Dichtungsband an Balkontür ist nass

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Moin.
Ich habe seit einigen Monaten eine neue Balkontür. Diese wurde von einer Firma eingebaut. Die Abdichtung erfolgte mit diesem Dichtungsband, welches sich nach einiger Zeit ausdehnt und so jeden Spalt verschließt. Alles gut soweit.

Nun ist es aber schon einige Wochen sehr kalt (ca. -10°C). Das Dichtungsband ist von außen gefrohren und von innen klitsch nass. Wie kann ich den darunter liegenden Holzbalken und meinen Bodenbelag vor der Nässe schützen? Bringt es was das Dichtungsband von außen mit Silikon zu „versiegeln“?

Paul

#2

Hallo Paul,
hie solltest Du unbedingt eine schriftliche Mängelrüge (mit diesem begriff in der Bezugzeile) gegenüber dem Unternehmer formulieren.
Das Dichtband darf man eigentlich nicht sehen, zumindest muss es mit einem Wärmedämmstoff zur kalten Seite hin gedämmt werden.
Entsprechende Fälle sind mir aus meiner beruflichen Praxis bekannt, wo die Kondensation im Innenraum dazu führte, dass der Estrich mitsamt der Trittschalldämmung quasi in einer Pfütze stand.
Das Parkett kannst Du nicht wirklich schützen.
Nun ist Eile Deinerseits geboten, damit der Mangel angezeigt wird und eine Nachbesserung möglichst noch in dieser kalten Jahreszeit durchgeführt werden kann. Also auch die „Aufforderung zur Nachbesserung“ (innerhalb einer bestimmten Frist) mit in das Schreiben aufnehmen. Zu Deiner Absicherung.
-.-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

#3

Um fachlich korrekt zu beurteilen,
muss der Anschluss der Tür an das Mauerwerk
noch etwas genauer beschrieben werden.

Fangen wir von außen an:

  1. Ist es richtig, dass außen
    zwischen Blendrahmen (äußerer Türrahmen) und Mauerwerk
    eines dieser vorkomprimierten Dichtungsbänder (*) sitzt?

  2. Ist aber die Fuge im äußeren Bereich nicht
    dauerelastisch (z.B. mit Silicon) versiegelt?

  3. Ist innen zwischen Blendrahmen und Mauerwerk
    Purschaum oder Mineralwolle?

  4. befindet sich innen ebenfalls
    ein vorkomprimiertes Dichtungsband (*)?

  5. Oder ist der Blendrahmen und die Fensterlaibung
    dampfbremsend mit einer Folie isoliert?

  6. Befindet sich innen zwischen Mauerwerk/Fensterbank
    eine umlaufende dauerelastische Versiegelung?

(*) das sind die Bänder, die bei Feuchte aufschäumen.

#4

Vielen Dank. Werd ich machen.

#5
  1. Ist es richtig, dass außen
    zwischen Blendrahmen (äußerer Türrahmen) und Mauerwerk
    eines dieser vorkomprimierten Dichtungsbänder (*) sitzt?

Das Mauerwerk ist in meinem Fall ein Holzbalken. Aber ja.

  1. Ist aber die Fuge im äußeren Bereich nicht
    dauerelastisch (z.B. mit Silicon) versiegelt?

Ist sie nicht.

  1. Ist innen zwischen Blendrahmen und Mauerwerk
    Purschaum oder Mineralwolle?

Nein.

  1. befindet sich innen ebenfalls
    ein vorkomprimiertes Dichtungsband (*)?

Das Dichtungsband hat zwei Farben. Schwarz und Grau. Eine Seite sollte laut Handwerker für innen und eine für außen sein. Also nur eins.

  1. Oder ist der Blendrahmen und die Fensterlaibung
    dampfbremsend mit einer Folie isoliert?

Nein.

  1. Befindet sich innen zwischen Mauerwerk/Fensterbank
    eine umlaufende dauerelastische Versiegelung?

Nein.

Paul

#6

Eine Zeichnung wäre hilfreich.

Wenn ich richtig verstehe,
ist der Blendrahmen direkt mit umlaufenden Holzbalken verbunden.
Dazwischen sitzt nur ein Kompriband.
Wie ist der Balken in der Oberfläche behandelt?
Lack, Dickschichtlasur, offenporig lasiert …oder…oder)

Habe ich das richtig verstanden?

Ich kann von hier aus noch nicht beurteilen,
ob
a) die Feuchte von innen kommt, das Kompriband durchfeuchtet und dann gefriert oder
b) die feuchte von außen kommt.

ABER:
Auf jeden Fall ist ein Kompriband
weder ausreichend wirksam gegen Schlagregen
noch ausreichend wirksam gegen Wasserdampf.

Es hat sich voll Wasser gezogen und bildet eine Wärmebrücke.
Dadurch entsteht noch mehr Tauwasser im Band,
das dann gefriert.

Das Band muss getrocknet werden,
anschließend muss von innen und außen dauerhaft versiegelt werden,
sonst können sich ganz schnell gefährliche Pilze einnisten,
die auch das Holz zerstören können.

#7

Wenn ich richtig verstehe,
ist der Blendrahmen direkt mit umlaufenden Holzbalken
verbunden.
Dazwischen sitzt nur ein Kompriband.

Jupp.

Wie ist der Balken in der Oberfläche behandelt?
Lack, Dickschichtlasur, offenporig lasiert …oder…oder)

Gar nicht. Der ist von außen mit einer Türschwelle bzw. im Holz verkleidet (ähnlich wie auf http://www.baulinks.de/webplugin/2008/1534.php4 zu sehen)

Ich kann von hier aus noch nicht beurteilen,
ob
a) die Feuchte von innen kommt, das Kompriband durchfeuchtet
und dann gefriert oder
b) die feuchte von außen kommt.

Ich auch nicht.

Vielen Dank für den Hinweis, dass das Band auf jeden Fall noch verkleidet/versiegelt werden muss.