Die Eurpäer besiedeln Amerika

Hallo! :smile:

Ich hab’ ein paar Punkte herausgearbeitet und wollte euch nun fragen, ob es bei diesen Sachen Konflikte oder Probleme gab … :

Motive der Auwanderung:
a) Unterdrückung und Verfolgung aus religiösen Gründen
b) Aussischt auf materiellen und geselschaftlichen Aufstieg
c) grenzenlose Freiheit für geselschaftlich Ausgeschlossene und Abenteurer
d) Flucht vor Hungersnöten und Kriegen
e) existenzieller Neuanfang

Erfüllung der Erwartungen:
zu a) uneingeschränkte Religionsfreiheit, puritaner entwickeln eine vormachtstellung und strebten nach Macht, wirtschaftlicher Aufstieg wurde als gottgewollt angesehen
zu b) Herausbilung einer mittelständischen Gesellschaft in den nordöstlichen Kolonien, Pflanzenaristokratie in den Südkolonien (-> Sklaven beschäftigt, Neusiedler), Anbau von Fleisch und Getreide in den Mittelkolonien, dass exportiert wurde, kaufmännischer Erfolg führt zu gesellschaftlochem Ansehen

… bis dahin, hab’ ich jetzt erstmal gemacht. Nur jetzt meine Frage: Sind dort irgendwo Konflikte/Probleme zu erkennen? Führ mich scheint nämlich alles in Ordnung, außer das Sklaven beschäftigt wurden /: …

Und noch eine Frage:
Mit dem Motto „No taxation without represantation“ hat es doch auf sich, dass Großbritannien in de amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen die 13 nordamerikanischen Nordkolonien so Forderungen erhoben hat, wie eine neue Steuerreform etc. in der Hoffnung, dass sie hiermit einen finanziellen Ausgleich für die Kosten des 7-jährigen Kriegs gegen Frankriech schaffen, oder? Und die Kolonisten fanden dies als Last und da sie eh nicht im englischen Parlament vertreten waren, wollten sie diese Forderungen auch nicht nachgehen, oder? Hab’ ich das richtig verstanden? :smile:

Hallo!

a) Unterdrückung und Verfolgung aus religiösen Gründen
b) Aussischt auf materiellen und geselschaftlichen Aufstieg
c) grenzenlose Freiheit für geselschaftlich Ausgeschlossene
und Abenteurer
d) Flucht vor Hungersnöten und Kriegen
e) existenzieller Neuanfang

Jo, könnte man grob vereinfacht so formulieren - sehr abhängig auch von der Zeit, um die es gehen soll. Es fehlt aber der Wunsch nach politischer Freiheit/Meinungsfreiheit, der für einige Auswanderer ein wichtiges Motiv war. Wunsch nach Aufstieg in der Gesellschaft spielte z.B. in der Frühzeit der europ. Besiedlung Amerikas im 17. u. 18. Jh. sicher keine große Rolle.
Aber was meinst du mit Konflikten? Wie kann es bei Motiven zur Auswanderung nach Nordamerika zu Konflikten/Problemen kommen? Dass einer nicht weiß, ob er wegen religiöser Verfolgung oder Hunger auswandern soll???

Erfüllung der Erwartungen:
zu a) uneingeschränkte Religionsfreiheit, puritaner
entwickeln eine vormachtstellung und strebten nach Macht,
wirtschaftlicher Aufstieg wurde als gottgewollt angesehen

Was heißt „Vormachtstellung, strebten nach Macht“ - wann, wo, inwiefern? woher hast du das?

zu b) Herausbilung einer mittelständischen Gesellschaft in
den nordöstlichen Kolonien, Pflanzenaristokratie in den
Südkolonien (-> Sklaven beschäftigt, Neusiedler), Anbau von
Fleisch und Getreide in den Mittelkolonien, dass exportiert
wurde, kaufmännischer Erfolg führt zu gesellschaftlochem
Ansehen

Manches ist so stichwortartig, dass es schwer verständlich ist.
Wichtig ist auch, dass viele der Siedlungen / Kolonien politisch sehr autonom / unabhängig vom Mutterland waren und daher an Selbständigkeit gewöhnt. Insofern passt das noch zum Thema „Erwartungen erfüllt?“. Wo bleiben c, d usw.?

meine Frage: Sind dort irgendwo Konflikte/Probleme zu
erkennen? Führ mich scheint nämlich alles in Ordnung, außer
das Sklaven beschäftigt wurden /: …

Ich versteh’ deine Frage nicht. „Alles“ war sicher nicht in Ordnung, wo war es das schon. In welche Richtung meinst du „Probleme“???
Zur Sklaverei empfehle ich übrigens den Wikipedia-Artikel „Sklaverei in den Vereinigten Staaten“.

