Diamant - Diamanten

Hallo Leute,

in einem Artikel schreibe ich folgenden Satz:

„Die Kohlenstoffatome sind wie im Diamant gebunden.“

Meine Frau, die den Artikel Korrektur laß, meinte, es müsse „wie im Diamanten“ heißen. Ich erwiderte, dass „Diamant“ in diesem Kontext den Werkstoff Diamant als solcher bedeutet und nicht einen bestimmten, einzelnen Diamanten und dass daher die Endung entfalle.

Nun bin ich mir doch unsicher und möchte Euch um Rat fragen: mit „en“ oder ohne?

Grüße, Thomas

Diamanten
Hallo Thomas,
ich glaube, dass beides geht, aber so wie Deine Frau es vorzieht, klingt es in meinen Ohren eleganter.
Gruß,
Branden

im Diamant
Hi Thomas,

„Die Kohlenstoffatome sind wie im Diamant gebunden.“

Du hast völlig Recht. Im kristallographischen und physikalischen Kontext kann es aussschließlich „im Diamant“ heißen, auch wenn es sich in deiner Aussage nicht um Diamant als Werkstoff sondern als Kristallgitter handelt.

„Im Diamant sind die C-Atome im kubisch-flächenzentrierten Gitter angeordnet“

Mit „im Diamanten“ würdest du beim einschlägigen Leser etwas zwischen Lächeln und breitem Grinsen hervorrufen. „im Diamanten“ bezieht sich auf ein Stück des Kristalls: „In diesem Diamanten hier gibt es Fehlstellen, in diesem dort nicht“.

Gruß

Metapher

hi,

„Die Kohlenstoffatome sind wie im Diamant gebunden.“

Meine Frau, die den Artikel Korrektur laß, meinte, es müsse
„wie im Diamanten“ heißen. Ich erwiderte, dass „Diamant“ in
diesem Kontext den Werkstoff Diamant als solcher bedeutet und
nicht einen bestimmten, einzelnen Diamanten und dass daher die
Endung entfalle.

„im diamant“ ist eine abkürzung für „in dem diamant“; das -m ist eine dativ-endung.

wenn du - wie von metapher gemeint - diamant als substanz meinst, ist der artikel nicht berechtigt. dann müsste es wohl „wie in diamant“ heißen.

es besteht aber m.e. kein einwand, „wie im diamanten“ zu setzen. ich würde da auch nicht mit grinsen rechnen. auch „im diamanten“ sind die c-atome so gebunden, wie das hier gemeint ist. jeder einzelne steht hier typisch für alle.

m.

Hallo Thomas,

„Die Kohlenstoffatome sind wie im Diamant gebunden.“

Meine Frau, die den Artikel Korrektur laß, meinte, es müsse
„wie im Diamanten“ heißen. Ich erwiderte, dass „Diamant“ in
diesem Kontext den Werkstoff Diamant als solcher bedeutet und
nicht einen bestimmten, einzelnen Diamanten und dass daher die
Endung entfalle.

Das tut nichts zur Sache; ob als nicht-zählbarer Werkstoff oder als einzelner (zählbarer) Edelstein: bei „Diamant“ handelt es sich um ein schwach zu beugendes Nomen im Maskulinum und als solches hat es immer, außer im Nominativ Singular die Endung „ -en “.
http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=in…

Es existiert allerdings auch noch die Bezeichnung für einen sehr kleinen Schriftgrad, (Femininum: die „Diamant(-Schrift)“) der nicht zählbar ist und in allen vier Fällen keine Endung hat. Allerdings hat das in dieser Bedeutung nichts mit Kohlenstoffatomen zu tun. Da heißt es im Dativ „in der Diamant(-Schrift)“
http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=in…

Wenn du „im Diamant“ schreibst, ist das genauso falsch wie der Hinweis der Verkehrsbetriebe HEAG in Darmstadt, der einen dort gleich nach Verlassen des Hauptbahnhofs anspringt:
Fahrscheine nur am Automat

… genauso falsch, wie im Fernsehen oder der Telekommunikation allgemein über eine „Übertragung per/über Satellit“ zu sprechen, etc. Aber da kämpft man gegen Windmühlen.

Gruß Gernot

um es nochmal zu wiederholen
Hi Michael nochmal,

dein Satz beweist, daß es sich um eine mineralogische oder kristallografische Abhandlung handelt. Ich hab das mit dem Grinsen deiner fachkundigen Leser ernst gemeint, wenn du es anders schreibst als so, wie du es selbst schriebst:

„Die Kohlenstoffatome sind wie im Diamant gebunden.“

nämlich „in kovalenter Bindung und in tetraedrischer Anordnung“

Alles andere würde deinem Dozenten oder deinem Leser zeigen, daß du in der Materie nicht bewandert bist.

Die Begründung hab ich dir gegeben: Es handelt sich hier nicht um Werkstoff und auch erst recht nicht um ein en Diamant en als Einzelstück, sondern um ein Abstraktum, das mit „Diamantgitter“ synonym ist.

Laß dich durch das hier laienhaft Spekulierte nicht irritieren, es ist fachsprachlicher Unsinn, sowohl „in Diamant“ als erst recht „im Diamanten“.

Einige Beispiel, wie man in diesem Fachgebiet formuliert, findest du auch hier
http://idw-online.de/pages/de/news213940
„Um Quantenbits im Diamant zu erzeugen …“

http://www.pi3.uni-stuttgart.de/ags/jelezko/
„Es gibt über 500 bekannte Fehlstellen im Diamant.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Diamant
„Im Diamant sind die Kohlenstoffatome tetraedrisch gebunden …“

Gruß

Metapher

Hallo Metapher,

Hi Michael nochmal,

dein Satz beweist, daß es sich um eine mineralogische oder
kristallografische Abhandlung handelt. Ich hab das mit dem
Grinsen deiner fachkundigen Leser ernst gemeint, wenn du es
anders schreibst als so, wie du es selbst schriebst:

„Die Kohlenstoffatome sind wie im Diamant gebunden.“

nämlich „in kovalenter Bindung und in tetraedrischer
Anordnung“

Einige Beispiel, wie man in diesem Fachgebiet formuliert,
findest du auch hier
http://idw-online.de/pages/de/news213940
http://www.pi3.uni-stuttgart.de/ags/jelezko/
http://de.wikipedia.org/wiki/Diamant

oder auch hier: http://www.google.com/search?q=%22im+Diamanten%22+Ko…
Da sind auch einige fachsprachliche Belege zu finden.

Laß dich durch das hier laienhaft Spekulierte nicht
irritieren,

Ich für meinen Teil kann auf einige Jährchen in fachsprachlichem Unterricht von Deutsch für ausländische Studienbewerber zurückblicken, vor allem an naturwissenschaftlich-technisch ausgerichteten Hochschulen.

Im Übrigen höre ich den fachsprachlichen Plural „ Stati “ von „ Status “ in meinem jetzigen Beruf als Informatiker so häufig, dass ich vor „Fachsprachen“ keinen allzu großen Respekt habe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Status

Gruß Gernot

rosa Elefanten
Hi,

interessant, welche Diskussionen sich an zwei Buchstaben entzünden können. Aber die Geschichte kennt noch krassere Beispiele :smile: Du weißt sicher, welches ich meine.

oder auch hier:
http://www.google.com/search?q=%22im+Diamanten%22+Ko…
Da sind auch einige fachsprachliche Belege zu finden.

Und hast du die Hits für die Gegenprobe gezählt? :smile:
Da du ja meine Hinweise gelesen hast, daß hier nicht zwischen zwei, sondern zwischen drei Wortgebräuchen zu unterscheiden ist, hättest du sehen können, daß die meisten deiner Beispiele teils das Material meinen und teils den Ausdruck falsch verwenden - insbesondere die journalistischen natürlich, weil die den dritten gar nicht kennen.

