Hallo,
„Die politischen udn wirtschaftlichen Auswirkungen der
Eroberung Lateinamerikas auf Spanien im 16. Jahrhundert.“
Ich kann dir keine konkreten Quellen nennen, folgende
Stichwörter habe ich aber mal wo gelesen:
- Der Einfuhr des Goldes nach Spanien stand keine reale
Wirtschaft und Produktivität gegenüber, was das Land nicht
gerade zukunftsfähig machte.
- Wohl auch in Folge des Vorgenannten wurde die Herausbildung
einer bürgerlichen Mittelschicht verhindert. Das z.B. im
Gegensatz zu England. Ich habe das mal im Zusammenhang mit
den Kanaren gelesen, die ja immer wieder von England
angegriffen wurden, um dort einen guten Seefahrtsstützpunkt zu
bekommen: „… und nicht zuletzt sorgten die politischen
Verhältnisse und Verkrustungen wie das praktisch völlige
Fehlen einer aufgeschlossenen bürgerlichen Führungsschicht,
für Probleme. Letzteres schädigte die Wirtschaft viel
nachhaltiger als Seeräuberüberfälle und Attacken der
englischen Marine.“
Vielleicht kannst du das gebrauchen, vielleicht kann jemand
Konkreteres dazu sagen.
Hallo,
ich kann Laika in ihren Aussagen nur unterstützen. Während eines Urlaubs in Sevilla habe ich mich gewundert, dass die Schätze aus dem Handel mit Lateinamerika sowenig nachhaltig auf Sevilla und Spanien gewirkt haben. Immerhin war Sevilla die Stadt, von der aus die Kolonien versorgt wurden. Gut, der Gewinn aus dem Lateinamerikageschäft zeigt sich sehr wohl in städtebaulichen Dingen und man gönnte sich ja auch einen Hochaltar aus Inkagold. Man hätte aber auch davon ausgehen können, dass zur Versorgung der Kolonien sich Manufakturen und Handwerker in und um Sevilla niedergelassen hätten, die ihre Dienst und Produkte den zuständigen Stellen des Überseehandels zur Verfügung stellten und schließlich zu einer Industrialisierung führten, mit Arbeitsplätzen und Einkommen für die Arbeiterschaft. Das scheint aber nicht der Fall gewesen zu sein, weil die Handelskontore zu reich waren. Sie scheuten die Risiken, eine eigene Infra-, Produktions- und Versorgungsstruktur aufzubauen, vertrauten nicht auf „Made in Spain“ sondern kauften ihren Bedarf bei den Engländern, die gerne das Geschäft pünktlich und zuverlässig erledigten und ja auch eigene Erfahrungen besassen, wie stattet man Kolonien aus und damit fast besser wußten, was die Spanier brauchten und damit für diese interessante Auftragnehmer darstellten. Insofern ging der Überseehandel an Sevilla und Spanien weitgehend vorbei und die Gewinne floßen in den Protz.
Wolfgang D.