Diagnose und Behandlung von Borreliose

Lt. Dr. Google gibt es 4 verschiedene Arten von Borreliose. Wie läuft hier die Diagnose ab?

Blutabnahme? grobe Analyse (hab ichs oder nicht)
Wenn positiv dann zweite Analyse um die genaue Art festzustellen?

Bei meinem Kollegen wurde Borreliose im ersten Stadium (Frühborreliose) festgestellt. Eine genaue Analyse um welche Art es sich handelt gab es nicht. Er bekam gleich Antibiotika.

Jetzt weiß ich aus eigener Erfahrung, dass diese „Erstdiagnose“ auch mal falsch sein kann. So war es bei mir vor ca. 4 Jahren bei meiner Gesundenuntersuchung. Da hieß es bei der Standard-Blutuntersuchung, ich hätte Borreliose. Danach haben sie das nochmals analysiert wo sich herausstellte, das ich doch keine habe.

Mein Kollege wurde vom Zecken gebissen, mit der klassischen Rötung in Kreisform rund um den Biss, hat aber selbst keine Borreliosetypischen Symptome und fühlt sich fit.

Jetzt ist meine Frage:

  1. Muss oder kann man im Frühstadium die genaue Art bereits bestimmen?
  2. Gibt es für Borrelioseerkrankungen im Frühstadium eine Art von Antibiotika die für alle vier Arten anwendbar ist? oder muss jede Art individuell behandelt werden.

Danke

Ich bin kein Mediziner, hatte früher diagnostisch mit Borreliose zu tun. Wenn kein deutlicher geröteter Hof um die Bissstelle entsteht, ist eine Infektion unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Wenn sich der Hof vergrößert und noch dazu einen Ring bildet („Wanderröte“), ist eine Infektion sehr wahrscheinlich. Man wird dann prophylaktisch eine Antibiotikum Therapie machen. In diesem Stadium kann man einen Ig M Antikörpertest machen. Ig M deshalb, weil das die primäre Immunantwort auf eine frische Infektion mit Borrelien ist. Macht man eine Ig G Test, so sagt dieser nur dass man entweder eine schon länger zurückliegende Infektion hat oder hatte. Später verschwinden die IgM Antikörper, aber die Borreliose kann chronisch werden, zu rheumatischen Beschwerden führen, Herzmuskelentzündung und neurologischen Beschwerden (Neuroborreliose).
Das sind dann Erkrankungen die schwer zu diagnostizieren sind, weil die Symptome so vielfältig sind und noch schwieriger zu therapieren, weil sich die Borrelien in allen möglichen Organen „verstecken“ und der Antibiotikum Therapie schlecht zugänglich sind (z.B. Gelenke).
Jeder der sich öfter in Wald und Feld herumtreibt, sollte sich übrigens gegen FSME impfen lassen.
Udo Becker

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Super, Danke Udo für die Info!
Also unterm Strich: wenn die Wanderröte eingetreten ist prophylaktisch ein Antibiotikum verabreichen, egal um welche Art Borereliose es sich handelt. DANKE! Dann ist alles gut :slight_smile:

LG

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