Die 10 Gebote und ihre Formulierung

Hallo,

die 10 Gebote sind - warum?- so formuliert, wie sie sind??

Nachdem man weiß, dass ein „nicht“ - eine Verneinung - vom Gehirn nicht als solches „verstanden“ werden kann und der restliche Text dann als Aufforderung, wie darf man dann die 10 Gebote verstehen?

Du sollst nicht lügen.
Du sollst nicht ehebrechen.
Du sollst nicht …siehe den Rest.

Hat das einen Hintergrund?
Auch ohne Wissenschaft- heute- wird doch die Wirkung von Worten schon immer gewusst worden sein. Erst recht in heiligen Hallen, wo Gelehrte saßen, dachten und notierten!

Mal ganz provokant gefragt-- sind all diese Gebote nur versteckte Aufforderungen zu TUN damit man sich schuldig macht um dann als Sünder zu bestätigen?

lg kitty

Nachdem man weiß, dass ein „nicht“ - eine Verneinung - vom
Gehirn nicht als solches „verstanden“ werden kann und der
restliche Text dann als Aufforderung, wie darf man dann die 10
Gebote verstehen?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Aussage richtig verstanden habe.

Du sollst nicht lügen.
Du sollst nicht ehebrechen.
Du sollst nicht …siehe den Rest.

Ich habe für mich das Gefühl, das mein Gehirn durchaus verstanden hat was es bedeutet „Du sollst nicht lügen“.

Roland

Nachdem man weiß, dass ein „nicht“ - eine Verneinung - vom
Gehirn nicht als solches „verstanden“ werden kann und der
restliche Text dann als Aufforderung, wie darf man dann die 10
Gebote verstehen?

Hallo Kitty,

wo hast Du denn das her?
Doch nicht etwa aus der Hypnoseausbildung, in der so luzide Beispiele wie „Denken Sie nicht an einen rosa Elefanten!“ die Notwenigkeit affirmativer Formulierungen illustrieren sollen?

Selbstverständlich kann das menschliche Gehirn eine Verneinung verstehen!
Wenn Du beim Monopoly die Aufforderung liest oder hörst „Gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie nicht 4000 Mark ein!“, dann weiß Du doch ganz genau, was Du nicht tun sollst, und dann tust Du es auch nicht.

Also vergiss den ganzen Quatsch mit der nicht verstandenen Verneinung; die hat nur in ganz bestimmten Zusammenhängen eine Berechtigung. Un in ALLEN ANDEREN eben NICHT!

Gruß - Rolf

versuch doch mal, ein Gebot analog positiv zu formulieren (owt)
.

Is schon drin
Servus,

das dritte und vierte, mithin 20 Prozent, sind bereits positiv formuliert.

Mit den anderen genügt ein formaler Trick, wenn man sich zu Nutze macht, dass „vermeiden“ dem Wort nach ein positives Tun ist. Sie heißen dann z.B. „Du sollst es möglichst vermeiden zu töten“ usw. - mehr als das Menschenmögliche kann man eh nicht tun.

Schöne Grüße

MM

Ich habe für mich das Gefühl, das mein Gehirn durchaus
verstanden hat was es bedeutet „Du sollst nicht lügen“.

Stimmt, meines tut das auch.
Nur ist aber danach die Frage zwingend warum muss ich doch das so oft tun?

Roland

Balázs

Hallo,

nur mal gegen Missverständnisse:
Ich suche keinen positive Deutung der Gebote oder natürlich versteht mein Intellekt dieses „nicht“ in den Sätzen.

Vielleicht bin ich hier auch im falschen Forumbereich-- aber schwierig, denn hier verbindet sich einerseits Religion und deren mögliche Intension und Sprachanwendung, die ich gerade hinterfrage.

