Diabetes Schokolade?

Hallo

Ich bin Typ 2 Diabetiker, aber nicht das ich Insulin spritzen müsste und selbst das Metformin konnte ich wieder absetzen, da ich das ganze durch längere Walking-Einsätze ersetzt habe :smile:

Jetzt hat es eine Arbeitskollegin „gut mit mir meinen wollen“ und hat mir zu Weihnachten Schokolade geschenkt. Und zwar von der Sorte „Diabessa“ Schokolade mit Fruchtzucker.
Ich persönlich dachte, das sowas gar nicht mehr gibt…
Warum Leute meinen, das man einen Diabetiker unbedingt Süssigkeiten schenken muß, weiß ich nicht, soll hier auch gar nicht zur Debatte stehen :smile:

Jedenfalls würde mich mal interessieren, ob diese Art Schokolade wirklich „gut“ für Diabetiker ist? Wenn ich dort zum Beispiel lese, hat die Tafel (100g) 30g Fruktose und 9g Laktose. Dazu gesellen sich 40g Fett (19g gesättigt).

Ich habe mir als „Süssigkeit“ mittlerweile eine 81% Edelkakao Schokolade angewöhnt. Die ist ziemlich bitter und daher futtert man nur extrem wenig davon. Ist aber wie Kaffee eigentlich eher was zum „genießen“ (Beides zusammen übrigens sehr lecker).
Diese allerdings hat pro 100g 16,6g Zucker, punktet aber mit 42,8g Fett auf.

Wie gesagt, ich kann mich beherrschen und ne ganze Tafel esse ich nicht. Bei der Bitteren esse ich meistens ein Stück (sind große Stücke, entspricht wohl in etwa 3 Stück „normale“). Aber bei süsseren langt man sicherlich öfters hin…

Würde mich jetzt einfach mal interessieren, was man eher nehmen soll…

Vielen Dank

Gruß
Taki

Hallo Taki!

Wie Du schon selbst beschriebst: „normale“, dunkle Schokolade: 16,6 g Kh/100 g,"Diabetiker"Schokolade:30 g Kh/100 g. Da Fruktose, wie einige andere Zuckeraustauschstoffe auch, Insulin zur Verarbeitung benötigt, ist in unserem Fall die „normale“ Schokolade die bessere Alternative. Fruktose hat nur den Vorteil, dass sie nicht so schnell wie Gukose( „normaler“ Zucker) ins Blut übertritt und daher den Bz nicht so schnell ansteigen lässt. Bei gleicher Kh - Menge steigt der Bz aber auf den gleichen Wert an!
Ich hoffe, Dir hiermit eine Sorge nehmen zu können!
Diese Tatsache ist der Grund, warum der Gesetzgeber solche Diabetiker-Lebensmittel vom Markt nehmen lässt!

Gruss Michael

  • der schon seit Jahren nur noch „normale“ Süssigkeiten zu sich nimmt!

Hallo Taki

Gratuliere zu deinen Fortschritten in der Bekämpfung deines Diabetes.
Ich hatte selbst auch schweren Diabetes II, HbA1c jenseits von 12 !

Inzwischen ist es mir gelungen ( mit dem Rücken an der Wand ) herauszuufinden was meine seinerzeitigen Fressattacken ausgelöst hatte.
So konnte Ich inzwischen 45 Kg abnehmen, übrigens gänzlich ohne Sport.

Heute genehmige Ich mir alle paar Wochen mal Schokolade, und zwar die ganz normale.
Ich überwache und notiere jeden Tag meinen Nüchternzucker und lege Wert darauf einen Wert unter 100 zu haben, selten aber doch manchmal schaffe Ich Werte unter 80 - Wobei Ich zusätzlich danach trachte wenigstens 12h, besser 14h täglich nüchtern zu sein. Mein HbA1c lag bei den letzten Messungen im Bereich 5,3 und 5,5. Soferne deine Messwerte im Rahmen bleiben solltest du also kein Problem mit Schokolade haben.

Hallo Taki,

diese sogenannten „Diabetiker-Produkte“ werden leider immer noch angeboten. Sie bringen keinerlei Nutzen für Diabetiker (sowohl Typ I als auch Typ II), nur der sehr mächtigen Nahrungsmittelindustrie, da sie wesentlich teuerer sind.

Fruchtzucker als auch normaler „Haushalts“-Zucker sind Einfachzucker (Monosaccharide), die ungefähr gleich schnell vom Körper aufgenommen werden.

