Hallo!
Du hast Deine Frage im Geschichts-Brett gepostet. Von daher gehe ich davon aus, dass es sich um eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Holocaust geht (das geht aus Deinem Posting nicht hervor). In diesem Zusammenhang finde ich es wichtig, dass man zum Geschehen nicht gleich auch noch die Interpretation bzw. Wertung mitliefert. Genau das ist es, was mich an Knopps Geschichtssendungen so stört: Manchmal werde ich dann regelrecht aggressiv, weil mir jemand durch die musikalische Untermalung eines Geschichtsereignis vorschreiben will, was ich dabei zu fühlen habe. Wenn es ganz schlimm kommt, löst das regelrechte Trotzreaktionen aus: „Na, komm, Guido: So schlimm war Stalingrad nun auch wieder nicht …“
Wenn es um die Geschichte geht, dann plädiere ich für Stille.
Wenn es um die Gefühle der Zeitzeugen geht, dann lass die Zeitzeugen sprechen. (Wenn deren Sprache Musik ist, dann - aber nur dann! - fände ich auch Musik in dem Vortrag okay).
Wenn es Dir um eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema geht, will ich Dir keine Ratschläge geben. Ich selbst sah mal so eine Bildershow, die untermalt war von einer Stimme, die dieses Gedicht rezitiert hat: http://www.celan-projekt.de/todesfuge-deutsch.html. Im Hintergrund hörte man - ganz fern - jemanden ein Requiem singen, dessen Text nur aus den Namen von Konzentrationslagern bestand. Da lief mir ein ziemlich kalter Schauer über den Rücken.
Aber im Gegensatz zu Deinem Projekt ist hier die Musik nicht Untermalung der Bilder, sondern die Bilder, das Gedicht und die Musik bildeten eine Einheit und alles wirkte aufeinander. Den Text halte ich für Schüler der 9. Klasse übrigens zu anspruchsvoll.
Michael