Hi Zaphod,
Wie definiert sich eine Galerie bzw der Galerist: Ist er
Kunsthändler,
das trifft teilweise zu (zum Begriff „Kunsthändler“ später mehr), manche schmücken sich noch mit dem Zusatztitel „Kunstvermittler“
kauft also Kunst (vom Künstler? vom „Großhandel“?) an und
vertreibt sie weiter?
Alles, was ich jetzt schreibe, ist ein „Kann-sein“ aber „Muss-nicht-sein“
In der Regel organisiert ein Galerist ca. 11 Ausstellungen im Jahr. In diesen Ausstellungen stellt er entweder einen einzelnen Künstler oder mehrere Künstler aus, es gibt auch „Themenausstellungen“ mit verschiedenen Künstlern(z.B. „Die Farbe Rot“ o.äh.). Von den Verkäufen aus diesen Ausstellungen, die mit einer sog. „Vernissage“ eröffnet werden, leben Galerist und Künstler. Früher hat der Galerist 33% des Verkaufspreises bekommen, je nach Image der Galerie sind es heute bis 50% (sic!). Die Leistungen des Galeristen sind zusätzlich zur Organisation die Herstellung einer Einladungskarte, ggf. eines Plakates, die Pflege und Akquisition des Kundenstamms und regelmässige Informationen an diesen Kreis.
Die Galeristen können sich in der Regel kaum vor Künstlern retten, die gerne in der Galerie ausstellen und selbst auf den Galeristen zukommen. Auch gehen sie auf Kunstmessen, um sich über den Markt zu informieren und finden dort auch „ihre“ Künstler. Wirklich gute und engagierte Galeristen besuchen regelmäßig die „Tage der offenen Ateliers“ in Kunsthochschulen, um neue Talente zu entdecken und zu fördern, was ihnen im Fall eines Volltreffers ja auch zugute kommt.
Einen Kunst"groß"handel gibt es nur im beim Verkuf von Drucken, Editionen etc. in hohen Auflagezahlen. Für Orininale gilt dies nicht. Dort kauft nur der „Endverbraucher“.
Aufzuführen sind noch Kunstauktionen. Hier kaufen zwar in der Regel nur Museen und Sammler, es ist aber auch möglich, dass ein Sammler einen Galeristen auffordert, für ihn ein bestimmtes Werk zu ersteigern.
Oder „vermietet“ er Ladenfläche an Künstler unter?
Dann muss es ihm schon finanziell sehr schlecht gehen.
Es gibt aber Galerieräume, die nur an Künstler vermietet werden, d.h. es gibt keinen eigentlichen Galeristen mit eigenem Programm, sondern einen Vermieter, der Künstlern für ihre eigenen Ausstellungen die Räume vermietet.
Wie kommt ein Galerist an Künstler?
Habe ich oben beschrieben.
Die Fragestellung ist natürlich vereinfacht, ich hoffe es
kommt rum, was ich wissen will.
Ist ein kleiner Abriss, wenn Du weitere Fragen hast, versuche ich gerne, sie Dir zu beantworten…
Klar, optimal ist es, in seiner Jugend ein Freund von Picasso
zu sein und im Alter von den Geburtstagsgeschenken des
Freundes leben zu können, aber wie wahrscheinlich ist das…?
Es ist durchaus so, dass sich in der Zusammenarbeit zwischen Künstler und Galerist Freundschaften entwickeln. Kunst ist ja ein Thema, das immer wieder in intensiven Diskussionen beleuchtet wird. auch ist das hängen von Werken vor Ausstellungsbeginn ein sehr intimer Prozess, der Menschen eng zusammenführt. D.h. es ist gar nicht selten, dass ein Künstler dem Galeristen aus Anerkennung eines seiner Arbeiten schenkt. Was der Galerist daraus macht steht auf einem anderen Blatt. Es wäre aber eine vermessene und undankbare Geste, wenn der Galerist das Geschenk gleich weiterverscherbeln würde…
Liebe Grüsse aus der Kunst Diaspora
Grüße zurück in die Kunst-Diaspora
aus Frankfurt übrigens
von Anja