Mit dem Motto „No taxation without represantation“ hat es
doch auf sich, dass Großbritannien in de amerikanischen
Unabhängigkeitskrieg gegen die 13 nordamerikanischen
Nordkolonien so Forderungen erhoben hat, wie eine neue
Steuerreform etc. in der Hoffnung, dass sie hiermit einen
finanziellen Ausgleich für die Kosten des 7-jährigen Kriegs
gegen Frankriech schaffen, oder? Und die Kolonisten fanden
dies als Last und da sie eh nicht im englischen Parlament
vertreten waren, wollten sie diese Forderungen auch nicht
nachgehen, oder? Hab’ ich das richtig verstanden? :smile:

„Forderungen erhoben?“ Die Kolonien waren britisch und die britische Regierungen hat also einfach neue Steuern eingeführt, nicht eine Steuerreform gefordert. Das war nicht IM Unabhängigkeitskrieg, sondern davor. Die Kolonisten haben sich gewehrt. Den Punkt, warum sie sich wehrten, hast du richtig verstanden. Die brit. Regierung hat nicht nachgegeben. Das hat sich dann langsam zum Unabhängigkeitskrieg hochgeschaukelt.
Grüße
m.

Hallo Nanii

Motive der Auwanderung:
a) Unterdrückung und Verfolgung aus religiösen Gründen
b) Aussischt auf materiellen und geselschaftlichen Aufstieg
c) grenzenlose Freiheit für geselschaftlich Ausgeschlossene
und Abenteurer
d) Flucht vor Hungersnöten und Kriegen
e) existenzieller Neuanfang

Da fehlt was Grundsätzliches, auch wenn es in b) reingelesen
werden kann:

  1. Überbevölkerung in Europa
  2. Expansion von Handelsgesellschaften

zu 1) Landlosen Bauerskindern boten sich gigantische leere
Flächen die niemandem (ausser den Eingebohrenen) gehörten.

2u 2) Man versteht gerade die Geschichte der ersten englichen
Siedlungen nicht, wenn man nicht berücksichtigt, das dort
große Investoren die Kolonien als ‚Manufakturen‘ planten, in
denen englische Handwerker Rohstoffe von den Indianern kaufen
und weiterverarbeiten sollten. Deshalb waren keine Bauern
unter den ersten Kolonisten. Mit sich selbstversorgenden
Siedlern warkein Geld zu verdienen! Fast ganz Kanada wurde
beim Aufbau des Pelztierhandels kolonisiert und was Gold und
Silber in Südamerika bedeuten, sollte klar sein.

zu a) uneingeschränkte Religionsfreiheit, puritaner
entwickeln eine vormachtstellung und strebten nach Macht,
wirtschaftlicher Aufstieg wurde als gottgewollt angesehen

Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Noch heute ist es
so, dass die Religionsfreiheit in den USA darin besteht,
dass jede Religionsgemeinschaft in ihrem Gebiet alle Anderen
nach Lust und Laune diffamieren und entrechten kann.

Dort herrscht eben niht Liberalität sondern die haben nur bis
heute genug Platz, damit jeder irgendwo sein ‚glückliches‘
Tal findet, indem er Inqusition und Hexenjagten abhalten kann.

zu b) Herausbilung einer mittelständischen Gesellschaft in
den nordöstlichen Kolonien,

Das halte ich für grundfalsch. Gerade wen du auf die Zeit des
Unabhängigkeitskrieges der Konföderierten Staaten abstellst,
gab es im Norden nur Manchsterkapitalismus und Lohnsklaverei.
99 % der Plantagenbesitzer im Süden sorgten besser für ihre
Sklaven als die Kapitalisten im Norden für ihre Arbeiter.

… alles in Ordnung, außer das Sklaven beschäftigt wurden /: …

Die grundsätzliches Spannungen zwischen den spanischen,
englischen und französischen Kolonien kann man da erwähnen.