Da in Schokolade sehr viel Fett enthalten ist, wird diese vom Körper nicht so schnell verwertet wie z.B. Gummibärchen oder Coca Cola. Deshalb kann ein Diabetiker zwischendurch auch ohne Probleme etwas Schokolade essen. Allerdings macht es aus diesem Grund auch nicht soviel Sinn Schokolade bei einer Unterzuckerung zu essen (da helfen wesentlich schneller Gummibärchen oder „Cola“, wenn kein Traubenzucker zur Hand ist).

Gruß

Hallo
Bei mir war es relativ ähnlich. Vor 4 Jahren die Diabetes entdeck, erst waren die Werte ganz normal, dann stiegen sie an und seit über einem Jahr waren sie immer zwischen 7,5 und 9,5.
Nun wollte mein Arzt mich von Metformin runternehmen (Das ich leider viel zu oft vergessen hatte einzunehmen) und eine andere Tablette verschreiben, die aber - so der Arzt - die Bauspeicheldrüse anregt mehr Insulin zu produzieren, was dazu führt, das sie irgendwann ganz aufhört und ich spritzen müsse.
Dann ging es bei mir recht schnell… Denn wenn ich zu unnachlässlich mit einer einfachen Pille bin, brauche ich wohl keinen zu erzählen, ob ich mir die Mühe machen will Blutzucker zu messen und entsprechend zu messen :smile:

Also habe ich ein Radikal-Schwung gemacht. Habe mich einer Sportmanschaft angeschlossen und sehe zu, das ich meinen Hintern jeden Tag nach draußen parke. Wobei ich wirklich zügiges gehen meine bei Strecken zwischen 5 und 12 km (20 war bisher spitze).
Und es hat geholfen. Innerhalb drei Monate bin ich von 8,6 auf 6,8 gekommen (Merke gerade, ich habe die Zahlen vertauscht … ^^)
Zudem wiege ich mittlerweile unter 130kg und bin damit so leicht wie seit 10 Jahren nicht mehr. Fühle mich insgesamt besser und werde auch weitermachen.

Zur Schokolade: Im Moment viel zu viel zu Weihnachten bekommen :frowning:
Wir bekommen immer von der Firma eine Weihnachtsdose mit vielen Süssigkeiten. Dabei sind das meist wirklich edlere Sachen, die ich mir selber niemals kaufen würde. Dementsprechend tu ich mich schwer damit diese zu verschenken :smile:

In diesem Sinne

Gruß
Taki

Deine Idee auf die höher%-ige Schoko auszuweichen war prinzipiell gut und richtig. Ich würde auch auf jeden Fall eine normale Schoko einer Diabetiker-Version vorziehen. Der Gesetzgeber hat ausnahmsweise mal was Sinnvolles vollbracht als er sich entschlossen hat diese Produkte weitestgehend vom Markt zu verbannen. (Soviel zum Thema „…was man eher nehmen soll.“)

Trotzdem muß Du die Geschenk-Schoko jetzt nicht in die Tonne werfen (es sei denn vielleicht aus geschmacklichen Gründen… :wink:  ).
Ich würde den Verzehr einfach auf der Zeitschiene etwas auseinanderziehen und den Verzehr der Schokoladenportiönchen zu einer bewußten Sache machen, damit Du weiterhin gut die Kontrolle darüber behältst. Dann ist m. E. gegen ein „ab und zu ein bißchen Schoko“ nichts einzuwenden.

Angeblich sorgt der Verzehr von Schokolade ja zur Ausschüttung von Endorfinen und macht somit zumindest solange glücklich wie man nicht an einer Waage vorbeikommt. Das führt dann u.U. nämlich zur Ausschüttung von Stresshormonen, die dann kontrainsulinär wirken und somit ungünstig für den Diabetes sind. (kleiner Scherz, aber wahr)

Hallo Taki

Sie machen das vollkommen richtig. Die Schokolade mit Fruchtzucker enthält fast genau so viele BE wie normale Schokolade. Der Fruchtzucker geht nur langsamer ins Blut. Daher steigt der Blutzuckerspiegel nicht so stark. 

