Ich schon wieder.
[Dieses Posting hat nix mit dem vorigen zu tun, fällt nur zufälligerweise zeitlich zusammen]
Ein Förderverein hat sich auf die Fahnen geschrieben, eine Länderbahn-Dampflok BR 96, siehe http://www.malletlok.de/ge/ge_d/br96.htm, mit heutigen Verfahren und Werkstoffen nachbauen zu wollen. Originalexemplare gibt es nicht mehr, sind alle in den Fünfzigern im Hochofen gelandet. Konstruktionsunterlagen befinden sich im Besitz eines Vereinsmitglieds; was ggf. fehlt, traut man sich „nachkonstruieren“ zu können zu.
Ich soll jetzt als Berater eine Machbarkeitsstudie anstoßen, vor allem herausfinden (lassen), mit welcher Hausnummer man für die Anfertigung dieser Nippsache von seinerzeit 100 Tonnen Leergewicht denn rechnen müsse. Meine bisherigen Überlegungen sind folgende:
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Heutige Stähle sind um einiges fester als damalige; man könnte also ggf. mit geringeren Materialstärken arbeiten als damals. Das würde Gewicht sparen.
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Moderne Fertigungsverfahren sollten eine wesentlich kürzere Bearbeitungszeit erlauben als anno Tobak.
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Es sollte eigentlich auch, ohne das äußere Erscheinungsbild der Lok wesentlich zu verfälschen, möglich sein, eine Zentralschmierung vorzusehen, zumindest so, wie sie die späteren Einheitsloks auch hatten.
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Ölfeuerung, als Kohlefeuerung „getarnt“, sollte auch gehen.
Sind diese Gedanken schon mal richtig oder falsch oder irgendetwas dazwischen?
Weitere ungeklärte Punkte:
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Gibt es in D oder in der Nähe, also nicht China oder Gott weiß wo, noch betriebsfähige Drehmaschinen, mit denen sich z.B. die Treibräder von 1,22 m Durchmesser bearbeiten/herstellen lassen?
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Alldieweil die Zahl der arbeitsfähigen Dampflokschlosser inzwischen sehr überschaubar sein dürfte: was könnte man außer den o.g. Maßnahmen tun, um die Wartbarkeit der Lok sicherzustellen?
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Welchen Zeitrahmen sollte man anpeilen für die Nachkonstruktion und den Bau von diesem Trumm?
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Welche zurechnungsfähigen Buden könnte man für diese Aufgaben ins Auge fassen, also a) Ingenieurbüros und b) Metallbauer?
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Last not least: kann man das alles überhaupt bezahlen? Meine Auftraggeber sind zwar nicht bettelarm, im Gegentum, aber einen Blankoscheck wollten sie denn doch nicht so gern ausstellen …
Und ob es eine gute oder hirnwütige Idee ist, ausgerechnet so einen Jonny aus dem Vollen nachzubauen, steht nicht zur Debatte - der Vogel hat unbegrenzten Freiflug …
Ich danke allen Eisenhosen *g*, die sich hier freundlicherweise einbringen möchten. Habt bitte Verständnis, dass ich hier versuche, Gratisauskunft zu bekommen. Zu einem späteren Zeitpunkt - wenn sich die ganze Geschichte als grundsätzlich machbar herausstellen sollte - wird das Projekt sicherlich ein paar Leuten zu Lohn und Brot verhelfen. Ich bekomme für meinen jetzigen Auftrag, einfach mal im Nebel zu stochern, (hoffentlich) eine dreistellige Summe, werde also zumindest jetzt auch noch nicht reich damit.
Gruß Eillicht zu Vensre

Die Zahl der Menschen, welche sich