Die Fragen nach dem höchstem Gut, dem richtigen Ha

Eine Frau und ein Mann, die beiden letzten Überlebenden der
Menschheit, geraten in Seenot. Die eigenen Kräfte reichen
nicht mehr aus, um sich über Wasser zu halten. Da entdecken
beide zu gleicher Zeit etwas, das treibend auf der
Wasseroberläche, leider nur einem der beiden ein Überleben
ermöglicht. Ist der Konflikt humanistisch, also sittlich
begründet, zu lösen? (Durch wen ;>?)

Das ist ja genau das Problem. Du meinst, man handelt gut,

wenn das Handeln trotz aller existenziellen Bedürfnisse vom Willen :bestimmt und wenn es für andere zugleich vorbildlich ist.

Was hätte der Mann davon, der Frau das gewisse Objekt zur Lebensrettung zu überlassen? (Und umgekehrt?) Er hätte gut gehandelt, wäre aber tot. Schade.

Vielleicht kommen beide auf die verrückte Idee, dass weder er noch sie ein Recht auf das Etwas hat und es nur human wäre, wenn somit beide untergehen, nur um die existenziellen Bedürfnisse, die man laut dir ja ausser Acht lassen soll, nicht zu befriedigen (was mMn übrigens nicht in der Natur des Menschen liegt). Dieses Verhalten sollte aber auch nicht vorbildlich sein ^^.

Ob sie die letzten Überlebenden der Menschheit wären, spielt in meinen Augen keine Rolle, bis auf die Tatsache, dass sich meine zweite Lösung des beidseitigen Todes noch wahrscheinlicher erfüllen würde. Denn wenn man sowieso ohne Einfluss durch die existenziellen Bedürfnisse handeln soll, wäre es also egal.

Alles in allem bleibt zu sagen, dass der Konflikt schon sittlich zu lösen wäre und zwar in jedem Fall, in dem eine der beiden Personen überlebt. Denn in einer Notsituation wie dieser schaltet sich der Überlebenstrieb eines Menschen unweigerlich ein und eine Entscheidung für das eigene Leben kann in meinen Augen keineswegs als unsittlich gewertet werden.

MfG
Eric

Hi guvo,

ist die Aussage „selbst entscheiden zu können, jedoch
eigentlich keinen freien Willen zu haben“, nicht gewissermaßen
widersinnig?

Jeder Wille und jede Handlung ist durch ein Motiv bestimmt, das nach einer bewussten oder unbewussten Abwägung als das „überzeugendste“ eingestuft wird. (Auch Spontaneität ist ein Motiv!)

Bei einer Entscheidung, die „freiwillig“ bzw. selbst getroffen wird, gibt es ein jeweiliges Motiv und bei einer von außen erzwungenen Entscheidung ist das Motiv z.B. eben dieser Zwang.

In diesem Sinne gibt es keinen freien Willen. Konsequenterweise wäre o.a. Aussage eben nicht widersinnig.

MfG
El Eric

Also,

eigentlich sind solche makabren Beispiele nur zum Schaudern.

Der Umstände wegen sind die beiden einfach nicht in der Lage, sich über existenzielle Bedürfnisse (Essen, Trinken, Geborgenheit etc.) noch groß Gedanken zu machen.

Sittlich würde sein, wenn beide ein Kind zeugen und der Mann danach entscheidet, sich zugunsten des Kindes, das ihn auch mit der Frau in besonderer Weise verbindet, zu opfern.

guvo

‚Akzeptiert‘.
Gruß guvo

  1. Das höchste Gut?
    Das eigene Leben, - denn man kann kein höheres Opfer bringen.

  2. Das richtige Handeln?
    Richtiges Handeln ist immer selbstlos. Da das Opferbereitschaft fordert, ist es nur schwer zu finden.

  3. Die Freiheit des Willens.
    Das ist zu schwer zu beantworten. Es liegt auch daran was man unter Freiheit versteht.

gruß
rolf

Hi guvo,

Sittlich würde sein, wenn beide ein Kind zeugen und der Mann
danach entscheidet, sich zugunsten des Kindes, das ihn auch
mit der Frau in besonderer Weise verbindet, zu opfern.

Über diese Möglichkeit habe ich auch kurz nachgesonnen, mich allerdings auch gefragt, wie sie in der Lage sein sollen, ein Kind zu zeugen, wenn ihre Kräfte nicht mal mehr reichen, um sich selbst über Wasser zu halten. ^^

MfG
El Eric

P.S.: Es war mir eine wahre Freude, mit dir über diese große Frage der Ethik nachzusinnen und unsere Standpunkte zu erörtern. Vielen Dank.

Und ich hoffe, wir haben dir, Margitta, helfen können.
El Eric