Den dritten Wortgebrauch („Kristallgitter“) wird man als Mineraloge beherrschen, als Deutschlehrer eher weniger. Du hast es ja selbst nun gesehen. Der UP wird aber wissen, worum es geht.

Ich für meinen Teil kann auf einige Jährchen in
fachsprachlichem Unterricht von Deutsch für ausländische
Studienbewerber zurückblicken, vor allem an
naturwissenschaftlich-technisch ausgerichteten Hochschulen.

Das ist schön für dich. Und wieviele Jahre hast du in der Mineralogie an „Gitterumwandlungen im Diamant unter statischem und dynamischem Hochdruck“ gearbeitet? :wink:

Im Übrigen höre ich den fachsprachlichen Plural „ Stati “ von
Status “ in meinem jetzigen Beruf als Informatiker so häufig, :dass ich vor „Fachsprachen“ keinen allzu großen Respekt habe.

Nun, aus der Existenz von rosa Rosen kann man kaum auf die Existenz von rosa Elefanten schließen. Außerdem besagt dein Beispiel, daß eben auch manche Fachsprachler fälschlich „Bindung im Diamanten“ sagen, statt „im Diamant“.

Nichts anderes habe ich von Anfang an gesagt.

Gruß

Metapher

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Hallo Metapher,

oder auch hier:
http://www.google.com/search?q=%22im+Diamanten%22+Ko…
Da sind auch einige fachsprachliche Belege zu finden.

Und hast du die Hits für die Gegenprobe gezählt? :smile:

„im Diamanten“ Kristallgitter - 423 Google-Fundstellen
„im Diamant“ Kristallgitter - 756 Google-Fundstellen

In der Tat das habe ich bemerkt.

Da du ja meine Hinweise gelesen hast, daß hier nicht zwischen
zwei, sondern zwischen
drei Wortgebräuchen zu unterscheiden ist,
hättest du sehen können, daß die meisten deiner Beispiele
teils das Material meinen und teils den Ausdruck falsch
verwenden - insbesondere die journalistischen natürlich, weil
die den dritten gar nicht kennen.

Den dritten Wortgebrauch („Kristallgitter“) wird man als
Mineraloge beherrschen, als Deutschlehrer eher weniger. Du
hast es ja selbst nun gesehen. Der UP wird aber wissen, worum
es geht.

„im Diamanten“ Kristallgitter - 80 Google-Fundstellen
„im Diamant“ Kristallgitter - 315 Google-Fundstellen

Auch das ist mir nicht entgangen.

Im Übrigen höre ich den fachsprachlichen Plural „ Stati “ von
Status “ in meinem jetzigen Beruf als Informatiker so häufig, :dass ich vor „Fachsprachen“ keinen allzu großen Respekt habe.

… Außerdem besagt dein
Beispiel, daß eben auch manche Fachsprachler
fälschlich „Bindung im Diamanten“ sagen,
statt „im Diamant“.

Nein, es besagt dass Fachkundige der Informatik und solche der Mineralogie in aller Regel keine Fachkundigen der Sprache sind.

Die nicht flektierte Form von „ Diamant “ im Genitiv, Dativ und Akkusativ wirst du auch in keinem (Fach-)Wörterbuch finden.
Allerdings gebe ich zu: Vielleicht ist dies auch schlicht nur der Fall, weil Mineralogen sprachlicher Korrektheit in ihrer Fachsprache keinen großen Wert beimessen.

Die Informatiker, die nichtStati “ im Plural sagen, werden im Vergleich zu den Informatikern insgesamt vielleicht eine ähnlich kleine Minderheit darstellen wie diejenige der Mineralogen, die vom Kristallgitter des „ Diamanten “ sprechen, im Verhältnis zu den Mineralogen insgesamt. Dennoch sind beide Minderheiten zu Recht diejenigen, an deren Sprachgebrauch sich insbesondere auch (Fach-)Journalisten orientieren, die von ihrer Ausbildung her mehr Wert auf Sprache legen.

