Wurde bestimmt schon oft gefragt aber Schulden wir am meisten? Bitte mit Quellen wenn es geht 
Danke
Wurde bestimmt schon oft gefragt aber Schulden wir am meisten? Bitte mit Quellen wenn es geht 
Danke
Hallo Martin,
Danke das Du mich mit ausgewählt hast, aber die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten.
Wurde bestimmt schon oft gefragt aber Schulden wir am meisten?
Bitte mit Quellen wenn es gehtDanke
Ich nehme an Umfragen nicht teil
Wurde bestimmt schon oft gefragt aber Schulden wir am meisten?
Bitte mit Quellen wenn es gehtDanke
Deutschland hat eine ganze Menge Schulden. Doch diese Aussage, so zutreffend sie auch sein mag, bedarf einiger Blicke auf die Zusammenhänge der Staatsfinanzen. Denn volkswirtschaftlich unbeschlagene Zeitgenossen mögen sich durchaus zurecht fragen, bei wem so ein Konstrukt wie der deutsche Staat sich die unhandliche Summe von mittlerweile rund 1.635.996.753.182 Euro geliehen hat – eine Billion sechshundertfünfunddreißig Milliarden, ganz zu schweigen von diversen Millionen.
Wer sind nun die Gläubiger des deutschen Staates? Wer kann so viel Geld aufbringen? Und auch die Frage, was denn eigentlich mit all den Zinsen passiert, die auf diese geliehene Summe gezahlt werden – 2007 stolze 66,2 Milliarden; 2009 wahrscheinlich über 70 Milliarden Euro – ist eine nicht ganz uninteressante. Denn eines vorweg: Staatsschulden stehen nicht nur auf irgendwelchen Papieren in irgendwelchen Ministerien, sondern müssen irgendwann beglichen werden. Diese Tatsache wird gelegentlich bei der Diskussion um die Generationengerechtigkeit verdrängt. Nicht so hier.
Die Gläubiger des Staates und die Staatsanleihen
Wenn die Steuereinnahmen nicht ausreichen, um die Staatsausgaben zu decken, hat Politiker es mit einem unausgeglichenen, defizitären Haushalt zu tun – aktuell zu beobachten in Berlin, wo medienwirksam um die Finanzierbarkeit von Steuersenkungen gerungen wird. Da nun allerdings der Steuerzahler nicht genug Mittel zur Finanzierung aller laufenden und überlaufenden Kosten aufbringen kann und – ja, man kann es wohl so sagen: will – muss die Liquidität auf anderem Wege gesichert werden. Denn Hartz-IV-Empfänger und Kurzarbeiter wollen weiterhin unterstützt werden wie auch die öffentliche Verwaltung und natürlich die Politiker samt ihren kostspieligen Aktivitäten. Also leiht sich der Staat über seine junge Tochter mit dem liebevollen Namen Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH Geld von Leuten, die noch welches haben. Das geht folgendermaßen vonstatten: Die Finanzagentur bietet Bundesanleihen, Bundesobligationen und weitere Produkte mit selbigem Vornamen – allesamt Staatsanleihen – über den älteren Bruder Bundesbank auf den öffentlichen Finanzmärkten an. Da haben sich bislang immer Unternehmen und Privatpersonen gefunden, diese zu erwerben und als Gläubiger von festgelegten Renditen zu profitieren, die da kommen mögen.
Vertrauen in den Staat als Schuldner
Vertrauen ist vielleicht der wichtigste Grundpfeiler von Geldgeschäften. Niemand stellt Geld ohne den guten Glauben zur Verfügung, es irgendwann verzinst zurückzubekommen – es sei denn der Kreditgeber ist der Staat und der Nehmer ein systemrelevantes Kreditinstitut in krisenbedingtem Koma. Dann gelten andere Regeln. Doch bislang beglich der Staat seine Verpflichtungen termingerecht und erhöhte so zusehends die Zins-Ausgaben-Quote sowie die Zins-Steuer-Quote: Erstere bezeichnet den Anteil der jährlich aufzubringenden Zinsen (Schuldenlast) an den Gesamtausgaben (2008: 14,2%), Letztere das Verhältnis dieser Zinszahlungen zu den Steuereinnahmen. Wer allerdings im Einzelnen die tatsächlichen Gläubiger des Staates sind, obliegt dem Bankgeheimnis und ist selbst der Finanzagentur unbekannt. Das Bundesfinanzministerium ist allerdings als solches auskunftspflichtig und veröffentlicht Informationen rund um das Thema Verschuldung des Bundes 2008, zum Beispiel zur Verteilung der ausgegebenen Finanzmarktprodukte. Dabei fällt auf, dass sich die Gesamtverschuldung in Bundesanleihen (60,8%), Bundesobligationen (17,5%) und Bundesschatzanweisungen (11,2%) konzentriert, während die Bundesschatzbriefe, einst für geringere Einkommensgruppen konzipiert, nur 1,0% ausmachen.
