Die Blechdose im Ohr kommt immer wieder

**Hallo,

vor ca. 6 Wochen hatte ich (30) links einen „kleinen Hörsturz“ - wie meine HNO-Ärztin es bezeichnete. Ich hörte überwiegend die hohen Töne wie durch einen Blechtrichter und das Gehör war auch beeinträchtigt. Ich erhielt 3 Tage je 1 Infusion mit irgendwelchem anderen Zeugs vorher (sowas wie Prednisolon oder so) und dann noch 4 Tage jeweils eine Spritze hinters (linke) Ohr. Nach der ersten Infusion war Abends das blecherne Geräusch schon verschwunden, lediglich ein Druck rund um das Ohrläppchen herum blieb noch einige Wochen. Medikamente erhielt ich in Form von „Ginkobil“ 3x1. In dieser Zeit habe ich mich aus besagten und anderen gesundheitlichen Gründen vom rauchen verabschiedet.
Nebenbei wurden sämtliche Blutwerte, Schilddrüse, Leberwerte usw. im Labor ermittelt und auch eine Untersuchung beim Augenarzt ergab keine Beanstandungen. Lediglich Tryclizerin war - oh Graus- 600 hoch und der Blutdruck war in der HNO-Praxis fast immer 160/100 o.ähnlich. Allerdings glaubte ich hier eher, dass das Gerät mal wieder geeicht werden müsste, denn bei meinem Hausarzt hatte ich Werte wie immer: 140/90. Ich erhielt als Medikament „Befibrat 400“ 1x1. Dann hatte ich ca. 4 Tage absolut keine Beschwerden und plötzlich fing alles von vorn an.
Die Blechbüchsen waren wieder in alter Frische da, nur nicht so schlimm, weil ich diesmal gleich zum Arzt gegangen bin und ohne Hörminderung. Beim ersten mal bin ich erst nach 4 Tagen gegangen, weil ich „unwissend“ war. Diesmal erhielt ich gleich eine Spritze (insgesamt 5 Tage lang) sowie neue Medikamente: „Claudicat retard“ 2x1 und „Texx 300“ 1x1, „damit mein Hörnerv zur Ruhe kommt“. Das ganze hat nun nicht einmal 2 Wochen geholfen, spüre ich heute schon wieder dieses eigenartige Gefühl, von dem ich weiß, dass es morgen um einiges blecherner sein wird und ich wieder zum Doc gehen darf. Ein klein wenig Druck unterhalb des Ohres am Hals ist nun auch wieder da.
Gleich werde ich verrückt ! :smile: Hat einer von euch Erfahrungen oder weiß vielleicht eine Lösung? Inzwischen wurde letzte Woche auch sogen. BERA gemacht, Hörprüfung…alles i.O.
Okay, ich gebe zu, dass ich nicht gerade die ruhigste Person bin und Übergewicht habe ich auch. Aber Streß habe ich eigentlich nicht, denke ich. Also schließe ich den Streßfaktor als Grund weitesgehend aus. Mein Mann ist auch seit ner geraumen Zeit wieder ganz lieb zu mir, nur meine Tochter bringt mich 4 mal die Woche auf die Palme. Sonst gehts eigentlich. Muß ich mich jetzt mein Leben lang damit herum ärgern ??? ich danke euch für das lesen meiner Krankheitsgeschichte und für eine evtl. Antwort.

Katrin**

Hallo Katrin,
ich kenne diese Beschwerden sehr gut. Ich bezeichne es immer als Gitarrenverstärker im Ohr, weil es sich alles so übersteuert anhört. Ich hatte damals auch einen Hörsturz und seit dem auch einen Tinnitus (=Pfeifen im Ohr)
Auch ich bin von Arzt zu Arzt gerantt - aber ohne Erfolg. Bis ich dann an die Osteopathie geraten bin. Das ist eine spezielle Form der Physiotherapie. Genaueres kannst du auch im Netz nachlesen. Ursache für viele Ohrprobleme sind nämlich schlichtweg Verspannungen im Nacken,- oder Kieferbereich. Bei der Osteopathie werden diese Verspannungen aufgespürt, behoben und dadurch der Körper wieder in sein Gleichgewicht gebracht. Bespreche das doch mal mit deinem Hausarzt und versuche ein Rezept zu bekommen. Falls er das nicht ausschreiben will (darf er eigentlich auch nicht) würde ich auf jedenfall ein paar Behandlungen auf eigene Kosten machen. Das lohnt sich wirklich, probiere es einfach mal aus. Bei mir hat es total geholfen und ich fühle mich seit dem als neuer Mensch.
Viele erfolg, gute Besserung und liebe Grüße
Oli

