
bis 3 mal so groß wie die Schuldenlast des Landes.
Habe ich etwas vergessen ?
Für zweckdienliche Angaben und Hinweise
bedankt sich schon jetzt
-)
Gruß
Katja