Wo stellt man sich dann hin?
Ins Religionsbrett oder dahin, wo es um Sprache geht?

lg kitty

In der Tat eine interessante Frage. Liegt es an der Funktionsweise des Gehirns, liegt es an unserer Kultur, der Sozialisation? Oder ist es ein Teil der Überlebensstrategie von Menschen. Ich werde mal darüber nachdenken, befürchte aber, dass mir hier einfach die Grundlagen fehlen. Interessant wäre in diesem Zusamenhang auch noch die Frage, funktioniert dieser Mechanismus auch genauso bei „du sollst nicht Ehebrechen“

Roland

Hallo,

lass es vom MOD ins Brett „Psychologie“ verschieben. Da ist das Thema m.E. am besten aufgehoben.

Gruß
vdmaster

Moin,

Nachdem man weiß, dass ein „nicht“ - eine Verneinung - vom
Gehirn nicht als solches „verstanden“ werden kann und der
restliche Text dann als Aufforderung, wie darf man dann die 10
Gebote verstehen?

jetzt interessiert es mich wirklich, wer das herausgefunden haben will!
Kannst Du bitte die entsprechende Literaturstelle geben.

Gandalf

Hallo Gandalf,

also konkrete Literaturstellen- da muss ich passen…aber alleine in Erziehungsratgebern findet sich ja schon der Hinweis, dass das Aussprechen von Verneinungen genau das bewirkt was vermieden werden soll.

Vermutlich gibts dafür sogar einen Begriff??-- da wäre dann wieder ein anderer Forumsteil gefragt :wink:

Der ganz berühmte Klassiker ist doch dieses „denke NICHT an einen rosa Elefanten“.
Hat man erreicht was man wollte mit so einer Aussage??
Nur dann, wenn man genau das Bild des rosa Elefanten erschaffen wollte :wink:

Naja- letztlich ja auch egal, wie das Kind benannt wird, es wird genau der gegenteilige Effekt erzielt, der offensichtlich gefordert wird.
Klar kann man das ganz gezielt einsetzen- wird mit Sicherheit auch gemacht (bei NLP wird das doch auch erwähnt)
Nur bleibt da immer noch die Frage der 10 Gebote…welch NLP`ler hat die so notiert?? :wink:

lg kitty

Hallo,

Nachdem man weiß, dass ein „nicht“ - eine Verneinung - vom
Gehirn nicht als solches „verstanden“ werden kann und der
restliche Text dann als Aufforderung, wie darf man dann die 10
Gebote verstehen?

Man weiss …? WER weiss?
Ich kenne persönlich keine Gehirne - weiss daher nicht so genau was die so verstehen. I.d.R. richtet man seine Kommunikation an Tiere oder Menschen und zumindest Menschen verstehen Verneinungen sehr gut.
Wenn Du meinst, „Dein“ Unbewusstes würde Verneinungen nicht verstehen und „Dich“ dann zu Dingen verleiten die Du nicht tun willst …

Mal ganz provokant gefragt-- sind all diese Gebote nur
versteckte Aufforderungen zu TUN damit man sich schuldig macht
um dann als Sünder zu bestätigen?

Du selbst, wirst in Deinem täglichen Umgang auch öfter mal Verneinungen gebrauchen - wie darf man Dich dann verstehen? Willst Du in Wirklichkeit immer das, was Du vorgibst zu verneinen? :o)

Grüße
K.

Oder ist es ein Teil der Überlebensstrategie
von Menschen.

Schein so, schon die Raben müssen schon und oft lügen.
Darüber habe ich ein interessantes wissenschaftliche Bericht gesehen.
Ich hatte auch eine Katze die das auch machte. Und ihren Grund habe ich klar nachvollziehen können.

Interessant wäre in diesem Zusamenhang auch noch die Frage, funktioniert
dieser Mechanismus auch genauso bei „du sollst nicht
Ehebrechen“

Das wir alles andere als monogam sind ist ja offensichtlich.