…womit du nicht einmal so unrecht haben könntest, denn unter Verspannungen leide ich schon Ewigkeiten. Kürzlich hatte ich mal einige Massagen, da gings mir eigentlich ganz gut, aber ich merke schon, dass es wieder schlechter wird.
Nun, ich werde meine Ärztin einmal danach fragen.
Zum Glück ist der „Gitarrenverstärker“ heute noch nicht so schlimm, wie ich es vermutet hatte. Aber zum Doc muss ich wohl trotzdem gehen :frowning:

Vielen Dank und liebe Grüße

Katrin

Hallo Katrin,

ich kann das mit den Verspannungen bestätigen. Bin damals auch zu einigen Ärzten gerannt (HNO, Orthopäde, Neurologe). Alles ohne eindeutigen Befund, nur Vermutungen. Nach ein paar Massagen und Bewegung (Rückenschwimmen) sind die Beschwerden dann schnell verschwunden.

Gruß und gute Besserung, Peter

Hallo Peter,

vielen Dank auch für deine Antwort. Mich würde aber auch mal interessieren, ob die Blechbüchsengeräusche bei dir/euch auch wieder gekommen sind?
Übrigens war ich heute wieder beim Arzt und bekomme natürlich wieder Spritzen (+ Hörprüfung morgen) Ich hatte meine Ärztin auf diese Möglichkeit mit der Physiotherapie-ähnlichen Behandlung angesprochen. Sie klang ziemlich ahnungslos, aber ich hatte auch vergessen dass das Wort „Osteopathie“ heißt.

Auch über weitere Kommentare und Anregungen von anderen Leuten zum Thema würde ich mich sehr freuen.

Katrin

Hi,

die Geräusche sind gelegentlich wiedergekommen. Aber immer in Verbindung mit Verspannungen in Nacken und Schulter. Vermutlich durch Streß und meine überwiegend sitzende Tätigkeit.
Mehr Bewegung, Fango und Massage brachten aber immer Erfolg.

Ciao, Peter

Tag Katrin,

seit ungefähr drei Jahren habe ich den Tinitus. War nie besonders schlimm. Tabletten halfen nicht. Blutdruck ok, Augen ok, keine Verspannungen, kein Übergewicht usw. Also lebte ich mit einem sanften „Rauschen-Pfeifen“. Vor ungefähr vier Monaten wurde es plötzlich extrem. Ein Grund war für mich nicht erkennbar. Also kein extremer Stress. Beim Ohrenarzt Infusionen bekommen. Nach den Infusionen ging es mir total schlecht. Kreislaufprobleme, Übelkeit, Hautausschlag, Angstgefühl, Denkstörungen, Zittern, Vergesslichkeit, extreme Depressionen und andere kleinere Übel. Alles Sachen die ich vorher nie kannte. Laut HNO Arzt könnte dies alles auch garnicht möglich sein. Egal.
Inzwischen kann ich nur noch mit einer Mischung aus Alkohol und Schlaftabletten überhaupt schlafen. Mein Rekord war eine Woche nicht schlafen können. Mein Job ist natürlich auch den Bach runter. Der Lärm in den Ohren treibt mich, in Verbindung mit dem nicht schlafen können, in den Wahnsinn. Die Qual durch den „Krach“ und den Schlafmangel lässt nur noch ein schäbiges vegetieren zu. Länger als vier oder fünf Wochen mache ich das nicht mehr mit.
Da geht es Dir doch noch recht gut. Gelle?

Grüsse Ano Nym (Natürlich nicht mein richtiger Name…:wink: