diätenerhöhung

Hallo Didi,

Davon als Reallohn träumen 80 % der heutigen Bundestags-
abgeordneten nur. Viele wären sicher schon über die Hälfte
davon froh. Aber was

Ja klar, eine Runde Mitleid…

Wie wärs mir ernsthafter Diskussion statt solcher Sprüche?

ein normaler Abgeordneter am Monatsende wirklich in der Tasche
hat interessiert in dieser Neidgesellschaft keine Sau.

Neben ihrer auf 8159 Euro steigenden Diät kassieren sie jeden
Monat auch noch eine steuerfreie Kostenpauschale von aktuell
3782 Euro.

Davon müssen sie mindestens die beiden Halbtagskräfte in
Berlin und im Wahlkreis zahlen und um die 20 % als Mandats-
trägerbeitrag an die Partei. Dazu Rücklagen oder Abzahlungen
für die Wahlkampfkosten. Dazu kommen dann die Beiträge für
unzählige Vereine wo man als MdB drin sein muss um seine
Wähler bei Laune zu halten und die auch immer mal Spenden
erwarten. Da bleiben garantiert unter 5.000 Euro BRUTTO hängen.

Nur zwei Zahlen: In CDU oder SPD ist man als MdB mit um die
50.000 Euro Wahlkampfkosten aus eigener Tasche dabei. Da
fliesst dann die Diät in Form von Kugelschreibern wieder ans
Volk zurück :wink:

Ein MdB im Rhein-Main-Gebiet hat mir mal aufgezählt er zahle
allein für ‚Ehren‘-Eintrittskarten zu rund 100 Fasnachtsver-
anstaltungen an die 4.000 Euro pro Saison - freiwillig ginge
er zu keiner einzigen!

Beruflich bedingte Ausgaben müssen sie damit nicht belegen.

Wobei sich eigentlich alle Experten einig sind das die realen
‚berufsbedingten Ausgaben‘ höher sind als diese Pauschale!

Steigende Spritpreise stören sie im Gegensatz zu Pendlern
auch nicht weiter. Die Kostenpauschale wird nämlich all-
jährlich – heimlich und ohne öffentliche Diskussion – an
die Preisentwicklung angepasst.

Ja - wie die Hartz-IV-Sätze *lach* Das geschieht mit allen
statistisch festgelegten Kostenpauschale. Was stört dich daran?

Fahrten in und nach Berlin finanziert der Steuerzahler
ohnehin aus einem Extratopf."

Hälst du die Fahrten in und nach Berlin etwa nicht für
beruflich bedingt? Klar könnte man das streichen und dafür
die Kostenabrechnung nach Beleg einführen - aber an dem Punkt
kollidiert dann der ‚finanziell gläserne‘ Abgeordnete mit
den Diskretions- und Geheimhaltungspflichten denen MdBs wie
Ärzte, Priester, Journalisten und Anwälte unterliegen.

Das ist doch so als wenn man dem Leuchtturmwärter vorhält,
dass er kostenlos von Leuchtturm sehen kann während alle
anderen Eintritt zahlen müssen - und ihm dann ein Schlaumeier
diesen ‚Vorteil‘ vom Gehalt abziehen will.

Und nein, ich bin nicht neidisch. Mich ärgert nur, dass sehr
viele Abgeordnete hier und da noch ein Pöstchen oder eher mehr
haben. Die sollen sich auf das Politik machen konzentrieren
und dafür auch gerne gut bezahlt werden.

Dann schau mal in die Parteisatzungen an wen sie das Einkommen
aus diesen ‚Pöstchen‘ abführen müssen. Konrad-Adenauer-Stiftung,
Friedrich-Ebert-Stiftung usw kassieren 100 % von praktisch allen
diesen Tandiemen.

Nebenbei: Politiker müssen über solche ‚Pöstchen‘ mit Wirt-
schaft und Gesellschaft vernetzt sein - wie sollen sie sonst
mitbekommen welche Sorgen da sind und wie ihre Politik aufs
Volk wirkt?

Und an alle Neider: Warum geht Ihr nicht in die ´Politik? Dann
könnt Ihr alles besser machen und dazu noch ein Heidengeld
verdienen!

Wenn es dort wirklich ein ‚Heidengeld‘ zu verdienen gäbe, wäre
der Bundestag nicht von Beamten und anderem arbeitsscheuem
Volk überflutet. Architekten, Ärzte, Handwerksmeister und
Selbstständige verdienen lieber richiges Geld als für unter
5.000 € brutto im Monat öffendliche Person zu werden und das
auch noch nur mit Zeitvertrag für 4 Jahre.

Viele Grüße

Jake