Da lob’ ich mir übrigens die Mathematiker…

…aber das ist ja statistisch kaum mehr relevant.

Man könnte das Spiel jetzt auch nocht mit „Multiplikan t “ machen (nur metasprachlich auch im Dativ ohne Endung), dessen begriffliche Existenz ich Wikipedia zum Trotz aber stark anzweifele.

http://de.wikipedia.org/wiki/Grundrechenart
http://www.canoo.net/services/Controller?input=multi…

Gruß Gernot

PS: Wie lange warst du als Mineraloge tätig?

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Hi,

langsam machts Spaß. Aber ein mineralogisches Wochenendseminar soll nicht draus werden …

Ich schrieb:

Den dritten Wortgebrauch („Kristallgitter“) wird man als
Mineraloge beherrschen, als Deutschlehrer eher weniger.

Und nun zum letzten Mal:

Nein, es besagt dass Fachkundige der Informatik und solche der
Mineralogie in aller Regel keine Fachkundigen der Sprache sind.

Ja, und Sprachkundige sind keine Kundige der Mineralogie und können ihre Informationen über Fachausdrücke nicht aus dem Duden erkunden.

Was nicht heißt, daß es bei Naturwissenschaftlern keine Grammatikfehler gibt. Daran zweifle ich nicht. Und genau deshalb sagte ich, daß sowohl " in Diamant" als auch " im Diamant en" in diesem besagten Kontext Grammatikfehler sind.

Aber du wirst noch Wochen zubringen können im Duden und in Grammatiken und auch im Inet: Es wird dir keine mineralogischen Fachkenntnisse bringen. Also:

  1. Diamant, Plural Diamanten: mineralogischer Name für Exemplare von Monokristallen und für den Typus eines Monokristalls (z.B. „in der Regel im sog. Brillantschliff im Handel“)
  2. Diamant: mineralogischer Name für ein kristallines Festkörpersubstrat (z.B. „hat den Schmelzpunkt bei 3550 °C“)
  3. Diamant: Synonym zu „Diamantgitter“, „Diamanttyp“, bzw. Kurzform für ebendiese mathematische Bezeichnung für eine gruppentheoretische Struktur (z.B. „beim Diamant handelt es sich um eine kubisch-flächenzentrierte Raumgruppe“)

Bei der Aussage des Hauptposters handelt es sich um den Fall Nr.3.

Gruß

Metapher

2 Like

Hallo Metapher,

Aber du wirst noch Wochen zubringen können im Duden und in
Grammatiken und auch im Inet: Es wird dir keine
mineralogischen Fachkenntnisse bringen.

Die Frage ist nicht, ob ich im Duden oder Online-Wörterbüchern Belege für die schwache Deklination des Maskulinums „Diamant“ finde.

Die Frage ist vielmehr, ob du Belege für dessen nicht schwache Deklination in einem Fachwörterbuch wie diesem
ISBN: 978-3-86117-187-4 Buch anschauen
oder diesem
ISBN-10: 3871447447 Buch anschauen
in der von dir postulierten dritten Bedeutung des Nomens „Diamant“ findest.

Das und nur das wäre ein Beleg für die Grammatikalisierung des von dir behaupteten fachsprachlichen Gebrauchs des Nomens.

Gruß Gernot

MOD: Überflüssiges Vollzitat gekürzt.

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irgendwann …

… macht es auch mir keinen Spaß mehr, mich mit lernresistenten Deutschlehrern auseinanderzusetzen, die auch das, was sie nicht wissen, besser wissen, nur weil es Duden so meint.

