Hallo,
wie in jeder anderen Branche auch, tummeln sich natürlich auch unter den IT-Dienstleistern durchaus schwarze Schafe. Es gilt allerdings auch in dieser Branche „You get, what you pay for“, und gerade im Bereich privater Endkunden, SOHO, unterer Mittelstand herrschen hier oft abenteuerliche Vorstellungen für welches Geld man was für eine Leistung erwarten kann. Hinzu kommt, dass wir hier oft von Stückzahlen reden, die bestimmte Dinge einfach nicht wirtschaftlich darstellbar machen.
In der Industrie, im Bereich der Banken und Versicherungen, … werden diese Dinge üblicherweise realistischer gesehen, und kommt man trotz massivem Kostendruck üblicherweise zu sehr brauchbaren Ergebnissen mit den bekannten mehr oder weniger großen in der Branche, wenn man es nicht mit dem Drücken der Kosten übertreibt, und nicht zu bereitwillig auf Luftblasen-Angebote anspringt, die oft augenfällig unrealistisch sind, und nur in der Hoffnung abgegeben werden, unter Reißen aller SLA bis zur Schmerzgrenze irgendwie durch zu kommen.
Allerdings sollte man sich als Endanwender immer vor Augen halten, dass man ggf. genau der Fall ist, den der eigene Arbeitgeber aus Kosten- und diversen anderen Gründen anders sieht, als man ihn selbst betrachtet. Da ich selbst ja auf der Dienstleisterseite sitze, und tagtäglich mit entsprechenden Ausschreibungen und Vertragsverhandlungen zu tun habe, will ich hier nur mal ganz unkonkret darauf hinweisen, dass schon in Ausschreibungen selbst, oder spätestens in Preisverhandlungen oft in teilweise recht abenteuerlicher Weise Leistungen zusammen gestrichen werden, die man als professioneller Dienstleister an sich für unverzichtbar betrachten würde. Da kommt es recht regelmäßig dazu, dass abseits gelegene kleinere Standorte deutlich im Leistungsumfang und der Leistungsqualität beschnitten werden, weil man dem Dienstleister den Aufbau eines zusätzlichen Servicestandorts nicht bezahlen will, … Die Aussagen: „Dann suchen Sie sich da eben eine Drei-Mann-Bude vor Ort / Dann setzen wir da eben die SLA aus“ habe ich schon recht häufig gehört. Und schwupps sind 10 Mitarbeiter dort vor Ort (die das Management nicht ganz für den Nabel der Welt hält, wie diese sich selbst) zum Wohle des Gesamtkonstrukts in die Knott gepfiffen!
Davon, was plötzlich alles geht, wenn man einem klammen Kunden ein Preisschild an jede seiner Einzelanforderungen klebt, wollen wir erst gar nicht reden.
Gruß vom Wiz