MfG Theo

Guten Tag,

sog. „Diabetiker-Produkte“ sind m.E. nicht vorteilhaft, unabhängig davon, dass gerade Schokolade einfach nicht schmeckt. Wer den tiefen Kakao-Geschmack liebt, wird mit einer Schokolade mit hohem Kakao-Anteil oder einer Zartbitter besser bedient sein. Ich sehe kein Problem im Genuß von einigen Stückchen einer guten Vollmilchschokolade (z.B. die dünne Lindt extra cremig). Es ist nur eine Frage der Quantität. Ein striktes Verbot kurzwirksamer KH ist m.E. übertrieben und nicht lebensnah. In Ihrer Situation kann es mal interessant sein 1-2 Stunden nach Schokoladengenuß des Blutzucker zu messen, um eine Einschätzung zu erhalten, was so stoffwechselmäßig passiert. Im Gegensatz zum insulinspritzenden Diabetiker können Sie aber nichts regulieren. Die Verführung beim Insulin ist der unreduzierte Genuß, wobei der heruntergespritze Blutzucker regelhaft mit einer unerwünschten Gewichtszunahme erkauft wird.

Mit freundlichem Gruß ! Guten Rutsch !

Hallo Takima,
auch von mir noch ein Kommentar zu diesem wichtigen Thema:

Als bei mir vor über zehn Jahren Diabetes (Typ 2 – mit Tabletten) festgestellt wurde, hat man mich „gewarnt“ vor Diabetiker-Produkten – sie seien nicht empfehlenswert, so z. B. Diabetiker-Konfitüre.

Hier in diesem Forum wurde kürzlich eine Frage von mir unter dem Thema „Nochmals: unser täglich Brot…“ behandelt und dabei wurde (für mich erstmals) auf die glykämische Last verwiesen.
Dabei schneidet z. B. Schokolade mit 70 Prozent Kakao-Anteil gar nicht schlecht ab mit 6,9 GL. Davon esse ich in der Woche auf zwei Abende verteilt eine Kleintafel mit 25 g, die lt. Packung 8,4 KH hat. (Diese Werte scheinen also nicht exakt zu einander zu passen).

Auf Anregung von Jan Peter Theurich (lt. Autorenprofil Diabetologe) werde ich das nächste Mal danach meinen BZ messen!

Also zu Deiner Frage – ich meine: Finger weg von Diabetiker-Schokolade!

Gruß Walter VB

…Typ 2 Diabetiker… Schokolade …
…einfach mal interessieren, was man eher nehmen soll…

Hallo,
wie waers mit Rohkost-Schokolade
http://www.youtube.com/watch?v=Xsrl-F0btSM
Gruss Helmut

Servus,

für Diabetiker ergibt sich dabei:

bei Verwendung von Palmzucker: Genau gleiche Problematik wie bei Haushaltszucker. bei Verwendung von Agavensirup: Genau gleiche Problematik wie bei Fruktose.

Fruktose ist bei Diabetes kein Zucker, mit dem „alles erlaubt“ wäre, von daher ist es auch ein großer Fortschritt, dass Lebensmittel und Genussmittel, bei denen Fruktose verwendet wurde, nicht mehr als „Diabetikerschokolade“, „Diabetikerkonfitüre“, „Diabetikergebäck“ angepriesen werden dürfen.

Die Verwendung von Fruktose statt Saccharose hat zwei Aspekte, die - aber nur bei Berücksichtigung des gesamten Zusammenhangs - positiv wirken können: (1) Bei gleicher Süßkraft etwas geringere Zufuhr von Kohlehydraten und Energie und (2) etwas langsamerer Übergang ins Blut. Vor allem bei (2) darf man aber keineswegs vergessen, dass der Übergang stattfindet, und der Zucker nicht plötzlich weg ist, bloß weil es ein anderer Zucker ist als gewohnt.

Im Zusammenhang mit Schokolade kommt man als Diabetiker an zwei Punkten nicht vorbei, egal wie die Schokolade gemacht ist: (1) Zurückführen des persönlichen Süßempfindens auf ein niedrigeres Maß und (2) Bevorzugen von Schokolade mit hohen Kakaoanteilen (60 % aufwärts, besser ab 70 %); guter Kakao aus geeigneten Herkünften (Equador, Madagaskar) hat „von sich aus“ fruchtige Aromen und braucht weniger Zucker für die gleiche subjektive Empfindung. Und natürlich am üblichen Refrain:

Bewegen, Bewegen, Bewegen -

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

schau mal hier www.wein-zubehoer24.degruß peter
sehr zu empfehlen! mfg
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