Die interessante Frage der Umverteilung von Arm zu Reich
Nur derjenige kann Geld verleihen, der welches hat. Demnach kann man davon ausgehen, dass die große Masse der an Privatpersonen ausgegebenen Bundeswertpapiere von eher wohlhabenden Mitbürgern im In- und Ausland erworben werden, die von den Renditen aus Zinsen bis zu 4 Prozent profitieren – Renditen, in die mittlerweile über 16% der gesamten Steuereinnahmen eines Jahres fließen. Die Rechnung, dass diese Anleger ja andereseits auch Abgaben wie Einkommens-, Gewerbe-, Kapitalertrags- und Erbschaftssteuer entrichten, geht nicht auf. Denn die Summe der Einnahmen aus all diesen Steuern reicht keineswegs, um die jährlichen Zinsverbindlichkeiten zu decken.
Eine weitere große Gruppe der Geldgeber neben ausländischen Anlegern (zuletzt 47% der Gläubiger), Banken, Rentenfonds, Bausparkassen und Privatpersonen sind Versicherungen, die ebenso das Geld aus Lebensversicherungen etwa in festverzinslichen Bundeswertpapieren anlegen und die aufgelaufenen Zinsen teilweise an ihre Kunden auszahlen. Geld, das die heutige Generation der Steuerzahler aufbringen muss – und/oder traditionell als Schulden an die nächsten Generationen weitergibt. Eben diese etablierte Vorgehensweise der Verschiebung von Schulden und der ständigen Erhöhung der Schuldenlast, auch durch heutige Steuersenkungen, muss dann von jenen zukünftigen Generationen getragen werden, für die der Generationenvertrag angesichts der zu erwartenden Renten ohnehin ein schlechter, doch wahrer Witz sein könnte.
Die EU als Wächter des staatlichen Defizits
Doch die nationale Politik ist nicht ganz frei in ihrem Haushaltsplanen. Denn neben den im Grundgesetz verankerten Regeln zur Aufnahme von Schulden – „Einnahmen und Ausgaben sind grundsätzlich ohne Einnahmen aus Krediten auszugleichen.“ (GG, Artikel 115 sowie 109) – hat die EU der Staatsverschuldung ihrer Mitglieder Grenzen gesetzt. Das Haushalts-Defizit darf höchstens 3% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) betragen, die Gesamtschulden höchstens 60% des BIP. Steigt das Haushalts-Defizit wie zurzeit hierzulande auf 3,7% an, so droht ein EU-Kontrollverfahren, wobei auf Grund der Finanzkrise wohl noch mit Nachsicht zu rechnen ist. Die Maastricht-Grenze der Gesamtverschuldung von 60% des BIP verfehlte Deutschland im Jahr 2008 übrigens mit 65,9 Prozent und könnte 2009 sogar bei 73% liegen.
Da ist es ein schwacher Trost, dass Staatsschulden gelegentlich erlassen werden, zumindest im Fall von Entwicklungsländern und ihren westlichen Kreditgebern. Denn so großzügig wie die westlichen Industrienationen werden sich die Gläubiger Deutschlands wohl nicht zeigen, wenn es an die Auszahlung ihres Kapitals samt Zinsen geht.
Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen: Die Gläubiger der Bundesrepublik Deutschland: Wem schuldet Deutschland die Milliarden an Staatsschulden? http://politik-gesellschaft-deutschland.suite101.de/…
Quelle: http://politik-gesellschaft-deutschland.suite101.de/…