Roland

Balázs

Interessant wäre in diesem Zusamenhang auch noch die Frage, funktioniert
dieser Mechanismus auch genauso bei „du sollst nicht
Ehebrechen“

Das wir alles andere als monogam sind ist ja offensichtlich.

Roland

Balázs

Was die These der Überlebensstrategie, nicht zwingend des Individuums aber der Gattung bestätigen würde.

Roland

Hallo kitty40,

meiner Meinung nach ist in deiner Frage bereits ein Trugschluss eingebaut.

Ungeachtet der Tatsache, ob die Behauptung mit der Verneinung = Gehirn hört das Falsche stimmt oder nicht (meiner Meinung nach gibt es Verbote, die nicht positiv ausgedrückt werden können), gehst du davon aus, dass wer auch immer die 10 Gebote formuliert hat, diesen Grundsatz kannte. Gerade weil es in (neueren) Erziehungsratgebern immer wieder betont wird, dass eine posititve Aussage mehr Erfolg bringen wird, deutet ja daraufhin, dass viele Eltern genau das automatisch machen: Verbote aussprechen.

Siboniwe

Hello Kitty,

Nachdem man weiß, dass ein „nicht“ - eine Verneinung - vom
Gehirn nicht als solches „verstanden“ werden kann und der
restliche Text dann als Aufforderung, wie darf man dann die 10
Gebote verstehen?

das stimmt so nicht. Es ist keineswegs so, dass das Gehirn Verneinungen nicht verstehen kann, es muss nur etwas länger darüber nachdenken als über positive Formulierungen: http://www.pressetext.com/news/20090213017

Beste Grüße

=^…^=

Was die These der Überlebensstrategie, nicht zwingend des
Individuums aber der Gattung bestätigen würde.

Mir ist das mehr als offensichtlich:smile:))

Roland

Balázs

Hallo,

danke und jetzt haben wir schonmal einen Text, der das aufgreift was ich meine.

Und immerhin…es wird schon gesagt, dass je nach Gehirnleistung verneinte Sätze nicht gut verstanden werden können.
Ich finde halt diese gezielte Formulierung der Gebote recht passend zu dem Punkt, dass einfach formuliert besser zu verstehen ist. Noch dazu, wo doch ursprünglich das ganz einfache ungebildete Volk die Schriften nur mündlich überliefert bekam, weil kaum jemand lesen konnte.

kitty

Hallo,

gehst du davon aus, dass wer auch immer die 10 Gebote
formuliert hat, diesen Grundsatz kannte.

Ich gehe von nichts aus - mir ist in dem Zusammenhang von Wirkung und Sprache nur aufgefallen wie die Gebote formuliert sind und daher hab ich hier nachgefragt.
Wäre es soo fern zu denken, dass die Gebote nicht „zufällig“ so formuliert sind wie sie sind??

Gerade weil es in
(neueren) Erziehungsratgebern immer wieder betont wird, dass
eine posititve Aussage mehr Erfolg bringen wird, deutet ja
daraufhin, dass viele Eltern genau das automatisch machen:
Verbote aussprechen.

Ja klar- weil es eine Angewohnheit ist und vieles nur nachgeplappert wird ohne über einen tieferen Sinn oder Wirkung nachzudenken.
Das Worte Wirkung haben wird sicher niemand abstreiten :wink:

lg kitty

Moin,

Der ganz berühmte Klassiker ist doch dieses „denke NICHT an
einen rosa Elefanten“.

was hat das damit zu tun?

Wenn ich jemanden auf etwas stoße denkt er auf jeden Fall daran
Anderer Klassiker wäre der von I.Kant, als er seinen Diener Lampe entlassen hatte
Überall in seinem Haus lagen Zettel:
‚Lampe vergessen!‘

Das ist ohne ‚nicht‘ und hat die gleiche Wirkung,
Hat aber nichts damit zu tun, daß das Hirn bei ‚nicht‘ keine Negation erkennen kann.

Gandalf

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