Dann all die Gründe für die Abspaltung des Südens.

Und die kleinen Problemchen mit aufsässigen Indianer.

Die Sklaverei war doch eher ein Problem für Sonntagsreden.

… die Kolonisten fanden dies als Last und da sie eh
nicht im englischen Parlament vertreten waren, wollten
sie diese Forderungen auch nicht nachgehen, oder?

Um es mal etwas zu pointieren: Im englischen Parlament
sassen die englischen Geldsäcke und erliessen die Steuer-
und Handelsgesetze. Die nordamerikanischen, ebenso reichen,
Geldsäcke hatten dort keine Mitsprache. ‚Zufällig‘ hat das
Parlament dann eine Vielzahl von Steuern erhoben oder von
Handelshindernissen geschaffen, die das dicke Geld in die
Taschen der englischen Geldsäcke leiteten.

Während z.B. englische Waren wie Tuch, Eisenwaren und Tee weltweit
gehandelt wurden, wurde bei der Ausfuhr von Rum, Zucker und Tabak
aus den Kolonien eine hohe Steuern erhoben. Beim Import in die
Kolonien wars dann wieder andersrum.

Als dann Englang so seine Probleme auf dem Kontinent mit Frankreich
hatte, haben die amerikanischen Geldsäcke mit Frankreich geklüngelt
und Frankreich schickte Geld, Soldaten, Waffen und seine Flotte
damit die amerikanischen Geldsäcke ihr eigenes Parlament bekamen
und England so massiv geschwächt wurde. Um ihren damals weltweit
beispiellosen Verrat zu legitimieren wurden die ‚Menschenrechte‘
erfunden … vorallem das Recht der örtlichen Reichen ihre Armen
selber auszubeuten.

Viele Grüße

Jake

Hallo Nanii,

meine Frage: Sind dort irgendwo Konflikte/Probleme zu
erkennen? Führ mich scheint nämlich alles in Ordnung, außer
das Sklaven beschäftigt wurden /: …

zusätzlich zu dem hier schon Gesagten - dass das nicht einfach ein menschenleerer Kontinent war, der da ‚besiedelt‘ wurde, ist Dir hoffentlich bewusst? Amerika war schon besiedelt, bevor die Europäer kamen …

Man kann - nein, man darf die Geschichte der europäischen Besiedlung Nordamerikas nicht erzählen und dabei den Genozid an den indigenen Völkern verschweigen. Das wäre, als würde man bei einer Geschichte des Nationalsozialismus die Ermordung der Juden ‚vergessen‘.

Empfohlene Literatur (ich nenne nur auf Deutsch erhältliche Bücher):

Peter Farb: Die Indianer: Entwicklung und Vernichtung eines Volkes
ISBN: 3485005657 Buch anschauen

Siegfried von Nostitz, Die Vernichtung des roten Mannes. Ein Dokumentarbericht
ISBN: 3424001252 Buch anschauen

Dee Brown, Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses
ISBN: 3426613034 Buch anschauen

Was den Unabhängigkeitskrieg und seine Ursachen angeht, so ist eine der lesenswertesten (und nicht allzu langen) Darstellungen die von Barbara Tuchman in:

Barbara Tuchman, Die Torheit der Regierenden. Von Troja bis Vietnam
ISBN: 3596153948 Buch anschauen

Freundliche Grüße
Ralf

Nabend Ralf,

in diesem Zusammenhang fand ich auch lesenswert „The Patriot Chiefs - A Chronicle of American Indian Resistance“ von Alvin M. Josephy, Jr., ISBN 0 14 00.4219 9. Er beschreibt die Geschichte und das Leben der großen Chiefs von King Philip über Tecumseh bis Chief Joseph. Ich fand das sehr eindrucksvoll! Weiss nicht, ob es das in Deutsch gibt.

Gruss
laika

Hallo,

Man kann - nein, man darf die Geschichte der europäischen
Besiedlung Nordamerikas nicht erzählen und dabei den Genozid
an den indigenen Völkern verschweigen.

Fürwahr!
Dazu noch ein Buchhinweis:
Howard Zinn: Eine Geschichte des amerikanischen Volkes, 1980, dt. 2007
ISBN: 3937623507 Buch anschauen

Gruss
Nescio