Hier

/t/tetragonal-verzerrtes-gitter-bei-martensit/4457841/2

findest du zufällig ein Beispiel, wie man in der Mineralogie schreibt, auch wenn nicht „vom Diamant“ (= Diamantgitter, engl. „diamond lattice“) die Rede ist, sondern - ganz analog - „vom Austenit“ (= „Austenitgitter“, engl. „Austenite“ oder „Austenite lattice“) und „vom Ferrit“ usw. und nicht „vom Ferriten“ usw. usw.

Die Frage ist vielmehr, ob du Belege für
dessen nicht schwache Deklination in einem Fachwörterbuch

Brauch ich nicht, denn ich hab mein Wissen aus dem Fachgebiet und nicht aus einem Fremdwörterlexikon.

Und was du hier

ISBN: 978-3-86117-187-4 Buch anschauen

über das hiesige Problem herausfinden möchtest, möcht ich mal wissen *lach* Unter welchem Stichwort hast du denn dort gesucht? :smile:

Und hieraus

ISBN-10: 3871447447 Buch anschauen

kopiere mir bitte den Artikel hierher, aus dem du Erkenntnisse über unsere Frage gewinnst. Ich hab das Buch nicht hier.

Das und nur das wäre ein Beleg für die
Grammatikalisierung des von dir behaupteten fachsprachlichen Gebrauchs des Nomens.

Warum soll ich Belege aus Fremdwörterbüchern suchen. Wie meine Aussagen auf englisch lauten, war doch nicht gefragt? Aaaaargh!

Hier im Forum wird nach Experten gefragt. Und der Experte hat sein Wissen aus Fachliteratur, die es bzgl. Mineralogie seit ca. 200 Jahren tonnenweise gibt.

Schönes WE, und der nette Plausch ist für mich hier beendet. Siehe oben. Wie gesagt: Ein Mineralogieseminar gerne im dafür zuständigen Brett.

Gruß

Metapher

3 Like

Hallo Metapher,

… macht es auch mir keinen Spaß mehr, mich mit
lernresistenten Deutschlehrern auseinanderzusetzen, die auch
das, was sie nicht wissen, besser wissen, nur weil es Duden so
meint.

Hier

/t/tetragonal-verzerrtes-gitter-bei-martensit/4457841/2

findest du zufällig ein Beispiel, wie man in der Mineralogie
schreibt,

Der Mineraloge, mit dem du da diskutiert hast, hat das Wort „Austenit“ und das Wort „Ferrit“ hier ja auch richtig flektiert.

http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=in…
http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=in…

Woraus entnimmst du aber, dass ein entsprechender Sprachgebrauch bei „Diamant“, wenn auch teilweise (vielleicht sogar mehrheitlich) unter Mineralogen als Analogiebildung verbreitet, der richtige ist?

Ich verweise in diesem Zusammenhang nochmals auf die unter Informatikern in erschreckender Weise fast ausschließlich gebrauchte Pluralform *Stati.

Die Frage ist vielmehr, ob du Belege für
dessen nicht schwache Deklination in einem Fachwörterbuch

Und hieraus

ISBN-10: 3871447447 Buch anschauen

kopiere mir bitte den Artikel hierher, aus dem du Erkenntnisse
über unsere Frage gewinnst. Ich hab das Buch nicht hier.

Ich auch nicht, aber da es sich um ein Fachwörterbuch der Mineralogie handelt, solltest du ggf. fündig werden.

Das und nur das wäre ein Beleg für die
Grammatikalisierung des von dir behaupteten fachsprachlichen Gebrauchs des Nomens.

Warum soll ich Belege aus Fremdwörterbüchern suchen. Wie meine
Aussagen auf englisch lauten, war doch nicht gefragt?
Aaaaargh!

