Die Aristokratie

Hallo Andre,

Haben wir das nicht quasi?
Seit Anbeginn dieses Landes herrschen im Wechsel
Berufspolitiker, die eh machen, was sie wollen.

hm, wenn man es streng sieht, sinds nicht die Politiker die regieren, sondern die Lobby.
Wer Geld und/oder Beziehungen hat, nimmt massiv Einfluß auf politische Entscheidungen und meist werden sie von Politikern so auch umgesetzt.

Nennen wir es dann Lobbykratie?!

Gandalf

Platons Argument, dass das Volk viel zu dumm zum Regieren sei
und man ihm keine so schwierige Aufgabe wie die Staatslenkung
überlassen dürfe, ist zunächst einleuchtend.

Hallo miteinander!
Genau da liegt das allen Postings gemeinsame Problem: Woher soll die herrschende ELITE - denn das sollte sie doch, bitte schön!, schon sein -kommen? Dadurch, dass man, wie es sich mittlerweile eingebürgert hat, von den Herrschenden als von der Elite spricht, sind die das noch lange nicht.
Wenn Platon sich für seinen - schrecklichen - Idealstaat vorstellt, dass die Könige Philosophen und die Philosophen Könige sein sollen und dass sie das Volk belügen dürfen, weil es sein Bestes gar nicht erkennen kann, dann sieht man da doch das Extrem einer solchen sich selbst definierenden Elite.
War’s nicht Kant, der in Ablehnung dieses Philosophen-König-Modells gefordert hat, dass die Könige sich von den Philosophen beraten und diese ihnen raten sollen?
Denn eine herrschende Elite benötigt weniger Seelengröße und Hochsinn als Sachverstand und persönliche Integrität.
Vielleicht sollte man das Wahlrecht daraufhin überprüfen: Keine Wahl einer vorgegebenen Kandidatenliste, sondern die Möglichkeit, Einzelne anzukreuzen oder auszustreichen.
Ceterum censeo: Ein wesentliches Merkmale einer guten Staatsverfassung ist die problemlose Auswechslung der Regierenden. Weder in einer (echten) Monarchie noch in einer Arstokratie ist das zu machen.
Gruß!
H.

Grundsätzlich bin ich mir bei deinen Zuschriften nie sicher,
ob du mich und andere gehörig verarschst. Entschuldige die von
mir unübliche Wortwahl, aber das lag mir am Herzen.

Da kannst du ganz beruhigt sein, so etwas liegt mir fern. :smile:

Ich rüttle nur gern am Bestehenden, um neue Möglichkeiten ins Blickfeld zu bringen.

Mit allen anderen Punkten ist es natürlich so, daß diese nie so richtig ausgelotet wurden. Es liegen ja auch mehrere Versionen dieser Aristokratie vor, - Platon, Aristoteles und vielleicht noch einige andere. Aber ich bin keine Gelehrter, so kann ich da nichts weiter zu sagen.

gruß
rolf

1 Like

Hi.

Adel kommt von Edel, nicht
vergessen.

Faktisch entstand die Aristokratie durch gewaltsame Aneignung von Land und fremdem Leben. Sehr `edel´ lief das nie ab - edler Adel war und ist eher die Ausnahme. Und auch dann beruhte es immer noch auf der Ausbeutung der Schwachen.

Gruß

Hi.

Fazit: So schlecht und fehlerhaft unsere Demokratie auch sein
mag: Als Prinzip ist sie wirklich das beste, was es zur Zeit
gibt.

Das ist wie mit den Frauen - sie sind das Beste, was es in die Richtung gibt.

Aristokratie führt automatisch zu Machtmißbrauch. Das zu verhindern, wurde die Demokratie ja ersonnen. Die Entwicklung umzukehren, wäre wie das Abschaffen runder und die Einführung viereckiger Räder.

Ich schlage vor, jeglichen Gedanken an Bildung einer
Herrschaftselite ad acta zu legen und die Demokratie
auszubauen, auf das es viele Menschen gebe, die sich durch
geistigen Adel im demokratischen Sinne auszeichnen.

So spricht ein Voltaire.

Gruß

Hi,

Was wäre gegen eine aristokratische Gesellschaftsordnung zu
sagen?

dazu sagte Mark Twain sinngemäß: ein möglichst mächtiger wohlwollender Diktator oder Monarch ist theoretisch die bestmöglich Regierung. Diegrößte Schwachstelle des wohlwollenden Monarchen ist seine Sterblichkeit. Nach seinem Tode wird ein weniger edler Mensch ihn beerben und der nachfolgende Diktator ist nur noch mächtig und nicht mehr wohlwollend.

ich meine dazu:

  1. Macht verführt Menschen
  2. eine der schlimmsten Geiseln der Menschhiet ist die ehrliche Überzeugung nur das beste für die Mitmenschen oder die regierten zu wollen. Denn erfahrungsgemäß wissen die mächtigen Gutmenschen dann besser was gut ist als die einzelnen regierten selber. Beispiel Kommunismus/Sozialismus - das waren von Lenin bis Honecker alles Menschen die von Ihrem eigenen Edelmut vollends überzeugt waren. Die Regierten sahen das sicher anders (Übrigens lässt sich das auch auf Busch beziehen. Der ist ganz sicher, dass er in des guten Gottes Auftrag handelt. Die Bomben auf Zivilisten im Irak sind nur zu deren Besten - die Unwissenden dort haben das nur nicht verstanden).
    Das macht den Edelgesinnten nichts denn sie wissen ja genau, dass die unwillig regierten einfach nicht den Überblick haben um zu wissen was gut ist.
    Das Ergebenis solchen Edelmuts sind schreckliche Dikaturen und Kriege zum Wohl der Menschheit und im Namen Gottes oder der Freiheit.
  3. Gerne bin ich der edle Regierende aber als Regierter hätte ich Todesangst.

Ich sehe in ihr nur Vorteile. Was jetzt so unter Demokratie
läuft, ist doch eher eine von der Wirtschaft kontrollierte und
dominierte Form des Zusammenlebens und das auf europäischer
und globaler Ebene. Haben wir dem wirklich nichts besseres
entgegenzusetzen? Haben wir die Krämerseele auf den Thron
gehoben?

Die „Krämerseele“ regiert uns Menschen seit Jahrhunderten zunehmend mehr. Ich halte das für potentiell sehr gefährlich denn „Krämerseelen“ sind eben keine Seelen.

Die Besten, den seelischen Adel an der Spitze eines Staates,
was besseres könnte man sich wünschen? Das versteht man doch
unter Aristokratie.

Wann haben sich die Aristokraten denn mal edel verhalten? Ganz sicher immer wieder mal aber eher ausnahmsweise. Das tun gewählte Politiker auch hin und wieder.

Zum Abschluss kann ich Dir sagen, dass ich ziemlich edel bin und wenn Du magst kannst Du Dich gerne von mir regieren lassen. Da musst Du Dich auch nicht auf Lebzeiten binden - wir können das erst mal auf Probe machen - obwohl das wieder so ein bischen an Demokratie erinnert.

Freundlicher und voll edel Gesinnter regierungswilliger

Udo