Die grünen Wendehälse

Ein neues Grundsatzprogramm verabschiedeten die Bündnis-Grünen an diesem Wochenende. Wie „schön“, dass Gewalt als letztes politisches Mittel nicht mehr kategorisch ausgeschlossen wird. (Das lässt viel Spielraum; ebenso wie Bushs und Rumsfelds Aussage, der Kampf gg. den Terrorismus könne lange dauern.) Gut, das wusste man spätestens seit 1999, aber jetzt weiss es auch der letzte Schläfer, und er wird sich in zukünftig hüten, mit Auslegewaren-Besteck ein Flugzeug zu kapern. Warum sich diese Partei noch immer als Alternative sieht, bleibt allerdings schleierhaft.
   Aber die anderen Parteien, ob sie nun CDU/CSU, PDS, SPD oder FDP heissen mögen, glaubten und glauben ja bisher ebenso, sie wären die bessere Alternative. Man möchte beinahe darüber schmunzeln.
   Amüsant sind auf jeden Fall diese Kommentare über die grünen Wendehälse:

http://meltingpot.fortunecity.com/dunsmuir/801/press…

Schade, dass wir am 22. September nicht die Wahl haben…

Hi Marco
Na, die Grünen, die z.T. schätze (z.T aber auch nicht *g*), sind offenbar in der realen Welt angekommen.
Das Dies Jutta Ditfurt net passt, ist klar, oder.

Die eher abstrusen Ideen dieser werten Dame haben damals die Grünen in die tiefste Kriese ihrer Existenz geführt.

Die Frage ist: Reinheit der Lehre oder versuchen, möglichst viel an Programmpunkten durchzudrücken. immerhin sind die meisten Erfolge der Regierung ursprüngliche Programmpunkte der Grünen.
(erfolge bitte im Sinn… „durchgesetzte Maßnahmen“ zu verstehen… Gut oder schlecht ist die andere Frage)

Wahre Fundamentalisten lassen sich durch derartig profane Ansätze natürlich nicht beeindrucken.

Gruß
Mike

Hallo,

ich halte die Grünen persönlich für die einzig wählbare Partei derzeit. (Vielleicht noch die FDP, nur riechen mir die zu sehr nach Opportunismus.)
Gründe?
Ich behaupte, dass wir das bisschen Bewegung, das in die deutsche Politik gekommen ist, hauptsächlich ihnen verdanken.
Egal, wie man konkret über die einzelnen Reformen denkt:

Ökosteuer - halte ich für mehr als sinnvoll, aber noch zu schwach
Rentenreform - sehe ich als richtigen Weg
Haushaltskonsolidierung - seit Jahrzehnten dringend notwendig

  • ich bin froh, dass sich nach dem personifizierten Stillstand namens Kohl endlich wenigstens etwas bewegt. Und ich wage zu behaupten, dass die SPD allein das nicht geschafft hätte, weil sie viel zu träge und verbeamtet ist.

Deshalb wähle ich auch weiterhin Grün, obwohl mir einige Feigheiten und Rückzieher sauer aufstoßen.

Gruß,
Salzmann

Hi Marco,

der Hinweis auf die Pamphlete von Jutta Ditfurth sind bekannt. Diese Dame, die heute noch an den Sozialismus kommunistischer Prägung glaubt, scheint mir eine untaugliche Quelle zu sein, die Änderungen im Grundsatzprogramm der Grünen anzugreifen.

Ein neues Grundsatzprogramm verabschiedeten die Bündnis-Grünen
an diesem Wochenende. Wie „schön“, dass Gewalt als letztes
politisches Mittel nicht mehr kategorisch ausgeschlossen wird.
(Das lässt viel Spielraum; ebenso wie Bushs und Rumsfelds
Aussage, der Kampf gg. den Terrorismus könne lange dauern.)

Die linke Ditfurth und andere Kreise bei den Grünen haben bisher nie Gewalt als Mittel der Argumentation ausgeschlossen. Im Gegenteil. Sie haben Gewalt praktiziert. Wenn Du argumentierst, dass nunmehr nicht ausgeschlossen wird, dass unter gewissen Voraussetzungen Gewalt anzuwenden sei, was die Grünen beschlossen haben, haben sie sich den Realitäten angepasst und

sie haben das, was sie gegen Polizisten bei Protesten längst üben und praktizieren, nunmehr sogar auf rechtsstaatliche Ebene verlagert. Oder ist Gewalt bei Atommülltransporten keine Gewalt ? Werfen Linke Steine, damit andere freundschaftliche Gesten bemerken ? Wer „Tausendprozenti-Grüner“ ist, kann nun die Korrektur kritisieren. Bei aller Kritik sollte man aber nicht vergessen, was bisher schon üblich war, was , wenn es den eigenen Reihen dienlich war angeblich erlaubt gewesen sein soll, die Grünen nicht gewaltlos Politik gemacht haben.

Gut, das wusste man spätestens seit 1999, aber jetzt weiss es
auch der letzte Schläfer, und er wird sich in zukünftig hüten,
mit Auslegewaren-Besteck ein Flugzeug zu kapern.

Ich habe mir die Mühe gemacht, Deinen Link und dann jene Organisation anzuklicken, die diese Berichte veröffentlicht. Ich weiss da nicht ganz, wo man Schläfer vermuten soll.

Warum sich

diese Partei noch immer als Alternative sieht, bleibt
allerdings schleierhaft.
   Aber die anderen Parteien, ob sie nun CDU/CSU, PDS, SPD
oder FDP heissen mögen, glaubten und glauben ja bisher ebenso,
sie wären die bessere Alternative. Man möchte beinahe darüber
schmunzeln.

Hast Du eine neue Lösung ?