Einsprachige deutsche Fachwörterbücher zur Kristallographie waren über Google nicht zu finden. Das verwundert ja auch nicht: Angesichts des sehr begrenzten Interessentenkreises sollte ein Verlag, der etwas verdienen will, wenigstens mehrere Sprachen damit abdecken. Ein gutes mehrsprachiges Wörterbuch wird aber auch Hinweise zur Flexion der einzelnen Begriffe in den jeweiligen Sprachen liefern.

Gruß Gernot

1 Like

offenbar.
Hi,

http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=in…
http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=in…

Du hat Recht. Ich hätte meinen Studenten canoo und Duden empfehlen sollen, statt Kristallographie zu studieren.

Du kannst mich gerne mal besuchen, dann zeige ich dir einen Martensit en! Ich kann dir auch ein Foto eine es Martensit en verlinken. Aber solange du immer noch nicht, obwohl nun zum zig-sten Mal erklärt, den Unterschied zwischen

  1. dem Material
  2. einem Exemplar eines Kristalls (darauf bezieht sich dein Link!)
    und
  3. dem Abstraktum, bzw. dem mathematischen Begriff „Kristallgitter“ nicht begreifst, werde ich dann nicht mit dir über Letzteres diskutieren, weil du das als Informatiker und Deutschlehrer ja alles besser weißt.

Woraus entnimmst du aber, dass ein entsprechender Sprachgebrauch bei „Diamant“

Dachte ich mir, daß dir das immer noch nicht klar ist.

Ich verweise in diesem Zusammenhang nochmals auf die unter
Informatikern in erschreckender Weise fast ausschließlich
gebrauchte Pluralform *Stati.

Jo. Du vervollsätändigst gerade mein Bild vom Informatiker. Die Logik ist klar: Weil Informatiker die lateinische U-Deklination nicht beherrschen, deshalb wissen Mineralogen und Mathematiker nicht, wie man über Kristallgitter spricht.

Das Analogon mit dem rosa Elefanten war wohl etwas zu anstrengend :smile:

Und hieraus

ISBN-10: 3871447447 Buch anschauen

kopiere mir bitte den Artikel hierher, aus dem du Erkenntnisse
über unsere Frage gewinnst. Ich hab das Buch nicht hier.

Ich auch nicht

Genau das dachte ich mir gleich :smile:

Metapher

Hallo Metapher,

http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=in…
http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=in…

Du hat Recht. Ich hätte meinen Studenten canoo und Duden
empfehlen sollen, statt Kristallographie zu studieren.

Das schließt sich ja beides nicht aus. Du kannst den Duden sogar auch selber lesen, ihn deinen Studenten empehlen und Kristallographie studieren.

Du kannst mich gerne mal besuchen, dann zeige ich dir einen
Martensit en! Ich kann dir auch ein Foto
eine es Martensit en
verlinken.

Nach Duden wird Martensit (anders als Satellit) stark flektiert, unabhängig davon, ob es sich um Material, das Exemplar eines Kristalls oder dessen abstrakte Kristallgitterstruktur handelt, die vielleicht auch andere Mineralien oder möglicherweise auch irgendwelche Gebäude wie das Atomio in Brüssel einnehmen. Jedenfalls lässt sich der DUDEN zu einer solchen Unterscheidung zwischen Material, Kristallexemplar und Gitterstruktur nicht aus.

Entsprechend verhält es sich übrigens beim bereits verlinkten Ferrit und Austenit. Sie werden ebenfalls immer stark flektiert, d.h. sie tragen im Genitiv Singular die Endung „ -s “ und haben in den übrigen Fällen im Singular keine Endung.

Dein Angebot, mir deinen Martensit in deiner mineralogischen Sammlung zu zeigen, nehme ich gerne an.

Du verfolgst doch nicht etwa Hintergedanken bei deinem Angebot?
:wink:

Jo. Du vervollsätändigst gerade mein Bild vom Informatiker.
Die Logik ist klar: Weil
Informatiker die lateinische U-Deklination
nicht beherrschen, deshalb wissen
Mineralogen und
Mathematiker nicht, wie man über
Kristallgitter spricht.

