Hier stinkt doch etwas, lis sind schließlich meine Knochen,
kann ein Tippfehler sein. Eine allgemein bekanntes „Kürzel“ ist es jedenfalls nicht ( - wofür auch? An dieser Stelle passen im Grunde nur „es“, „dies“ oder „das“).
töffliger Hauer?
Er war ein kurzer, untersetzter Mann, sah ganz aus wie ein
töffliger Hauer.
Der Begriff „Hauer“ existiert zwar, ist in diesem Zusammenhang aber wohl nicht gemeint.
Er könnte hier auf das Verb „(zu-)hauen“ bezogen sein, also als Synonym für „Schläger“ stehen; möglicherweise ist es aber auch eine allgemein abwertende Bezeichnung.
Also der „Hauer“ dürfte wohl aus der Bergmannssprache stammen (=Bergmann), „töfflig“ übersetzt sich am ehesten mit „dröge“, „verschlafen“ oder „leicht verwirrt oder vertrottelt“ (siehe auch -->Töffler=Holzschuhe)und „lis“ interpretiere ich (in Unkenntnis eventuellen Kontextes) entweder als eines Vornamens (Liese, Lisbeth, etc.) oder als Druckfehler…
Deiner Antwort stimme ich zu bis auf dieses Detail:
Lis?
gibts nicht.
Lis gibt es sehr wohl, allerdings als Adjektiv, welches im Beispielsatz des UP keinen Sinn ergäbe.
Es bedeutet nämlich salzarm, fade – in Schweizer Dialekten.
Allerdings dürfte das Wort am Aussterben sein. Wer den Hosenboden am Knie unten trägt und statt Briefe zu schreiben SMS tippt, wird es kaum mehr im Sprachschatz führen.
Es wäre interessant zu erfahren, woher Du diese Sätze hast, liebe Nadja.
Die regionale Herkunft lässt nämlich auf einige mögliche Dialekte schließen und andere ausschließen.
„Töfflig“ ist wohl das Adjektiv zu Toffel:
toffel, töffel, m. gekürzt aus Christoffel, wie stoffel in appellat. verwendung, ungeschlachter dummer, fauler mensch, tölpel s. Wackernagel kl. schriften 3, 160. Albrecht Leipziger mundart 40: der kleine töffel Lichtwer 3, 4.
Grimms Wörterbuch der deutschen Sprache s.v. Toffel
Und der Hauer kann sowohl der Bergmann sein wie auch der Holzhauer.