Die 4 Fälle Ausländern erklären

Hallo!

Wie würdet ihr Ausländern unterschiedlicher Herkunft (japanisch, spanisch, etc.) am besten eine Einführung in die vier deutschen Fälle geben? Wie erkläre ich das? Wo fange ich an? Besonders wenn ich mit dem Unterschied Nominativ/Akkusativ anfange? Hat vielleicht jemand mit einer Methode gute Erfahrungen gemacht? Sollte man dann vieleicht kontrastive englische Beispiele geben?

Danke im Voraus!

Evita

Hallo Evita!

Wie würdet ihr Ausländern unterschiedlicher Herkunft
(japanisch, spanisch, etc.) am besten eine Einführung in die
vier deutschen Fälle geben? Wie erkläre ich das? Wo fange ich
an? Besonders wenn ich mit dem Unterschied Nominativ/Akkusativ
anfange? Hat vielleicht jemand mit einer Methode gute
Erfahrungen gemacht? Sollte man dann vieleicht kontrastive
englische Beispiele geben?

Ich habe leider keine Sprachdidaktik-Erfahrungen, kann also nur theoretisch sprechen.
Gerade der Unterschied Nominativ-Akkusativ dürfte nicht so schwer sein, da er ja „lebenswichtig“ ist: In Sprachwissenschaftsliteratur tritt gerne das Beispiel: Ich tötete ihn / Mich tötete er auf. (Von mir aus darf es auch ein harmloseres Verb sein, aber hier wird doch deutlich, dass es ein großer Unterschied ist, ob etwas Subjekt oder Objekt ist.)
Ich würde mit Personalpronomen anfangen (ist auch meist in Fremdsprach-Lehrbüchern so), weil hier die Unterschiede am deutlichsten sind - schließlich sind Nom/Akk im Deutschen bei weiblichen und sächlichen Substantiven sowie im Plural identisch, bei Personalpronomen betrifft dies nur die 3.P., und diese noch nicht einmal im männlichen Singular.
Bei Spaniern und Japanern dürfte das auch nicht so problematisch sein, da beides Akkusativsprachen sind. Wenn Du also nicht gerade Basken, Tibeter oder Inuit in Deinem Kurs hast, sollten keine größeren Verständnisprobleme bei der Unterscheidung auftreten.

Liebe Grüße und viel Erfolg!
Immo

Hallo Evita,

vielleicht findest Du in Handbüchern zu „Deutsch als Fremdsprache“ ein paar Anregungen. Bekannt ist die Grammatik von Helbig/Buscha:

Helbig, Gerhard und Joachim Buscha: Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Neubearbeitung, Nachdruck. Berlin/München 2007.

Andere DaF-Literatur findest Du z.B. hier:
http://www.sprachwissenschaft.uni-erlangen.de/biblio…

Viele Grüße
Michael

Für japanisch weiß ich nicht, aber die Fälle gibt es ja auch in der spanischen Sprache. Zwar werden sie nicht wie im Deutschen dekliniert, aber man kann sie anhand von Beispielen aus der syntaktischen Analyse erläutern, z.B. http://tinyurl.com/4n8279

Hat vielleicht jemand mit einer Methode gute
Erfahrungen gemacht?

Hmmm. Ohne jetzt zu pessimistisch klingen zu wollen, aber ich habe sie, nach über 20 Jahren in Deutschland und Deutsch als Fremdsprache seit der ersten Klasse, immer noch nicht hundertprozentig verinnerlicht. Wenn ich darüber nachdenke, ist es meist klar, und trotzdem greife ich hin und wieder daneben.

Gruß

Sancho

Hi,

ich würde auf keinen Fall eine Stunde machen, in der man ale Fälle auf einmal behandelt, vielleicht noch ohne dass man vorher was davon gehört hat.
Am besten macht man das einen Fall nach dem anderen, immer in einer bestimmten Situation und eher „nebenbei“. Die Situationen sollten gut durch Bilder zeigbar oder gestisch / schauspielerisch darstellbar sein. Dann wird der Inhalt verstanden, es kann eine Regel formuliert werden. Dann kann man sich um die Form kümmern. Erst, wenn die Form begriffen wurde und eine Regel formuliert ist, kann man darauf eingehen, was ein Fall macht - das ist nämlich etwas sehr theoretisches und abstraktes. Das Deutsche hat im Vergleich zu Sprachen, die nicht so stark flektieren, eine relativ freie Wortstellung, und die Kasusendungen zeigen Zusammengehörigkeiten und Abhängigkeiten und tragen auch Bedeutung (Täter, Opfer, Nutznießer,…). Auch nicht die Kasusendungen alles Wortarten in eine Stunde schmeißen, das wird viel zu viel.
So weit für Anfänger, da zieht sich diese Lernerei über viele viele Stunden hin. Wenn du leute hast, die die Sprache bereits recht gut beherrschen und von den Fällen schon mal was gehört haben, würde ich trotzdem nur einen Fall pro Doppelstunde nehmen, damit man ihn nochmal im Text erkennen, Form und Rgel bestimmen, und die Anwendung probieren kann. Erst, wenn man da durch alle durch ist, kann man sie vergleichend nebeneinanderstellen, pro Wortart alle fälle in eine Tabelle.

Die Franzi