… bis zum Beweis des Gegenteils. Schließlich sind Mineralogen und Mathematiker per se sprachlich auch nicht (un)gebildeter als Informatiker.

Was die Prädikatenlogik angeht, könnten Mathematiker und Informatiker allerdings einen leichten Vorteil haben.

Gruß Gernot

Danke - und keinen Streit, bitte!
…oder muss es „kein Streit“ heißen? :wink:

Wenn ich gewusst hätte, dass das Thema so kontrovers diskutiert wird, hätte ich gar nicht erst nachgefragt. Ich habe inzwischen noch ein wenig in der Literatur gestöbert. Dort pflegt man anscheinend wirklich den Brauch (um es mal so zu formulieren), dass man beim Gebrauch des Begriffes Diamant im abstrakten Sinn nicht beugt und diesen „Fehler“ auch bewußt so einsetzt, um durch diese Formulierung von einem realen Diamanten abzuheben. Und da der Sinn von Sprache die Kommunikation ist, habe ich mich im Artikel letztlich daran orientiert.

Grüße, Thomas

Hallo Thomas,

…oder muss es „kein Streit“ heißen? :wink:

in einer Sauna habe ich auch schon mal ein liebevoll lötkolbengraviertes Schild gelesen: „Kein Schweiß auf’s Holz!“

Dort pflegt man anscheinend wirklich den Brauch (um es mal so
zu formulieren), dass man beim Gebrauch des Begriffes Diamant
im abstrakten Sinn nicht beugt und diesen „Fehler“ auch bewußt
so einsetzt, um durch diese Formulierung von einem realen
Diamanten abzuheben.

In folgendem Wikipedia-Artikel wird das Wort zweimal jeweils
in „abstrakter“ Bedeutung im Genitiv gebeugt benutzt.

  • stark gebeugt: _des Diamant s _

  • schwach gebeugt: _des Diamant en _

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoff

Beide Male geht es in diesem (Fach!)Artikel um die Anordnung der Kohlenstoffatome.
Eine klare Linie, geschweige denn eine Notwendigkeit der Differenzierung wie bei …

  • das Virus (medizinischer Sprachgebrauch) vs.

  • der Virus (Sprachgebrauch medizinischer Laien
    und in übertragener Bedeutung, Computervirus)

… kann ich da nicht erkennen.

Gruß Gernot

doch lernfähig?

schwach gebeugt: _des Diamant en _
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoff
Beide Male geht es in diesem (Fach!)Artikel um die Anordnung der Kohlenstoffatome

*lach* Richtig erkannt: Das ist in diesem Fall ein Grammatikfehler in einem Wiki-Artikel. Schön, daß du dich doch als lernfähig zeigst.

Wie schon gesagt: Ich hätte meinen Studenten empfehlen sollen, Mineralogie bei dir oder aus dem Duden zu studieren, statt an der Uni :smile:

Hallo Metapher,

schwach gebeugt: _des Diamant en _
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoff
Beide Male geht es in diesem (Fach!)Artikel um die Anordnung der Kohlenstoffatome

*lach* Richtig erkannt: Das ist in diesem Fall ein
Grammatikfehler in einem Wiki-Artikel. Schön, daß du dich doch
als lernfähig zeigst.

Lonsdaleit, auch hexagonaler Diamant bezeichnet, ist eine sehr seltene Modifikation des Diamanten.

Richtig, da ist ein Grammatikfehler in dem Satz versteckt.

Weitere Bespiele für die Beliebigkeit gefällig, mit der linguistische Laien das Wort „Diamant“ in ein und demselben Fachbeitrag flektieren?

http://www.google.de/search?hl=de&client=firefox-a&r…

Historische Belege und solche, bei denen „des Diamants“ als bibliografische Angabe zu (französischsprachiger) Fachliteratur vorkommt, muss man natürlich abziehen.

Gruß Gernot