   Amüsant sind auf jeden Fall diese Kommentare über die
grünen Wendehälse:

http://meltingpot.fortunecity.com/dunsmuir/801/press…

Schade, dass wir am 22. September nicht die Wahl haben…

Lass uns die wählen, die wir als richtig sehen und jene, die sich mit Artikel Gehör verschaffen wollen wie Jutta Ditfurth, auch andere Linke, deren Idealismus akzeptiert aber weltfremd ist, vergessen. Man kann sich in der Politik zu weit nach vorne wagen, wie Ditfurth den Putsch planen und scheitern, dann hat man Pech. Aber so wie Ditfurth passiert was ganz anderes. Jene Dame blamiert sich selbst so gut sie kann.

Gruss Günter

Hallo Günter,

diese Argumentation finde ich sehr interessant.
Die grüne Partei war in den frühen 80ern eine notwendige Alternative, allerdings hielten viele der Leitsätze der harten Realität nicht stand. Nun nach über 20 Jahren hat sich die Sache überholt, die Grünen sind zum Sammelbecken von Linksaußen-Chaoten und kommunistischen Lehrern geworden. Den Zeitpunkt der Parteiauflösung haben die Grünen quasi schon überschritten. Es wird höchste Zeit…

Grüße,

Mathias

der Hinweis auf die Pamphlete von Jutta Ditfurth sind bekannt.
Diese Dame, die heute noch an den Sozialismus kommunistischer
Prägung glaubt, scheint mir eine untaugliche Quelle zu sein,
die Änderungen im Grundsatzprogramm der Grünen anzugreifen.

Ein neues Grundsatzprogramm verabschiedeten die Bündnis-Grünen
an diesem Wochenende. Wie „schön“, dass Gewalt als letztes
politisches Mittel nicht mehr kategorisch ausgeschlossen wird.
(Das lässt viel Spielraum; ebenso wie Bushs und Rumsfelds
Aussage, der Kampf gg. den Terrorismus könne lange dauern.)

Die linke Ditfurth und andere Kreise bei den Grünen haben
bisher nie Gewalt als Mittel der Argumentation ausgeschlossen.
Im Gegenteil. Sie haben Gewalt praktiziert. Wenn Du
argumentierst, dass nunmehr nicht ausgeschlossen wird, dass
unter gewissen Voraussetzungen Gewalt anzuwenden sei, was die
Grünen beschlossen haben, haben sie sich den Realitäten
angepasst und

sie haben das, was sie gegen Polizisten bei Protesten längst
üben und praktizieren, nunmehr sogar auf rechtsstaatliche
Ebene verlagert. Oder ist Gewalt bei Atommülltransporten keine
Gewalt ? Werfen Linke Steine, damit andere freundschaftliche
Gesten bemerken ? Wer „Tausendprozenti-Grüner“ ist, kann nun
die Korrektur kritisieren. Bei aller Kritik sollte man aber
nicht vergessen, was bisher schon üblich war, was , wenn es
den eigenen Reihen dienlich war angeblich erlaubt gewesen sein
soll, die Grünen nicht gewaltlos Politik gemacht haben.

Gut, das wusste man spätestens seit 1999, aber jetzt weiss es
auch der letzte Schläfer, und er wird sich in zukünftig hüten,
mit Auslegewaren-Besteck ein Flugzeug zu kapern.

Ich habe mir die Mühe gemacht, Deinen Link und dann jene
Organisation anzuklicken, die diese Berichte veröffentlicht.
Ich weiss da nicht ganz, wo man Schläfer vermuten soll.

Warum sich

diese Partei noch immer als Alternative sieht, bleibt
allerdings schleierhaft.
   Aber die anderen Parteien, ob sie nun CDU/CSU, PDS, SPD
oder FDP heissen mögen, glaubten und glauben ja bisher ebenso,
sie wären die bessere Alternative. Man möchte beinahe darüber
schmunzeln.

Hast Du eine neue Lösung ?

   Amüsant sind auf jeden Fall diese Kommentare über die
grünen Wendehälse:

http://meltingpot.fortunecity.com/dunsmuir/801/press…

Schade, dass wir am 22. September nicht die Wahl haben…

Lass uns die wählen, die wir als richtig sehen und jene, die
sich mit Artikel Gehör verschaffen wollen wie Jutta Ditfurth,
auch andere Linke, deren Idealismus akzeptiert aber weltfremd
ist, vergessen. Man kann sich in der Politik zu weit nach
vorne wagen, wie Ditfurth den Putsch planen und scheitern,
dann hat man Pech. Aber so wie Ditfurth passiert was ganz
anderes. Jene Dame blamiert sich selbst so gut sie kann.

Gruss Günter

die Grünen sind zum Sammelbecken von
Linksaußen-Chaoten und kommunistischen Lehrern geworden.

Allenfalls waren sie das mal. Mittlerweile haben die Grünen den Weg in die Mitte angetreten. Wer linksaußen steht und/oder kommunistisch ist, ist längst ausgetreten.

Hallo zusammen,
es ist doch ueberhaupt nichts dagegen enzuwenden, dass sich eine Partei weiterentwickelt und ihr Programm den tatsaechlichen Begebenheiten anpasst. Ich halte es fuer eine ausgezeichnete Idee, vernuenftige, aber leider irreale Vorstellungen zu verbannen uns sich an der Realitaet zu orientieren. Einigen anderen Parteien wuerde das auch verdammt gut tun. Ausserdem koennen die Gruenen trotzdem noch dafuer sorgen, dass sich in der Politik was bewegt. Der Kohl’sche Stillstand war naemlich
a) nicht zum Aushalten und hat
b) mehr Probleme verursacht als er geloest hat.
Ralph