Die Glocke

…aber nicht die von Schiller.

Hallo,
ich kann mich dunkel an folgende Erzählung/Sage/Dichtung erinnern, die ich in der Jugend hörte.

Es geht darin um die Herstellung einer Glocke. Der Meister bereitet mit dem Gesellen/Lehrling die Tonform vor. Der Geselle/Lehrling hat zu einem Zeitpunkt das Gefühl, das der Guß gut ist und handelt selbstständig ohne das Einverständnis des Meisters. Als der Meister das merkt, glaubt er, daß die wertvolle Glocke nun verdorben ist und erschlägt den Gesellen. Als er dann aber die Glocke aus der Tonform schlägt stellt er fest, daß sie optimal geworden ist, der Geselle also genau richtig gehandelt hat und zu unrecht erschlagen wurde.

Als das heute ins Gespräch kam, kannte ich Geschichte niemand.
Wir möchten gern wissen was und von wen das ist.

Kennt jemand von Euch diese Geschichte?

Gruß Steffi

Servus,

das scheint mir ein bissel nach Wilhelm Hauff zu klingen; aber eine genauere Fährte habe ich dazu nicht.

Schöne Grüße

MM

Servus,

oder nach dem hier:

http://www.karstwanderweg.de/kwn068_t.htm
http://www.suehnekreuz.de/thueringen/steigerthal.htm

und das hier:

http://books.google.at/books?id=v_0KAAAAQAAJ&pg=PA19…

wobei das Geschehen leicht abweicht von dem, was Steffie erwähnt - der Geselle wird erschossen und Gold spielt eine Rolle

Lieben Gruß, jenny

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Hallo Steffi,

ist es das hier:
http://www.kombu.de/glo-gies.htm
oder auch hier:
http://www.sagen.at/texte/sagen/sagen_technik/glocke…

Gruß
Jörg Zabel

Hallo Jörg,

auf Grund der anderen Hinweise hatte ich weitergesucht und den Prosatext vom Glockenguß zu Breslau gefunden, aber die gereimte Form ist das was in meiner Erinnerung ist. Es muß in Kindertagen von meiner Großmutter hängengeblieben sein, denn sie stammte aus Waldenburg, sozusagen bei Breslau um die Ecke und hat kannte viel schlesisches Kulturgut.

Dank und Gruß von Steffi

Es handelt sich bei diesem Motiv allerdings um eine Wandersage, die von etlichen Städten erzählt wird.

Hallo Armin,

ja, das wird durch die Hinweise deutlich. Doch unterscheidet sich die Breslauer Glocke in einem wesentlichen Aspekt von den anderen.

Der Meister in Breslau sorgt sich um sein Werk, tötet im Affekt, sieht die Perfektion der Glocke erst danach und büßt freiwillig in Erkenntnis seiner Schuld.

Der andere Meister ist ruhmsüchtig und kann es nicht nicht ertragen, daß der Geselle besser ist als er selbst. Er tötet aus Mißgunst.

Hat nun der Dichter die Wandersage benutzt und ihr einen erhabenen Charakter gegeben oder ist das Gedicht zur mordlüsternen Wandersage verkommen?

Gruß Steffi

Hallo,
ich weiß nicht, ob du es schon gefunden hast. Das ist ein Gedicht von Wilhelm Müller und heißt: Der Glockenguss von Breslau
http://www.gedichtsuche.de/dichter_ueber.php?id=75.

Gruß
Moni