Die Grenzen der Wissenschaftlichkeit?

Hallo Friedhelm

Was ist objektiv?

Das unabhängig von subjektiven, individuellen oder persönlichen Meinungen gegebene.
z.B. Naturgesetze oder die Sterblichkeit. Alle subjektiven
Interpretationen werden daran nichts ändern. Objektivität ist eine
gegebene Prämisse, auf die es zuzugehen gilt, wenn man im Sinne der
Erkenntnis wahrhaftig sein will.
An determinierten (nicht temporär, sondern absolut) Phänomenen
wie der Sterblichkeit, werden subjektive Deutungen die objektive
Erfahrung nicht ändern.
O. ist ein Kompass, vorausgesetzt man sucht nach o. Dingen oder
intersubjektiven (ethischen etc.) Erkenntnissen.

Soweit waren wir eigent schon bei der Frage Bieris…

Sorry, das hab ich nicht gelesen.
Bin noch nicht so lange hier.

Dies nur in Kürze, bin auf dem Sprung
und werde ein paar Wochen verreist sein.
Danach werde ich eventuell noch ausführlicher
auf dein statement eingehen.
Bin leider unter Zeitdruck!
Epiphänomenalismus habe ich allerdings erst kürzlich
ein wenig mit Tychi diskutiert.
Nur aus Neugier: Bist du Theologe?

Gruss
Walden

Hallo Friedhelm

Danach werde ich eventuell noch ausführlicher
auf dein statement eingehen.
Bin leider unter Zeitdruck!
Epiphänomenalismus habe ich allerdings erst kürzlich
ein wenig mit Tychi diskutiert.
Nur aus Neugier: Bist du Theologe?

Gruss
Walden

Hallo Walden,
bin kein Theologe (eher Künstler und Kunsttheoretiker) und halte Theologen auch nicht für Übermenschen. Die Grenze des Wissenschaftlichen an der Möglichkeit eines Gottesbeweises zu diskutieren, war natürlich eine Entgleisung.
Meine Frage galt den Grenzen innerhalb unserer selbstverständlichen Erfahrungen.
Melde Dich also zurück, - ich hinterlasse hier ein etwas sorgfältigeres Statement.

have a great time
Friedhelm

Hallo Friedhelm,

Doch noch schnell:

Die Grenze des
Wissenschaftlichen an der Möglichkeit eines Gottesbeweises zu
diskutieren, war natürlich eine Entgleisung.

Man kann alles diskutieren, no problem.
Mein Einwurf war natürlich auch provokativ aber durchaus nicht destruktiv gemeint, ein Beispiel aus der Praxis:

„…In meinem Falle sind die oben erwähnten Elemente von visueller
und gelegentlich muskulärer Art. Konventionelle Wörter…müssen in einer
zweiten Phase mühsam zusammengesucht werden, wenn das geschilderte assoziative Spiel hinreichende Stabilität gewonnen hat und nach Belieben reproduziert werden
kann.“
Albert Einstein, Brief an J. Hadamard

Einstein beschreibt hier den Prozess wie er zu seinen Theorien kommt.
Also keineswegs, wie das gängige Klischee es will, ist es so, dass er seine Theorien logisch-mathematisch ableitet, das kommt erst hinterher. Die Beweisführung ist nachgestellt. Wie also kommen Wissenschaftler zu ihren Erkenntnissen?
Von „up dates“ bestehender Theorien jetzt mal abgesehen.
Und was bewegt sie?
Ich sehe auch keinen vernünftigen Grund, wieso Wissenschaft von der
christlichen Schöpfung ausgeschlossen sein sollte. Auch wenn das vielen
theologisch-religiösen Fundamentalisten die Haare zu Berge raufen lässt!

Das, was Du oben subjektive Empfindung nennst, ist dies nur ein Epiphänomen :objektiver Vorgänge?

Die Schwierigkeit liegt ja vor allem darin, dass wir nicht aus unserer
Subjektivität herauskommen, wenn es um geistige Prozesse geht.
Es wird immer ein Zirkelschluss bleiben. Folglich ist die Frage nicht
eindeutig beantwortbar. Der Epiphänomenalismus unterscheidet sich
vom Panpsychismus ja nur dadurch, dass geistige Zustände nur
solchen Lebewesen zugeschrieben werden, die geistähnliches Verhalten
zeigen. Eine Art ad hoc Variante, um der Kritik der
modernen Physik zu entgehen, die „Erinnerung“ oder „Identität“
in bezog auf elementare Artikel (Protonen etc.) nicht zulässt.
Wie da Grenzen oder Anfänge gesetzt werden sollen
ist mir ein Rätsel.

während ein verbissener Wissenschaftler oder Epistemopath diese
prinzipielle Grenze empirisch-wissenschaftlichen Verstehens leicht übersieht.

Da hast du wohl ein Vorurteil…

Also ich denke schon, dass leider viel zu viel von diesem okkulten Unrat tatsächlich :funktioniert und den klaren Verstand des Menschen zerstört.

Ja klar, das meinte ich aber nicht mit Mystik, sondern der Definition
entsprechend: Bezeichnung für ein Erlebnis bzw. eine Erfahrung
der Vereinigung der menschlichen Seele mit dem Seinsgrund, bzw. Gott.

Dies ist sicher ein Beispiel von möglicher und notwendiger Zusammenarbeit von :Theologie und Wissenschaft und Polizei.

Dazu gehört dann aber auch die Zusammenarbeit im Falle von gefährlichen
Exorzismen etc., wie sie von der katholischen Kirche allem Anschein nach noch praktiziert wird.

Aber noch mal zu Deinem Stichwort da oben: „Subjektive Erkenntnisse aber kann :man :nicht objektivieren.“ Nun zeig mir doch bitte wenigstens eine einzige objektive, :d.h. :also nicht subjektive Erkenntnis!

Sicherheit gibt es nur in der Logik oder Mathematik, also
tautologischen Systemen. Allem anderen nähern wir uns.
Wir können mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten, die je
nach der Menge empirischer Daten steigt.
Z.B. Wahlprognosen oder Hochrechnungen.
Eine 100% Erkenntnis kann es nur geben, wenn alle Fakten
und Eventualitäten bekannt wären. (Amtliches Endergebnis um
bei dem Beispiel zu bleiben)
Nimm die bekannte Vererbungslehre Mendels,
diese ist sicher richtig, nur hatte der gute Mendel das Glück,
dass ihm bei seinen Untersuchungen keine Mutationen
untergekommen sind. Eine objektive Erkenntnis gibt es
also nicht, oder noch nicht. Das bedeutet aber nicht, dass es
sie nicht gibt. Wir werden wohl noch ein paar Jährchen forschen
müssen.

Das war der frühe Wittgenstein, ehe er einsah, dass er dann ganz schweigen
müsste. :smile:

Da bin ich, wie du dir denken wirst, anderer Ansicht. Vor allem wird er imho interessant, wenn man den Wendepunkt zu seiner Spätphilosophie
analysiert UND einen Konsens zum Tractatus herzustellen imstande ist.
Alles andere, also Wittgenstein1 oder W.2 Vertreter halte ich für falsch und selbstgerecht. Vom Wiener Kreis angefangen…

Have a great time

Danke! :smile:

Gruß
Walden